Ende August befindet sich das Ausbildungsmarktgeschehen auf der Zielgeraden. Im Städtedreieck sind von den 3.166 gemeldeten Ausbildungsstellen noch über 1000 Stellen unbesetzt. Auf der anderen Seite sind knapp 1.120 Bewerberinnen und Be-werber noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.
Das ganze Ausbildungsjahr hindurch hat sich das Geschehen in den Zahlen, aber nicht in den Strukturen weiterentwickelt. So sind die Ausbildungsmärkte in Wupper-tal und Solingen prinzipiell eher durch einen leichten Bewerberüberhang gekenn-zeichnet, während in Remscheid die Zahl der Ausbildungsstellen die Zahl der Be-werberinnen und Bewerber deutlich überwiegt.
"Wer jetzt noch eine Ausbildungsstelle sucht, hat grundsätzlich gute Karten, denn das Angebot an Stellen ist noch groß. Sollte es dennoch nicht klappen, dann emp-fehle ich dringend, Kontakt zur Berufsberatung in Wuppertal bzw. den Jugend-berufsagenturen Remscheid und Solingen aufzunehmen, um sich dort über Alterna-tiven beraten zu lassen, um doch noch den Schritt in eine Ausbildung, sei sie be-trieblich oder überbetrieblich, zu schaffen", rät Martin Klebe, Chef der Agentur für Arbeit Solingen - Wuppertal.
Auch nach dem 01. August können noch Ausbildungsverträge abgeschlossen wer-den, so dass aktuelle Bewerbungsbemühungen immer noch aussichtsreich sind.
Ende August endet vorläufig die Berichterstattung zum Ausbildungsmarkt. Die Da-ten für das vollständige Ausbildungsjahr 2023/2024 veröffentlicht die Agentur für Arbeit Ende Oktober/Anfang November.
Der Ausbildungsmarkt im Agenturbezirk Solingen-Wuppertal
Von Oktober 2023 bis August 2024 sind im Agenturbezirk insgesamt 3.166 Berufs-ausbildungsstellen gemeldet worden. Dem gegenüber stehen 3.323 Bewerbende, die sich im Laufe des Berichtsjahres bei den Agenturen für Arbeit vor Ort gemeldet
haben. Zurzeit sind noch 745 junge Menschen auf der Suche nach einer Ausbil-dungsstelle. Gleichzeitig sind noch 1.005 Ausbildungsplätze unbesetzt. Somit kom-men auf jede unversorgte Bewerberin und jeden unversorgten Bewerber 1,3 unbe-setzte Berufsausbildungsstellen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl von
Ausbildungsbewerbenden um 6,6 Prozent gesunken. Im gleichen Zeitraum ist die Anzahl der Ausbildungsstellen um 5,2 Prozent gesunken.
Der Ausbildungsmarkt in den drei Städten im Einzelnen
Remscheid
522 Jugendliche aus Remscheid haben sich in dem Zeitraum Oktober 2023 bis Au-gust 2024 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbil-dungsplatz zu finden. Die Anzahl der Bewerbenden ist um zwei Personen (-0,4 Pro-zent) zum Vorjahr 2022/23 gesunken. 103 Jugendliche sind davon aktuell noch un-versorgt, das sind 6 Personen (+6,2 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Der Vielzahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 746 gemeldete Berufsausbil-dungsstellen gegenüber von denen aktuell noch 208 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 16 Ausbildungs-stelle (-2,1 Prozent) weniger gemeldet worden.
Solingen
770 Jugendliche aus Solingen haben sich in dem Zeitraum Oktober 2023 bis August 2024 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungs-platz zu finden. Insgesamt sind das 13 Personen (+1,7 Prozent) mehr als im Vorjahr 2022/23. 220 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt, das sind 66
Personen (+42,9 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Der Vielzahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 675 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell noch 198 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 58 Ausbildungsstellen (-7,9 Prozent) we-niger gemeldet worden.
Wuppertal
2.031 Jugendliche aus Wuppertal haben sich in dem Zeitraum Oktober 2023 bis Au-gust 2024 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbil-dungsplatz zu finden. Insgesamt sind das 245 Personen (-10,8 Prozent) weniger als im Vorjahr. 422 Jugendliche sind davon aktuell noch unversorgt, das sind 35 Perso-nen (+neun Prozent) mehr als vor einem Jahr. Der Vielzahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen derzeit 1.745 gemeldete Berufsausbildungsstellen
gegenüber, von denen aktuell noch 599 Ausbildungsplätze unbesetzt sind. Im Ver-gleich zum Vorjahr sind seit Beginn des Berichtsjahres 100 Ausbildungsstellen
(-5,4 Prozent) weniger gemeldet worden.
Finanzielle Förderungsmöglichkeiten für Unternehmen
Die Agentur für Arbeit und Jobcenter unterstützen Unternehmen bei der Ausbildung von Nachwuchskräften: https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/finanziell/foerderung-ausbildung
Vorbereitung auf eine Ausbildung / Einstiegsqualifizierung:
Eine Einstiegsqualifizierung ist ein sozialversicherungspflichtiges Praktikum. Sie soll Jugendliche und junge Erwachsene, die sich bereits für einen konkreten Beruf entschieden haben, auf eine Ausbildung vorbereiten. Im Betrieb werden sie an die entsprechenden Ausbildungsinhalte herangeführt und können Ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Ein solches Praktikum dauert zwischen sechs und 12 Monaten. Die Teilnehmerin oder der Teilnehmer bekommen vom Unternehmen eine Vergütung. Diese kann bezuschusst werden. Eine vorherige sozialversicherungspflichtige Beschäftigung des jungen Menschen in dem gleichen Unternehmen schließt die Förderung aus.
Hilfen während der Ausbildung - Assistierte Ausbildung
Für junge Menschen, die eine besondere Förderung brauchen und eine Ausbildung nicht ohne Unterstützung schaffen, gibt es die Assistierte Ausbildung Die Auszubildenden bekommen individuell angepassten Förderunterricht und Unterstützung bei persönlichen Problemen. Darüber hinaus wird dem ausbildenden Unternehmen Entlastung bei der Durchführung und Organisation der Ausbildung angeboten. Die Assistierte Ausbildung kann auch bereits vor Ausbildungsbeginn zur Unterstützung der Ausbildungsaufnahme ansetzen.