Im Juli hat sich die bisherige Entwicklung im Ausbildungsjahr 2023/2024 fortgesetzt. Auf das Städtedreieck bezogen sind Bewerber- und Stellenseite nahezu ausgeglichen, zwischen den einzelnen Städten bestehen diesbezüglich aber erhebliche Unterschiede.
Aktuell kommen auf die 1400 noch nicht besetzten Ausbildungsstellen 1109 Ausbildungssuchende, von denen 374 allerdings über eine Alternative verfügen, falls es mit dem Ausbildungsplatz nicht klappt. Unversorgt, d.h. noch ohne Ausbildungsstelle sind derzeit noch 935 Ausbildungssuchende.
Auf der Stellenseite sind mit 1400 Stellen noch über 45% der im Jahresverlauf insgesamt gemeldeten Ausbildungsstellen frei. Damit stehen für 100 noch offene Stellen gerade noch 66 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber zur Verfügung. Mithin sind die Chancen aussichtsreich, im einsetzenden Schlussspurt des Ausbildungsjahres noch an einen Ausbildungsvertrag zu kommen.
Die Zahl der aktuell noch unversorgten Bewerberinnen und Bewerbern und die Zahl der noch offenen Ausbildungsstellen sind im Vergleich zum Vorjahresmonat höher, obwohl die jeweilige Gesamtzahl an Bewerberinnen und Bewerbern und Stellen rückläufig ist. "Diese Entwicklung ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Ausbildungsverträge tendenziell zunehmend spät im Ausbildungsjahr abgeschlossen werden", erläutert Martin Klebe, Chef der Agentur für Arbeit, die aktuelle Entwicklung.
Beim Blick auf die mittelfristige Entwicklung des Ausbildungsmarktes zeigt sich zunehmend der Strukturwandel. Auf der Stellenseite sind die fünf vorderen Ausbildungsberufe der TOP - 10 - Liste der meistangebotenen Ausbildungsplätze ausschließlich kaufmännische Ausbildungen. Lediglich der Ausbildungsberuf des Industriemechanikers auf Platz 10 ist noch dem gewerblich - technischen Bereich zuzuordnen.
Der Ausbildungsmarkt im Agenturbezirk Solingen-Wuppertal
Von Oktober 2023 bis Juli 2024 sind im Agenturbezirk insgesamt 3.097 Berufsausbildungsstellen gemeldet worden. Dem gegenüber stehen 3.142 Bewerbende, die sich im Laufe des Berichtsjahres bei den Agenturen für Arbeit vor Ort gemeldet haben. Zurzeit sind noch 935 junge Menschen auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Gleichzeitig sind noch 1.407 Ausbildungsplätze unbesetzt. Somit kommen auf jede unversorgte Bewerberin und jeden unversorgten Bewerber 1,5 unbesetzte Berufsausbildungsstellen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl von
Ausbildungsbewerbenden um 7,2 Prozent gesunken. Im gleichen Zeitraum ist die Anzahl der Ausbildungsstellen um 4,9 Prozent gesunken.
Der Ausbildungsmarkt in den drei Städten im Einzelnen
Remscheid
511 Jugendliche aus Remscheid haben sich in dem Zeitraum Oktober 2023 bis Juni 2024 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Die Anzahl der Bewerbenden ist um sieben Personen (+1,4 Prozent) zum Vorjahr 2022/23 gestiegen. 156 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt, das sind 24 Personen (+18,2 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Der Vielzahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 735 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber von denen aktuell noch 291 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 13 Ausbildungsstelle (-4,3 Prozent) weniger gemeldet worden.
Solingen
730 Jugendliche aus Solingen haben sich in dem Zeitraum Oktober 2023 bis Juni 2024 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Insgesamt sind das zehn Personen (+1,4 Prozent) mehr als im Vorjahr 2022/23. 272 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt, das sind 47 Personen (+20,9 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Der Vielzahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 655 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 327 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 23 Ausbildungsstellen (+7,6 Prozent) mehr gemeldet worden.
Wuppertal
1.901 Jugendliche aus Wuppertal haben sich in dem Zeitraum Oktober 2023 bis Juni 2024 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Insgesamt sind das 259 Personen (-12,0 Prozent) weniger als im Vorjahr. 507 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt, das sind 48 Personen (-8,6 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Der Vielzahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 1.707 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 789 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 32 Ausbildungsstellen (+4,2 Prozent) mehr gemeldet worden.
Finanzielle Förderungsmöglichkeiten für Unternehmen
Die Agentur für Arbeit und Jobcenter unterstützen Unternehmen bei der Ausbildung von Nachwuchskräften: https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/finanziell/foerderung-ausbildung
Vorbereitung auf eine Ausbildung / Einstiegsqualifizierung:
Eine Einstiegsqualifizierung ist ein sozialversicherungspflichtiges Praktikum. Sie soll Jugendliche und junge Erwachsene, die sich bereits für einen konkreten Beruf entschieden haben, auf eine Ausbildung vorbereiten. Im Betrieb werden sie an die entsprechenden Ausbildungsinhalte herangeführt und können Ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Ein solches Praktikum dauert zwischen sechs und 12 Monaten. Die Teilnehmerin oder der Teilnehmer bekommen vom Unternehmen eine Vergütung. Diese kann bezuschusst werden. Eine vorherige sozialversicherungspflichtige Beschäftigung des jungen Menschen in dem gleichen Unternehmen schließt die Förderung aus.
Hilfen während der Ausbildung - Assistierte Ausbildung
Für junge Menschen, die eine besondere Förderung brauchen und eine Ausbildung nicht ohne Unterstützung schaffen, gibt es die Assistierte Ausbildung Die Auszubildenden bekommen individuell angepassten Förderunterricht und Unterstützung bei persönlichen Problemen. Darüber hinaus wird dem ausbildenden Unternehmen Entlastung bei der Durchführung und Organisation der Ausbildung angeboten. Die Assistierte Ausbildung kann auch bereits vor Ausbildungsbeginn zur Unterstützung der Ausbildungsaufnahme ansetzen.