Schneller in den Job!

Unterstützungsmöglichkeiten bei der Einstellung geflüchteter Menschen

25.04.2024 | Presseinfo Nr. 31

Die Einstellung von Arbeitskräften aus dem Ausland kann eine enorme Chance für die Region und insbesondere für den Arbeitsmarkt im Landkreis Vorpommern-Rügen sein. „Die Demografie bleibt die Top-Herausforderung für den Arbeitsmarkt“, so Thorsten Nappe, Chef der Arbeitsagentur Stralsund. „Immer mehr gut qualifizierte Beschäftigte gehen in den Ruhestand. Junge Arbeitnehmer wachsen nicht in ausreichendem Maße nach. Wer das nicht glaubt, muss sich nur einmal die Ausbildungsmarktzahlen anschauen. Aber auch auf dem Fachkräftemarkt wird die Situation für die Unternehmen immer schwieriger.“

Dem Agenturchef ist es daher wichtig, die Potentiale ausländischer Arbeitskräfte stärker in den Fokus zu rücken. Insbesondere geflüchtete Menschen sollen schneller fit für den Arbeitsmarkt gemacht werden.

„In der öffentlichen Diskussion wird bei diesem Thema viel durcheinandergebracht und wir hören von zu wenigen Erfolgsgeschichten, die es vielfach gibt. Schauen wir z.B. auf die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Aktuell haben wir einen Zuwachs bei den ausländischen Arbeitskräften um 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Beschäftigte aus dem Ausland sind also bereits jetzt eine wichtige Stütze für die Wirtschaft der Region“, so Nappe.

Dem Agenturchef ist bei diesem Thema mehr Klarheit und eine offene Diskussion wichtig: „Auf der einen Seite reden wir nämlich über die gezielte Anwerbung von Fachkräften für die deutsche Wirtschaft, auf der anderen Seite über die Integration von geflüchteten Menschen, die aus Kriegs- und Krisengebieten zu uns kommen und Hilfe für sich und ihre Angehörigen suchen. Beide Personengruppen haben völlig verschiedene Voraussetzungen und Problemlagen.“

Um geflüchtete Menschen für den deutschen Arbeitsmarkt fit zu machen, braucht es nach Einschätzung von Arbeitsmarktexperten vor allem Sprachkenntnisse, die Anerkennung ausländischer Abschlüsse und möglicherweise auch die Erweiterung vorhandener Qualifikationen. Gerade bei fehlenden Qualifikationen oder Erfahrungen, können das Jobcenter und die Arbeitsagentur mit gezielten Bildungsmaßnahmen oder auch Eingliederungszuschüssen helfen.

„Einer der wesentlichen Punkte ist und bleibt natürlich der Erwerb von notwendigen Sprachkenntnissen“, weiß Julia Kruske, Leiterin des Jobcenters. „Doch dabei muss nicht immer die Absolvierung von entsprechenden Kursen abgewartet werden. Die Integration kann deutlich früher und damit schneller erfolgen.“ Die Jobcenter-Chefin hat dabei insbesondere Unternehmen im Blick, die Arbeitsplätze auf einem geringeren Sprachniveau anbieten können und wirbt für schnelle und praxisnahe Lösungen: „Für den Einstieg in einen Job sind umfängliche Sprachkenntnisse häufig gar nicht wichtig. Im Gegenteil: Ist der Arbeitgeber mit dem bisherigen Umgangssprachniveau zufrieden, kann auch während des Jobs darauf aufgebaut werden. Denn im Berufsleben - in der direkten Kommunikation mit den Kollegen – werden sich die Kenntnisse deutlich besser anpassen, als in theoretischen Kursen an einer Schule.“

Mit welchen Möglichkeiten und Förderungen die Integration von geflüchteten Menschen unterstützt werden kann, erfahren Unternehmen bei ihren Ansprechpartnern im Jobcenter und in der Arbeitsagentur. Die Kolleginnen und Kollegen des Arbeitgeber-Service unterstützen gerne und kommen dazu auch in die Unternehmen.

Der Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur ist unter der kostenfreien Servicenummer 0800 4 5555 20 zu erreichen.
Der Eigenbetrieb Jobcenter des Landkreises Vorpommern-Rügen hat Informationen und Kontaktdaten für Arbeitgeber auf der folgenden Internetseite zur Verfügung gestellt: www.lk-vr.de/Eigenbetrieb-Jobcenter/Informationen-für-Arbeitgeber.