Das sind 551 Personen (6,1 Prozent) weniger als noch im Vormonat. Die Arbeitslosenquote erreicht damit einen Wert von 7,6 Prozent. Im April lag die Quote noch bei 8,0 Prozent.
„Der Tourismus nimmt deutlich an Fahrt auf.“, so Dr. Jürgen Radloff, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stralsund. „Gerade die Zeit um die aktuellen Feiertage herum zeigt uns, wie sehr die Region von der Hotel- und Gastronomiebranche profitiert und welchen Einfluss die Tourismuswirtschaft auf den Arbeitsmarkt hat. Die Personalbedarfe der Branche – und da schließe ich neben der Hotellerie und Gastronomie auch den Handel mit ein – beschert uns aktuell stark rückläufige Arbeitslosenzahlen.“
Das wird auch bei einem Blick auf die einzelnen Geschäftsstellen des Agenturbezirkes deutlich. Erwartungsgemäß waren es wieder einmal die beiden Urlaubsregionen – die Insel Rügen und die Agenturgeschäftsstelle Ribnitz-Damgarten mit der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst – die die stärksten Rückgänge in der Beschäftigungslosigkeit verzeichnen konnten. Auf der Insel Rügen sind derzeit 2.077 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das sind 207 Personen bzw. 9,1 Prozent weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote auf Deutschlands größter Insel liegt aktuell bei 6,3 Prozent. Die Geschäftsstelle Ribnitz-Damgarten verzeichnet eine Arbeitslosenquote von 6,8 Prozent. Mit einer Gesamtzahl von 1.734 Arbeitslosen, zeigt sich auch hier ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vormonat. So waren im April rund um die Bernsteinstadt noch 1.871 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag bei 7,3 Prozent.
Die Hansestadt Stralsund und die Agenturgeschäftsstelle Grimmen verzeichneten ebenfalls Rückgänge bei der Beschäftigungslosigkeit. Allerdings fallen diese nicht so stark aus wie in den Tourismusregionen. In Stralsund sank die Zahl der Arbeitslosen binnen Monatsfrist von 2.994 auf jetzt 2.889. Die Arbeitslosenquote in der Hansestadt liegt damit bei 10,2 Prozent. In der Region in und um Grimmen sind aktuell 1.029 Männer und Frauen ohne Job. Das sind 53 Personen weniger als noch im April. Die Arbeitslosenquote erreicht einen Wert von 8,0 Prozent.
Für den Chef der Arbeitsagentur zeigt sich die positive Arbeitsmarktentwicklung damit in allen Regionen des Agenturbezirkes. „Nach der schwierigen Zeit der Pandemie-Einschränkungen sind die aktuellen Arbeitsmarktzahlen inzwischen Ausdruck einer wirtschaftlichen Erholung“, so Dr. Radloff.
Neben den positiven Impulsen aus der Wirtschaft spielt für ihn allerdings auch ein weiterer Aspekt eine immer stärkere Rolle: die demografische Entwicklung. „Bereits seit einigen Jahren verliert der Arbeitsmarkt immer mehr Fachkräfte durch den Eintritt in den Ruhestand. Junge Arbeitnehmer rücken nicht in ausreichendem Maße nach.“ Für den Chef der Arbeitsagentur ist es daher wichtig, das Augenmerk verstärkt auch auf den Ausbildungsmarkt zu legen.
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres hatten sich im Agenturbezirk Stralsund 711 Jugendliche als Bewerber für eine Ausbildungsstelle gemeldet – deutlich weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auf der anderen Seite standen 1.391 Ausbildungsstellen, die der Arbeitsagentur von den Unternehmen der Region zur Besetzung angeboten wurden. 898 dieser Ausbildungsstellen waren zum Monatsende noch unbesetzt. 342 Jugendliche hatten noch keine feste Zusage für eine Lehrstelle. Damit zeichnet sich auch in diesem Jahr wieder eine Bewerberlücke am Ausbildungsmarkt ab.
An alle Jugendlichen, die aktuell noch auf der Suche nach einer Lehrstelle sind, appelliert der Agenturchef daher, sich rechtzeitig um einen Ausbildungsplatz zu kümmern. „Wer noch keinen Kontakt zur Berufsberatung hatte, sollte unbedingt einen Beratungstermin vereinbaren. Im persönlichen Gespräch können Berufswünsche geklärt werden und im besten Fall gibt es auch gleich einen konkreten Lehrstellenvorschlag.“