„Diese Entwicklung ist saisonuntypisch, denn mit Beginn des Frühlings, wenn sich das Geschäft witterungsabhängiger Branchen wiederbelebt, sinkt gewöhnlich die Arbeitslosigkeit“, erklärt Lars Spieker, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Stade. „Ausschlaggebend ist der Zugang von Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II, das heißt, in der Betreuung der Jobcenter. Hier finden nicht nur weiterhin Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine Eingang in die Arbeitslosenstatistik, wenn Sie Leistungen beantragen, sondern vermehrt auch wieder Flüchtlinge und Asylsuchende aus anderen Drittstaaten.“ Der Bestand an Arbeitslosen in den Jobcentern ist im vergangenen Monat um 183 Personen oder 2,3 Prozent angewachsen.
„Würden wir die Zahlen aus den Jobcentern ausblenden, ergäbe sich ein anderes Bild,“ erläutert der Arbeitsmarktexperte weiter. „Im Rechtskreis SGB III, im Bereich der Arbeitslosenversicherung, ist die Zahl der Arbeitslosen, wie im April üblich, gesunken.“ In Zahlen beziffert, ein Rückgang um 144 Personen oder 2,7 Prozent.
Ein Stocken der Frühjahrsbelebung macht sich auch auf dem Stellenmarkt bemerkbar. „Hier verstärkt sich ein Trend, der sich schon länger andeutet hat“, erklärt Lars Spieker. „Nach dem Aufschwung zum Ende der Corona-Krise nimmt die Fachkräftenachfrage wieder ab, was in Folge der Krisenszenarien wie Ukraine-Krieg, Inflation, Energie- oder Rohstoffknappheit gesehen werden kann.“
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