Der Arbeitsmarkt im Mai 2024

Mit dem Job-Turbo auf Integrations-Kurs

04.06.2024 | Presseinfo Nr. 47

Auch im Mai lässt das ersehnte Frühlingserwachen auf dem Arbeitsmarkt auf sich warten: Die Konjunktur tritt weiter auf der Stelle und die Unternehmen in
der Region agieren nach wie vor umsichtig. Die saisonal erwartbare Belebung will sich nicht so recht einstellen. Dabei würden gerade geflüchtete Menschen
von einer Frühjahrsbelebung und vielen neuen Arbeitsmarktchancen profitieren.


Nachdem bereits im Vormonat unterm Strich keine nennenswerten Veränderungen mit Blick auf die Arbeitslosenquote oder die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen zu vermelden waren, ist für den Monat Mai eine nur mäßig positivere Berichtslage verkündbar: Um 13 Personen hat sich der Bestand an Arbeitslosen reduziert. 55 Kundinnen und Kunden aus dem Versichungsbereich haben ihren Weg in Arbeit gefunden wohingegen die beiden Jobcenter, Kreis Siegen-Wittgenstein und Olpe, in Summe 42 Personen mehr Arbeitslose vermelden. Anderseits behauptet sich der Arbeitsmarkt angesichts der andauernden wirtschaftlichen Lage robust und zeugt auch im Berichtsmonat Mai von Verlässlichkeit. Aktuelle Herausforderungen Eine stabile Performance, zwischen Transformation und Antworten auf die konjunkturelle Eintrübung zu wahren – für den regionalen Arbeitsmarkt ein Balanceakt. Langfristig sinkt das Arbeitskräftepotential sogar weiter. 

Für Südwestfalen, insbesondere für den Kreis Olpe, werden die stärksten Bevölkerungsrückgänge bis 2050 im regionalen Vergleich prognostiziert. Der Kreis
Olpe verliert demnach voraussichtlich 13,3 Prozent an Bürgerinnen und Bürger, der Kreis Siegen-Wittgenstein immerhin 8,5 Prozent, so die Vorausberechnung. Auch aus diesem Grund richtet sich der Blick auf Zugewanderte und Geflüchtete, die vorübergehend oder dauerhaft, ihre Heimat im Agenturbezirk finden. Nachweislich beschert alleine die Zuwanderung aus der Ukraine erstmalig wieder ein Bevölkerungswachstum und damit ein steigendes Erwerbspotential. Die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist von 2022 bis 2023 nur gering von 180.463 auf 180.799 gewachsen. Ohne Arbeitskräfte aus dem Ausland wäre sie sogar um rund 900 Personen geschrumpft.

Bild zeigt ein Diagramm der Bevölkerungsvorausberechnung bis zum Jahr 2050 im regionalen Vergleich

Zuwanderung sichert Wirtschaftswachstum
Die Firmen in der Region kennen das Problem: Offene Stellen können nicht adäquat besetzt werden. Es fehlt an Arbeits- und Fachkräften. Zuwanderung sichert damit auch Wirtschaftswachstum. Stephanie Krömer, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Siegen, schlussfolgert daraus: „Wenn es uns gelingt, Geflüchtete wie zugewanderte Arbeitkräfte aus dem Ausland nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren, können wir den weiteren Rückgang in der Beschäftigung zumindest abmildern.“
Mit dem Weltflüchtlingstag am 20. Juni wird an die Menschen gedacht, die gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen. An erster Stelle suchen diese Menschen Schutz. Nachfolgend versuchen sie, mit ihrer individuellen Geschichte und ihrem Schicksal im Gepäck, ihre Chance auf Leben wahrzunehmen und Zugang zur aufnehmenden Gesellschaft zu finden. Das kann aufbauend auf das Ankommen und den Spracherwerb aber auch parallel zur Arbeitsaufnahme gelingen. Doch der Weg in die finanzielle Unabhängigkeit durch eigenes Erwerbseinkommen stellt zunächst eine weitere Hürde dar. „Geflüchtete Menschen, gleich welcher Herkunft, haben es ungleich schwerer ihren Weg in Arbeit zu finden. Die weiter schwächelnde Konjunktur spielt uns in unseren Bemühungen, diesen Personenkreis hierbei zu unterstützen und zu begleiten, sprichwörtlich nicht in die Karten. Auch im Mai haben wir im Rahmen des Job-Turbos in verschiedenen Veranstaltungen Bewerberinnen und Bewerber sowie Unternehmen zusammengeführt: Neben einem anwesenden Dolmetscher-Dienst, der sprachlich wo nötig unterstützt hat, haben wir tüchtig vermittelt und Räume für Begegnungen geschaffen. Unser Arbeitgeberservice unterstützt offene und neugierige Betriebe, auf die Menschen zuzugehen. Davon gibt es reichlich in der Region. Vielen Dank an alle Chancengeber.“
Die sichtbaren Fortschritte und die einzelnen Erfolgsgeschichten stimmen optimistisch, dass, wenn die Konjunktur wieder anspringt, auch der Job-Turbo weiter Wirkung entfalten kann. Hans-Georg Völmicke, Jobcenter-Geschäftsführer im Kreis Olpe, berichtet von dem Engagement seiner Kolleginnen und Kollegen: „In enger Taktung werden die Geflüchteten intensiv begleitet und individuell gefördert. Parallel zur Teilnahme am Sprachkurs erarbeiten wir in den Gesprächen bereits Beschäftigungsperspektiven. Der Anspruch lautet schnell und nachhaltig. Das tun wir mit Augenmaß und binden bereits vorhandene Kenntnisse in den Prozess mit ein. Unser Arbeitgeberservice wirbt zusätzlich Stellen ein, wo die Deutschkenntnisse noch nicht perfekt sein müssen. Es hat sich praktisch bewahrheitet, dass sich die deutsche Sprache besser und tiefgreifender im Job erlernen lässt. Vorallem die berufsbezogene Sprache. Wenn sich dann der Wind auf dem Arbeitsmarkt noch dreht, gehen wir mit dem Job-Turbo weiter auf Integrations-Kurs.“
 

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