Halbzeit auf dem Ausbildungsmarkt

Die Agentur für Arbeit Stade zieht nach den ersten sechs Monaten des Berufsberatungsjahres eine Zwischenbilanz zur Situation auf dem regionalen Ausbildungsmarkt. Noch gibt es viel Auswahl für junge Menschen in der Region.

05.04.2023 | Presseinfo Nr. 46

 

• 1.404 Bewerber/innen sind noch ohne Ausbildungsstelle

• 2.027 betriebliche Ausbildungsstellen sind noch unbesetzt

Bis März 2023 sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Stade (Landkreis Cuxhaven, Landkreis Rotenburg/Wümme und Landkreis Stade) insgesamt 2.824 Berufsausbildungsstellen gemeldet worden. Dem gegenüber stehen 2.124 Bewerberinnen und Bewerber, die sich im Laufe des Berichtsjahres bei den Agenturen für Arbeit vor Ort gemeldet haben.

Zurzeit sind noch 1.404 junge Frauen und Männer auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Gleichzeitig sind noch 2.027 Ausbildungsplätze unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl von Bewerber/innen um 1,1 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen um 3,8 Prozent gesunken.

„Der regionale Ausbildungsmarkt entwickelt sich immer mehr in Richtung eines Bewerbermarktes. Für Unternehmen wird es zunehmend schwieriger, Auszubildende zu finden, während sich die Perspektiven für Jugendliche verbessert haben“, bilanziert Dagmar Froelich, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stade, zur Halbzeit auf dem Ausbildungsmarkt.

„Das duale Ausbildungssystem leidet seit Jahren unter der Konkurrenz akademischer Bildungswege und sinkenden Zahlen bei den Schulabsolventen. Gleichzeitig gibt es eine zu große Zahl von Bewerbern und Bewerberinnen, denen der Übergang von der Schule in die Ausbildung nicht sofort gelingt. Hier darf keiner verloren gehen, jeder wird gebraucht, um künftig den Fachkräftenachwuchs sicher zu stellen,“ stellt die Agenturleiterin weiter dar.

„Für alle Abgangsschülerinnen und -schüler 2023 hat der Countdown bereits begonnen. Es wird höchste Zeit, sich um die Zukunft zu kümmern und zu entscheiden, wie es nach der Schule weitergehen soll. Die Chancen, zu Hause in der Region ein passendes Angebot zu finden, sind gut. Ich möchte alle Schülerinnen und Schüler, die dieses Jahr die Schule verlassen werden, ermutigen diese Chancen auf dem heimischen Ausbildungsmarkt zu nutzen.

Den Unternehmen rate ich, den Jugendlichen vermehrt Praktika anzubieten und die Auszubildenden rechtzeitig an den Betrieb zu binden. Jugendliche haben heute die große Auswahl an Lehrstellen und sagen nicht selten bei mehreren Unternehmen zu. Da heißt es, mit individuellen Ausbildungsangeboten punkten. Denn gerade die guten Bewerberinnen und Bewerber schauen sehr genau auf die Rahmenbedingungen. Neben Ausbildungsvergütung, Arbeitszeiten oder auch Übernahmemöglichkeiten, spielen Wertschätzung und Betriebsklima eine wichtige Rolle.“

 

Der schnelle Draht für Jugendliche, einen Gesprächstermin bei der Berufsberatung zu vereinbaren, ist unter 0800 4 5555 00 möglich. Arbeitgeber, die noch Fragen zur Einstellung Jugendlicher und/oder finanzieller Unterstützung haben, wählen den Arbeitgeberservice unter der 0800 4 5555 20.