„Für jeden Jugendlichen eine Chance“ Startschuss für die Jugendberufsagentur im Landkreis Stade

Unterzeichnung der Gründungsvereinbarung

Nicht alle jungen Menschen haben die gleichen Startchancen am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Die Gründe hierfür sind vielfältig: sei es der fehlende Schulabschluss, Probleme im sozialen Umfeld, fehlende Orientierung oder Motivation. Die Arbeitsagentur und die Jobcenter sowie die Träger der Jugendhilfe leisten hier wertvolle Orientierungsarbeit. Jeder für sich hat eigene Kompetenzen und eigene Angebote. Für Jugendliche bedeutet das jedoch auch immer unterschiedliche Anlaufstellen und verschiedene Ansprechpartner. 
 

14.11.2023 | Presseinfo Nr. 116

Im Landkreis Stade arbeiten die beteiligten Behörden über Kooperationen und Austauschformate schon viele Jahre erfolgreich zusammen. In der letzten Woche wurde nun ein weiterer Schritt zum konkreten Ausbau dieser Zusammenarbeit formuliert: Am Donnerstag unterzeichneten Landrat Kai Seefried, Dagmar Froelich, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stade und Dr. Anja Wode, Geschäftsführerin des Jobcenters im Land-kreis Stade, eine entsprechende Gründungsvereinbarung, die den Startschuss für eine sogenannte Jugendberufsagentur (JBA) legt.

Die Gründung ist ein wichtiger Schritt zur Unterstützung der Jugendlichen unserer Region auf ihrem Weg in eine erfolgreiche berufliche Zukunft. Die Beteiligten sind sich einig, dass diese Zusammenarbeit den Weg für eine vielversprechende Zukunft der Jugendlichen bereitet. 

Die Mitarbeitenden der drei Akteure haben schon gemeinsame Aktionen für das Jahr 2024 geplant, um bei ihrer Zielgruppe bekannt zu werden und sich ihnen in lockerer Atmosphäre zu präsentieren, zum Beispiel in Jugendzentren und in Schulen.

Kai Seefried, Landrat im Landkreis Stade, äußerte sich äußerst zufrieden über diese wegweisende Kooperation: "Die Jugendberufsagentur ist ein starkes Signal für die Zukunft unserer jungen Generation. Gemeinsam können wir noch gezielter auf die Bedürfnisse und Wünsche unserer Jugendlichen eingehen und ihnen so den Weg in eine erfolgreiche berufliche Zukunft ebnen."

Dagmar Froelich, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stade erklärte: "Unsere langjährige Erfahrung in der Arbeitsvermittlung und Berufsberatung wird sich nun noch stärker auf die Jugendlichen unserer Region konzentrieren. Wir sind fest entschlossen, sie bei der Verwirklichung ihrer beruflichen Wünsche zu unterstützen.“

Auch Dr. Anja Wode, Geschäftsführerin des Jobcenters im Landkreis Stade betonte: "Wir wissen, dass die Übergänge von der Schule in den Beruf gerade für unsere Jugendlichen eine Herausforderung darstellen. Deshalb ist es wichtig, dass wir eng zusammenarbeiten und sie sich wie aus einer Hand betreut fühlen, damit sie nicht zwischen unterschiedlichen Anlaufstellen verloren gehen. Die Jugendberufsagentur wird diesen Übergang erleichtern und jungen Menschen Perspektiven eröffnen."

Hintergrund: 
Jugendberufsagenturen sind örtliche Kooperationsprojekte, die die Integrationschancen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Arbeitswelt und Gesellschaft verbessern sollen. Ihre Ausgestaltung wird durch das Engagement der Mitarbeitenden in der Kommune, der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter vor Ort beeinflusst. Dem liegt die Idee zugrunde, die Kompetenzen dieser Institutionen miteinander zu verzahnen und zu koordinieren. Junge Menschen können damit „wie aus einer Hand“ unterstützt werden. Diese Idee hat sich mittlerweile in ganz Deutschland etabliert.

Im Landkreis Stade bedeutet dies aufgrund der örtlichen Strukturen, dass man nicht räumlich zusammenrückt, sondern unter einem virtuellen Dach das gemeinsame Beratungsangebot für die Jugendlichen präsentiert. Genutzt wird hierbei eine gemeinsame Datenbank, über die sich ein rascher Austausch der Partner ermöglichen lässt. Auch gemeinsame Veranstaltungen sind geplant, um mit niedrigschwelligen Angeboten an die Jugendlichen heran zu treten, die im Berufswahlprozess Hilfe brauchen. Für Schülerinnen und Schüler kann dann der erste Kontakt zur JBA sehr einfach über die Schulsprechstunden der Berufsberatung hergestellt werden. Junge Erwachsene, die nicht mehr zur Schule gehen, sollen künftig nach der ersten virtuellen Kontaktaufnahme ein persönliches Beratungsangebot nutzen können. Alles getreu dem Motto: Kein Jugendlicher soll verloren gehen und ohne Abschluss bleiben. Die detaillierte Ausgestaltung der Zusammenarbeit wird in Projektgruppen behandelt. So wird die Idee JBA auch im Landkreis Stade nach und nach eine individuelle Form annehmen.