Im Mai hat sich im Städtedreieck die bereits in den Vormonaten sichtbare Entwicklung fortgesetzt. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen nimmt weiter zu, während die Entwicklung bei den Bewerberinnen und Bewerbern rückläufig ist - beides im Vergleich zum Vorjahr.
In allen drei Städten reicht die Zahl der noch unversorgten Bewerber*innen nicht mehr aus, um die noch freien Ausbildungsstellen auch nur rein rechnerisch besetzen zu können. So kommen auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen nur 76 unversorgte Ausbildungssuchende. Beim Blick auf die einzelnen Städte fallen die unverändert großen Unterschiede ins Auge. In Remscheid kommen auf 100 noch offene Stellen gerade noch 49 unversorgte Bewerber*innen, in Solingen liegt das Verhältnis bei 100 zu 71 und in Wuppertal bei 100 zu 88.
Beim Blick auf die Bewerberstruktur fällt auf, dass die Zahl und vor allem der Anteil der jüngeren Bewerber*innen (< 20 Jahre) kontinuierlich zunimmt, während die Altersgruppe der 20-25-Jährigen eher kleiner wird. "Lebensjüngere Bewerberinnen und Bewerber suchen den direkten Übergang aus der allgemeinbildenden Schule in eine Ausbildung", begrüßt Martin Klebe, Leiter der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal die aktuelle Entwicklung.
Dem steht gegenüber, dass nach einem starken Rückgang in 2022 die Zahl der älteren Bewerber*innen - dies sind vor allem vormals Studierende - wieder deutlich zugelegt hat. Es bleibt abzuwarten, ob dieser Trend bis zum Berichtsjahresende anhält.
Der Ausbildungsmarkt im Agenturbezirk Solingen-Wuppertal
Bis Mai 2023 sind in der Arbeitsagentur Solingen-Wuppertal insgesamt 3.095 Berufsausbildungsstellen gemeldet worden. Dem gegenüber stehen 3.065 Bewerber und Bewerberinnen, die sich im Laufe des Berichtsjahres bei den Agenturen für Arbeit vor Ort gemeldet haben. Auf eine/n Bewerber/in kommt damit ein Ausbildungsplatz. Zurzeit sind noch 1.380 junge Frauen und Männer auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Gleichzeitig sind noch 1.826 Ausbildungsplätze unbesetzt. Somit kommen auf jede/n unversorgten Bewerber/in 1,3 unbesetzte Berufsausbildungsstellen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl von Bewerber/innen um 2,9 Prozent gesunken. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Ausbildungsstellen um 10,1 Prozent gestiegen.
Der Ausbildungsmarkt in den drei Städten im Einzelnen
Remscheid
458 Jugendliche aus Remscheid haben sich seit Oktober 2022 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Insgesamt sind das sieben Personen (-1,5 Prozent) weniger als im Vorjahr. 203 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt: 32 Personen (18,7 Prozent) mehr als ein Jahr zuvor. Der Vielzahl an Bewerbern und Bewerberinnen stehen 713 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber von denen aktuell 413 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 40 Ausbildungsstellen (5,9 Prozent) mehr gemeldet worden.
Solingen
632 Jugendliche aus Solingen haben sich seit Oktober 2022 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Insgesamt sind das 19 Personen (3,1 Prozent) mehr als im Vorjahr. 279 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt: zwei Personen (0,7 Prozent) mehr als ein Jahr zuvor. Der Vielzahl an Bewerbern und Bewerberinnen stehen 664 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 393 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 31 Ausbildungsstellen (-4,5 Prozent) weniger gemeldet worden.
Wuppertal
1.975 Jugendliche aus Wuppertal haben sich seit Oktober 2022 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Insgesamt sind das 105 Personen (- fünf Prozent) weniger als im Vorjahr. 898 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt: zwei Personen (-0,2 Prozent) weniger als ein Jahr zuvor. Der Vielzahl an Bewerbern und Bewerberinnen stehen 1.718 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 1.020 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 275 Ausbildungsstellen (19,1 Prozent) mehr gemeldet worden.