Seit Beginn des Schuljahres ist die Bewerberanzahl für eine Ausbildungsstelle fast identisch mit den uns gemeldeten Ausbildungsstellen. Aktuell gibt es mehr offene Ausbildungsstellen wie unversorgte Jugendliche. Im Bergischen Städtedreieck gibt es also noch gute Chancen einen Ausbildungsplatz zu bekommen“, so Thorsten Schumacher, Operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal.
„Wer noch keine Anschlussperspektive nach den Sommerferien hat, dem kann ich nur dringend ans Herz legen mit unserer Berufsberatung Kontakt aufzunehmen. Wir bieten Jugendlichen vielfältige Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten, beraten vor Ort oder per Video-Call und checken gemeinsam, wie es nach der Schulzeit weitergehen kann“, so Schumacher.
Die Bewerbergewinnung wird auch für die Unternehmen aufwändiger und intensiver. „Unternehmen sollten auch Jugendlichen mit schwächeren Schulnoten eine Chance und die benötige Zeit geben, ihr häufig noch verborgenes Potenzial zu entfalten. Auch hierbei unterstützen wir gern – auch bereits in Vorbereitung auf eine Ausbildung,“ wirbt der Geschäftsführer für die Unterstützungsangebote der Agentur für Arbeit: Einstiegsqualifizierung und assistierte Ausbildung.
Der Ausbildungsmarkt im Agenturbezirk Solingen-Wuppertal
Von Oktober 2023 bis Juni 2024 sind im Agenturbezirk insgesamt 3.036 Berufsausbildungsstellen gemeldet worden. Dem gegenüber stehen 2.965 Bewerbende, die sich im Laufe des Berichtsjahres bei den Agenturen für Arbeit vor Ort gemeldet haben. Zurzeit sind noch 1.154 junge Menschen auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Gleichzeitig sind noch 1.635 Ausbildungsplätze unbesetzt. Somit kommen auf jede unversorgte Bewerberin und jeden unversorgten Bewerber 1,4 unbesetzte Berufsausbildungsstellen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl von Ausbildungsbewerbenden um 8,0 Prozent gesunken. Im gleichen Zeitraum ist die Anzahl der Ausbildungsstellen um 4,4 Prozent gesunken.
Der Ausbildungsmarkt in den drei Städten im Einzelnen
Remscheid
484 Jugendliche aus Remscheid haben sich in dem Zeitraum Oktober 2023 bis Juni 2024 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Die Anzahl der Bewerbenden ist unverändert zum Vorjahr 2022/23. 201 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt, das sind 23 Personen (12,9 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Der Vielzahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 723 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber von denen aktuell noch 380 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres eine Ausbildungsstelle (-0,3 Prozent) weniger gemeldet worden.
Solingen
676 Jugendliche aus Solingen haben sich in dem Zeitraum Oktober 2023 bis Juni 2024 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Insgesamt ist das eine Personen (0,1 Prozent) weniger als im Vorjahr 2022/23. 294 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt, das sind 27 Personen (10,1 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Der Vielzahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 646 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 360 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 16 Ausbildungsstellen (-4,3 Prozent) weniger gemeldet worden.
Wuppertal
1.805 Jugendliche aus Wuppertal haben sich in dem Zeitraum Oktober 2023 bis Juni 2024 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Insgesamt sind das 257 Personen (-12,5 Prozent) weniger als im Vorjahr. 659 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt, das sind 89 Personen (-11,9 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Der Vielzahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 1.667 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 895 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 39 Ausbildungsstellen (-4,2 Prozent) weniger gemeldet worden.
Finanzielle Förderungsmöglichkeiten für Unternehmen
Die Agentur für Arbeit und Jobcenter unterstützen Unternehmen bei der Ausbildung von Nachwuchskräften: https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/finanziell/foerderung-ausbildung
Vorbereitung auf eine Ausbildung / Einstiegsqualifizierung:
Eine Einstiegsqualifizierung ist ein sozialversicherungspflichtiges Praktikum. Sie soll Jugendliche und junge Erwachsene, die sich bereits für einen konkreten Beruf entschieden haben, auf eine Ausbildung vorbereiten. Im Betrieb werden sie an die entsprechenden Ausbildungsinhalte herangeführt und können Ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Ein solches Praktikum dauert zwischen sechs und 12 Monaten. Die Teilnehmerin oder der Teilnehmer bekommen vom Unternehmen eine Vergütung. Diese kann bezuschusst werden. Eine vorherige sozialversicherungspflichtige Beschäftigung des jungen Menschen in dem gleichen Unternehmen schließt die Förderung aus.
Hilfen während der Ausbildung - Assistierte Ausbildung
Für junge Menschen, die eine besondere Förderung brauchen und eine Ausbildung nicht ohne Unterstützung schaffen, gibt es die Assistierte Ausbildung Die Auszubildenden bekommen individuell angepassten Förderunterricht und Unterstützung bei persönlichen Problemen. Darüber hinaus wird dem ausbildenden Unternehmen Entlastung bei der Durchführung und Organisation der Ausbildung angeboten. Die Assistierte Ausbildung kann auch bereits vor Ausbildungsbeginn zur Unterstützung der Ausbildungsaufnahme ansetzen.