Auch im Berichtsmonat August steigt die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im Agenturbezirk um 207 auf jetzt 13.161 Personen. Damit setzt sich der Trend der Vormonate fort. Gleichzeitig ist in diesem Monat auch ein Anstieg in der Arbeitskräftenachfrage zu verzeichnen.
Nach Kreisen betrachtet zeichnet sich eine unterschiedliche Entwicklung ab: Im Kreis Siegen-Wittgenstein steigen die Arbeitslosenzahlen bei gleichzeitig rückläufiger Nachfrage nach Arbeitskräften. In Olpe hingegen steigen die Arbeitslosenzahlen bei gleichzeitig steigenden Möglichkeiten, wieder in Arbeit einzumünden. In Olpe wächst die Arbeitskräftenachfrage und es werden wieder mehr frische Jobchancen durch die Unternehmen ausgeschrieben.
Insgesamt bleibt die anhaltende Verunsicherung bei den hiesigen Unternehmen spürbar. Die Erwartungen bleiben pessimistisch. Das zeigt sich auch im Einstellungsverhalten. Ein Jobabbau im größeren Stil ist jedoch nicht erkennbar. Es sind herausfordernde Zeiten, durch welche sich die hiesigen Betriebe mit aller Entschlossenheit manövrieren. Die anhaltend schwache Konjunktur plus der schwierige Rahmen, etwa durch hohe Energiepreise beispielsweise, lähmt die Unternehmen in ihrer Bereitschaft mutig zu investieren. Es wäre wünschenswert, dass sich mit dem bevorstehenden Herbst die Lage bessert, der Markt sich belebt und damit auch die Flaute am Arbeitsmarkt überwunden wird. Stephanie Krömer, Vorsitzende der Agentur für Arbeit, resümiert die Entwicklungen im August so: „Neben einem weiteren saisonal begründeten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Sommer bleibt dennoch festzuhalten, dass der Anstieg stärker ist, als im langjährigen Mittel. Das deutet auf gewisse Herausforderungen hin. Gut, dass die Beschäftigung auf hohem Niveau stabil bleibt. Auch der Bestand an gemeldeten Stellen, insbesondere in Olpe, steigt erfreulicherweise. Das sind wertvolle Signale in herausfordernden Zeiten. Für eine Wende auf dem Arbeitmarkt ist die Konjunktur aber nach wie vor zu schwach.“
Unter den aktuellen Entwicklungen könnte leicht der Eindruck entstehen, dass der vielzitierte Fachkräftemangel momentan keine Rolle mehr spiele. Dagegen spricht, dass faktisch zum einen der demografische Wandel weiter voranschreitet und damit das Ausscheiden zahlreicher Beschäftigter in den kommenden Jahren beide Kreise, Siegen-Wittgenstein und Olpe, unter Druck setzt.
Zum anderen, und auch das ist absehbar, wird die Arbeitskräftenachfrage wieder anziehen, wenn auch die Auftragslage wieder anzieht. Stephanie Krömer empfiehlt daher: „Der Schlüssel zu einer zukunftsfesten Erwerbsbiografie liegt in der lebenslangen Bereitschaft zu lernen. Aus diesem Grund halten wir unseren Kundinnen und Kunden, aber auch Beschäftigten und Unternehmensvertretern ein ganz besonderes Highlight im September vor: Unsere erste Weiterbildungsmesse. Gemeinsam mit starken Partnern aus der Region mit gleicher Zielsetzung wollen wir uns für Qualifizierung stark machen. Bei uns im Haus. Mit jeder Menge Gelegenheit sich beraten zu lassen und praktisch auszuprobieren, was die berufliche Zukunft bereithält. Unternehmensvertretern empfehlen wir, ihre Talente und Fachkräfte von morgen in den eigenen Reihen zu finden - mit passgenauen Angeboten gestärkt für die berufliche Zukunft. Und wenn es dann wieder richtig losgeht ist die Zwischenzeit gut genutzt worden.“
Sie wird nicht müde zu betonen, wie wichtig es ist, die Zeit zu nutzen und die eigene Erwerbsbiografie auf ein zukunftssicheres Fundament zu heben: „ Das berufliche Umfeld unterliegt einem stetigen Wandel. Das war retrospektiv nie anders. Heute ist es, angetrieben durch den rasant voranschreitenden technologischen Wandel nochmal mehr unabdingbar, die eigenen Fähigkeiten immer wieder - auch berufsbegleitend - auf den Prüfstand zu stellen. Wer das beherzigt und am Puls der Zeit bleibt, hat in unserer wirtschaftlich starken Region mit vielen attraktiven Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern immer gute Chancen. Während konjunkturelle Veränderungen wenig absehbar und beeinflussbar sind haben die Megatrends auf dem Arbeitsmarkt wie ökologische Transformation, Digitalisierung, Strukturwandel und der demografische Wandel den Vorteil, dass sie vorhersehbar und beherrschbar sind.“
Und so werden die Themen Weiterbildung und Qualifizierung bei der Agentur für Arbeit Siegen am 24. September von 12-18 Uhr noch mal ganz besonders in Szene gesetzt: Unternehmensvertreter, Beschäftigte und Arbeitssuchende sind zur ersten Weiterbildungsmesse der Vernetzten Weiterbildungsräume eingeladen. Arbeitssuchende oder Beschäftigte können in einer individuellen Beratung die eigenen Chancen – auch berufsbegleitend – ausloten und die persönliche Erwerbsbiografie zukunftssicher gestalten. Unternehmensvertreter haben die Möglichkeit sich zur Qualifizierung Ihrer Beschäftigten zu informieren und Weiterbildungspakete für die eigene Fachkräftesicherung zu schnüren. Ein spannendes Rahmenprogramm mit vielen Workshops und Vorträgen rund um das Thema Qualifizierung rundet das Angebot ab.
Mehr Informationen finden sich unter:
http://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/siegen/weiterbildungsmesse-2024-am-24-september