In der Bilanz sind es im Berichtsmonat Oktober 25 Personen weniger, die im Agenturbezirk gemeldet sind und nach Arbeit suchen. Der Bestand der beiden Jobcenter, Kreis Siegen-Wittgenstein und Olpe, verzeichnet 62 Bürgergeldbezieherinnen und -bezieher weniger. Im Bereich der
Arbeitslosenversicherung sind es 37 Personen mehr als im Vormonat, die Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung erhalten. Der Arbeitsmarkt in der Region trotzt weiter den anhaltend erschwerten Rahmenbedingungen. Die schwache Konjunkturentwicklung, die Inflationsauswirkungen, die
gestiegenen Energiekosten, der Fachkräfteengpass – die hiesigen Unternehmen haben in unterschiedlicher Betroffenheit mit diversen
Herausforderungen zu ringen. Daraus resultierend ist die Nachfrage nach Arbeitskräften zunehmend verhalten. Der weiterhin hohe Bestand an
gemeldeten Stellen (3.631) erfährt inzwischen weniger neue Jobchancen als noch vor einem Jahr. Es zieht sich zunehmend zu auf dem regionalen
Arbeitsmarkt.
Die wirtschaftliche Gemengelage hinterlässt weiter sichtbare Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Zwar sinkt die Arbeitslosenquote im Oktober auf 5,3 Prozent (-0,1 Prozentpunkte) es mangelt jedoch an Dynamik und positiven Prognosen für die nahe Zukunft. Stephanie Krömer, Vorsitzende der Geschäftsführung der Siegener Arbeitsagentur, kommentiert die aktuellen Entwicklungen so: „In den Gesprächen mit Arbeitgebern und Vertretern der Unternehmen erfahren wir von den Sorgen und trüben Erwartungen hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung. Viele Betriebe halten an ihren Beschäftigten fest, schätzen deren Kompetenz und Wert für das Unternehmen und bieten ihnen auch in schwierigen Zeiten eine berufliche Heimat.
Das sorgt gesellschaftlich betrachtet für Sicherheit, lässt aber weitere Investitionen oftmals nicht zu. Und die Herausforderungen, die die Betriebe zu meistern haben, sind nicht von der Hand zu weisen: Konjunktur, Strukturwandel, die fortschreitende Transformation des Arbeitsmarktes. Neueinstellungen werden tendenziell nach hinten priorisiert obwohl klar ist, dass wenn der Wind sich dreht, gute und qualifizierte Köpfe schwer zu finden sind. Die Agentur für Arbeit möchte in unsicheren Zeiten als verlässliche Partnerin auf dem Arbeitsmarkt, sowohl für die Betriebe und Beschäftigte als auch für die Bewerberinnen und Bewerber, da sein. Denen, die ohne Arbeit sind und bei uns Unterstützung suchen, möchten wir Lösungen bieten. Wir erarbeiten gemeinsam mit ihnen individuelle Integrationspläne, die von Nachhaltigkeit geprägt sind.“
Wenn sprachliche Barrieren, nicht ausreichende Qualifikationen, familiäre Verpflichtungen oder gesundheitliche EinsWenn sprachliche Barrieren, nicht ausreichende Qualifikationen, familiäre Verpflichtungen oder gesundheitliche Einschränkungen auf die aktuelle Marktlage treffen, jonglieren die Beratungsexpertinnen und -experten manchmal gleich mit mehreren Bällen in der Luft. Christoph Sczdulik, Geschäftsführer im Jobcenter Kreis Siegen-Wittgenstein, sagt hierzu: „Ja, der Weg in Arbeit ist aktuell steiniger und erfordert, je nach vorliegenden persönlichen Herausforderungen, ein hohes Maß an Motivation und Durchhaltevermögen. Oftmals ist die Entscheidung für eine Qualifizierung der alles entscheidende Beschäftigungsbooster. Unsere Beratungsfachkräfte helfen aus dem vielfältigen Qualifikationsangebot das passende und machbare zu wählen. Sind Bürgerinnen und Bürger bereits im Kontakt mit Arbeitgebern und haben dort einen Fuß in der Türe, klopfen die Kolleginnen und Kollegen der Arbeitgeberberatung die Erfordernisse an die jeweilige Stelle genaustens ab. Es wird geschaut, worin die erhöhten Einarbeitungsbedarfe des Kandidaten liegen und man bemüht sich um einen schnellen Ausgleich. Beispielsweise mittels einer Qualifizierung oder einer Ausgleichszahlung für den Arbeitgeber. Dann lernen Neueinsteiger von speziell für sie abgestellten Experten.“