Der regionale Ausbildungsmarkt durchlebt ständige Veränderungen und steht vor neuen Herausforderungen. Die Zahlen und Fakten zeigen, dass der Ausbildungsmarkt weiterhin im Wandel ist. Die Arbeitsagentur und die Kammern haben große Anstrengungen unternommen, um möglichst vielen jungen Menschen einen Ausbildungsplatz anbieten zu können. Trotz eines ansteigenden Bewerberaufkommens gibt es weiterhin eine Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt. So ist die Zahl der unversorgten Bewerberinnen und Bewerber sowie die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze angestiegen.
Gemeldete Bewerber/innen: 2.980
Veränderung gegenüber Oktober 2021/22: +185 bzw. +6,6%
Gemeldete Ausbildungsstellen: 3.329
Veränderung gegenüber Oktober 2019/20: -109 bzw. -3,2 %
Im zurückliegenden Ausbildungsjahr (01.10.2022 – 30.09.2023) lag die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen unter dem Niveau des Vorjahres. Seit Oktober letzten Jahres hatten Unternehmen im Bezirk der Agentur für Arbeit Stade 3.329 Stellen für Auszubildende gemeldet, -109 Stellen (-3,2 Prozent) weniger als im Berichtszeitraum des Vorjahres.
Die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber nahm hingegen zu. Insgesamt nutzten 2.980 Jugendliche die Berufsberatung bei der Suche nach einer Ausbildung. Das waren 6,6 Prozent (+185 Personen) mehr als im Berufsberatungsjahr 2021/2022.
Im zurückliegenden Ausbildungsjahr (01.10.2022 – 30.09.2023) lag die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen unter dem Niveau des Vorjahres. Seit Oktober letzten Jahres hatten Unternehmen im Bezirk der Agentur für Arbeit Stade 3.329 Stellen für Auszubildende gemeldet, -109 Stellen (-3,2 Prozent) weniger als im Berichtszeitraum des Vorjahres.
Die Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber nahm hingegen zu. Insgesamt nutzten 2.980 Jugendliche die Berufsberatung bei der Suche nach einer Ausbildung. Das waren 6,6 Prozent (+185 Personen) mehr als im Berufsberatungsjahr 2021/2022.
Statement Agentur für Arbeit
„Die Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt sehen wir mit gemischten Gefühlen. Es ist erfreulich zu sehen, dass die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber deutlich angestiegen ist. Durch intensive Beratungsarbeit konnten wir mehr Jugendliche erreichen und dem bundes- und landesweit rückläufigen Trend entgegenwirken. Auf der anderen Seite müssen wir daran arbeiten, die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen,“ fasst Dagmar Froelich, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stade zusammen. „Besonders in unserer ländlich geprägten Region ist die Lage oft schwierig. Hier sind verstärkte Maßnahmen und Initiativen erforderlich, um die Chancen junger Menschen auf dem Ausbildungs-markt zu verbessern. Um die jetzt noch unversorgten Bewerberinnen und Bewerber mit den noch unbesetzten Ausbildungsstellen zusammenzubringen, werden die Vermittlungsaktivitäten bis mindestens Ende des Jahres fortgesetzt. Unter dem Motto: jeder Jugendlicher bekommt eine Chance, lassen wir, gemeinsam mit unseren Partnern am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, nichts unversucht, um jedem bisher unversorgten Jugendlichen zu einer Ausbildungsperspektive zu verhelfen. Die Zahlen zeigen: Die Chancen auf eine Ausbildungsstelle sind gut und so appelliere ich an Jugendliche ohne Berufsausbildung, weiterhin Kontakt zur Berufsberatung zu halten.“
Statement HWK
Bei den Lehrverträgen in ihrem Bezirk verzeichnete die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade Ende September 4.198 neue Abschlüsse. In der Region Stade gab es Ende September 1.433 neue Lehrverträge und damit nur 35 weniger als im Vorjahr. „Trotz dieser erfreulichen Zahlen können aber viele Betriebe ihre offenen Lehrstellen nicht besetzen“, sagt Claudia Meimbresse, Leiterin des Geschäftsbereichs Berufliche Bildung. „Angesichts des enormen Fachkräftebedarfs im Handwerk können wir uns das nicht leisten.“ Bedarf melden vor allem die Betriebe im Elektro- und Metallbereich sowie im Nahrungsmittelhandwerk. Aber auch in der Sanitär-, Heizungs- und Klimabranche werden noch Auszubildende gesucht. Laut Meimbresse besteht daher Handlungsbedarf: „Wir müssen die Karriere- und Berufschancen im Handwerk noch sichtbarer machen, damit nicht nur junge Menschen, sondern vor allem auch ihre Eltern eine handwerkliche Ausbildung als gleichwertig mit einem Studium und als lohnende Perspektive ansehen.“ Die Berufsorientierung an allen allgemein-bildenden Schulen, vor allem an Gymnasien, müsse ausgebaut werden. „Klimaschutz, Energie- und Mobilitätswende, Digitalisierung und die Versorgung einer immer älter werdenden Bevölkerung - unser Land steht vor großen Zukunftsaufgaben, die es nur mit dem Hand-werk bewältigen kann.“ Es läge daher im Interesse aller, mehr junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk zu gewinnen. „Denn die unbesetzten Ausbildungsstellen von heute sind die fehlenden Fachkräfte von morgen“, so Meimbresse.
Statement IHK
„Das Ausbildungsjahr 2022/23 endet für Industrie, Handel und Dienstleistungen mit erfreulichen Zahlen. Die Unternehmen wollen weiter auf hohem Niveau ausbilden und stemmen sich gegen den demografischen Trend der sinkenden Schülerzahlen an den allgemeinbildenden Schulen. Sie gehen auch neue Wege, um junge Menschen von einer dualen Berufsausbildung zu überzeugen, und geben schwächeren Jugendlichen eine Chance. Insgesamt wird bei den neu eingetragenen Ausbildungsverträgen derzeit ein Plus von 4,5 % im Vergleich zum Vorjahr (Stichtag 31. Oktober 2023) verzeichnet. Besonders im gewerblich-technischen Bereich konnten Zuwächse verzeichnet werden. Hier liegen die Zahlen sogar auf einem Zehn-Jahres-Hoch. Im kaufmännischen Bereich konnte der rückläufige Trend der vergangenen Jahre erstmals wieder durchbrochen werden. Der Ausbildungsmarkt ist jedoch weiter angespannt. Viele offene Ausbildungsstellen können nicht besetzt werden. Hier machen sich der demografische Wandel und der Trend zur akademischen Ausbildung immer stärker bemerkbar. Verschärft wird die Situation für die Unternehmen noch dadurch, dass die geburtenstarken Jahrgänge nach und nach in Rente gehen, wodurch sich der Fachkräftemangel weiter verstärkt. Eine gute berufliche Orientierung wird damit zum entscheidenden Schlüssel, um Jugendliche von einer dualen Ausbildung zu überzeugen. Berufsorientierungsmaßnahmen, Schüler- und Betriebspraktika sind gute Instrumente, um ihnen einen praxisnahen Eindruck von der Ausbildung zu vermitteln. Kritisch sieht die IHK hingegen politische Maßnahmen hin zu einer betriebsfernen Berufsausbildung. Dadurch entsteht die Ge-fahr, am Bedarf der Unternehmen vorbei auszubilden. Für die Jugendlichen wird es in der Folge deutlich schwerer, einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden.“