Der Arbeitsmarkt im Juni 2024

Schwache Konjunktur bremst weiter die Dynamik – der Arbeitsmarkt tritt auf der Stelle

28.06.2024 | Presseinfo Nr. 55

Das verhaltene Resümee zur ausbleibenden Frühjahrsbelebung mündet scheinbar nahtlos in eine sich andeutende Sommerflaute auf dem regionalen Arbeitsmarkt. In den zurückliegenden Frühlingsmonaten hatte er schlichtweg zu wenig Schwung aufgenommen. Im Monat Juni steigen die Zahlen im Agenturbezirk leicht um 93 Personen. Stagnierende oder gar leicht steigende Arbeitslosenzahlen sind für das erste und zweite Quartal saisonal unüblich und unterscheiden sich, mit Ausnahme der Corona-Jahre, vom langjährigen Mittel. Und diese Entwicklung wird sich mit Beginn der zweiten Jahreshälfte erst einmal noch etwas fortsetzen: Zahlreiche Ausbildungsverhältnisse enden zur Mitte des Jahres hin und es kommt wenigstens kurzzeitig zur sogenannten Sucharbeitlosigkeit. Zudem markiert die Jahresmitte ebenfalls das Enddatum mancher befristeter Arbeitsverträge. Stephanie Krömer, Vorsitzende der Geschäftsführung der Siegener Arbeitsagentur, weiß um die Herausforderungen und kommentiert die aktuellen Entwicklungen so: „Leider ist es
so, dass wir im Frühling auf dem Arbeitsmarkt kein Polster aufbauen konnten. Auch wenn wir mit unseren Zahlen an sozialversicherungspflichtig beschäftigten
Menschen in der Region gut dastehen, hätte ich mir gewünscht, dass noch mehr Menschen zu Beginn des Jahres ihren Weg in Beschäftigung finden. Umso mehr freut es mich wahrzunehmen, dass entgegen ihrer ursprünglichen Progonosen aus dem ersten Quartal, führende Wirtschaftsinstitute ihre Einschätzung nach oben korrigieren und von einer Besserung in der zweiten Jahreshälfte ausgehen. Wir hoffen, dass der Arbeitsmarkt bald entlastet wird.“


Sowohl mit Stellenmeldungen als auch mit Einstellungen sind Unternehmen weiterhin zurückhaltend. Im Juni sind für den gesamten Agenturbezirk 556 neue
Stellen gemeldet worden, 137 weniger als im Vormonat. Das liegt auch daran, dass die Region des Agenturbezirks konjunktursensibel reagiert, da viele der hier
ansässigen gewerblich-technischen Unternehmen weiter gegen die anhaltende schwache Konjunktur steuern müssen.
Auch die Arbeitslosigkeit steigt im Vergleich beider Rechtskreise stärker im konjunkturnahen Versicherungsbereich. Hinzu kommt, dass sich die Zweitteilung des
Arbeitsmarktes auch auf das Qualifikationsniveau der Arbeitslosen selbst bezieht: Personen ohne Ausbildung oder auf dem Arbeitsmarkt gefragte Qualifikationen haben das Nachsehen und finden schwerer zurück in Arbeit.