Hintergrundinformationen
Der steigende Güteraustausch im europäischen Binnenmarkt führt zu mehr Verkehr auf den Straßen. Studien gehen übereinstimmend von einer Zunahme des Güterverkehrs innerhalb Europas und Nordrhein-Westfalens aus. Der europäische Güterverkehrsmarkt befindet sich in einer langwierigen Umbruchphase. Nach der inzwischen abgeschlossenen Liberalisierung, die für die deutschen Transportunternehmen bereits 1998 mit der Beseitigung der Tarife und der Kontingente verbunden war, hat die Osterweiterung der EU erneut tiefgreifende Veränderungen gebracht.
Trotz aller Verlagerungsbemühungen wird die Straße der Hauptverkehrsträger für den Güterverkehr bleiben. Gegenwärtig werden 58 % der Güterverkehrsleistungen mit Lastwagen erbracht.
Nachhaltigkeit in der Transport- und Logistikbranche
Die Transport- und Logistikbranche steht vor der Herausforderung, den Umgang mit Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen zu einer ganzheitlichen, langfristigen Klimastrategie weiterzuentwickeln. Dazu gehören die nachhaltige Bewirtschaftung der Lagergebäude, die Verlagerung auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel wie Bahn und Binnenschiff sowie der Übergang zu alternativen Antrieben und Kraftstoffen, etwa der Einsatz von Wasserstoff-Lkws oder Hybrid-Elektrokraftfahrzeugen. Um eine effiziente Transportlogistik zu ermöglichen, Leerfahrten zu vermeiden und unnötige Stand- und Wartezeiten bei der Be- und Entladung zu reduzieren, setzen immer mehr Unternehmen auf onlinebasierte Netzwerke, die den Beteiligten in Echtzeit umfassende Transparenz über alle ablaufenden Prozesse bieten - von der Abholung der Güter bis zur Anlieferung beim Warenempfänger. Für Fach- und Führungskräfte erfordert diese Entwicklung ein hohes Maß an Innovations- und Weiterbildungsbereitschaft.
Jobchancen und Berufsbeschreibung
Der Berufsalltag hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert und ist sicherlich härter geworden. Doch es gibt sie - die LKW-Fahrer, für die dieser Beruf eine Berufung ist und ihn mit Leidenschaft ausüben. Mit diesem Ratgeber helfen wir dir bei der wichtigen Entscheidung zu deiner Berufswahl. Übrigens: Am Ende der Ausbildung kannst du auch als Busfahrer im Linien- oder Reiseverkehr arbeiten. In diesem Ratgeber legen wir den Schwerpunkt auf die Ausbildung zum Berufskraftfahrer im Güterverkehr.
2020 gab es 562.526 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Berufskraftfahrer im Güterverkehr – es ist eine der größten Berufsgruppen überhaupt. Ohne diese Menschen funktioniert die moderne arbeitsteilige Wirtschaft mit ihren verzweigten Lieferketten nicht. Es muss sichergestellt werden, dass es auch künftig genügend von ihnen gibt. Sonst könnten auch bei uns Zustände wie aktuell in Großbritannien drohen.
Das autonome Fahren und die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene bieten kurz- bis mittelfristig keine Lösung. Das autonome Fahren ist laut dem Beirat des BMVI (2020, 4 f.) „noch weit von einer Markteinführung entfernt“ und die Bahn kann „in absehbarer Zeit keine zusätzlichen größeren Sendungsvolumina von der Straße übernehmen“. Es bleibt: Der Beruf des LKW-Fahrers muss attraktiver werden – für Jung und Alt.
https://www.iwkoeln.de/studien/alexander-burstedde-lkw-fahrer-werden-auch-in-deutschland-knapp.html
3 Möglichkeiten Berufskraftfahrer*in zu werden
- Ausbildung
- Umschulung
- Teilqualifizierung
Voraussetzung:
- Mindestens 21 Jahre für FS C/CE/D; Ausnahme innerhalb der Ausbildung auch früher
- Mindestalter 18 Jahre bei Aufnahme der berufliche Erstausbildung (Ausnahmen möglich; jedoch FS erst mit 18 möglich)
- Besitz der Fahrerlaubnis B (alt 3) sehr von Vorteil, da Arbeitgeber diesen ansonsten finanzieren müssten (oft Abbrüche nach Erlangung der Führerscheine)
- Gesundheitliche Eignung
- Erfolgreicher Führerscheinantrag beim Straßenverkehrsamt
- Gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift
Durch eine Umschulung oder Teilqualifizierung kannst du dich beruflich neu orientieren.
Wir unterstützen dich dabei – durch Beratung und Förderung.