Fair Play beim Ausbildungsvertrag!

Wer mehrere Zusagen in der Tasche hat, sollte keine Ausbildungsplätze blockieren.

08.08.2024 | Presseinfo Nr. 50

Auch wenn der offizielle Ausbildungsstart in Deutschland erst der 1. September ist – in einigen Betrieben begann das Lehrjahr bereits am 1. August. Daher ist ein Blick auf die Ausbildungsmarktzahlen zum aktuellen Zeitpunkt ganz besonders interessant.

Seit Beginn des aktuellen Berufsberatungsjahres haben die Unternehmen im Landkreis Vorpommern-Rügen insgesamt 1.336 Ausbildungsstellen zur Besetzung angeboten. 516 davon sind aktuell noch als unbesetzt gemeldet. Die Top-10 der freien Ausbildungsplätze wird angeführt von den Berufen des Hotel- und Gaststättenbereiches. In den Berufen Koch oder Köchin, Hotelfachmann bzw. Hotelfachfrau oder Fachmann bzw. Fachfrau für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie hat man momentan die besten Chancen auf eine freie Lehrstelle. Doch auch der Handel, das Handwerk und die Büro- und Verwaltungsberufe bieten auch jetzt noch Ausbildungsmöglichkeiten.

„Wir sind in einer spanenden Zeit des Jahres“, so Dirk Hausweiler, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Stralsund. „Für Unternehmen und Jugendliche beginnt der Endspurt am Ausbildungsmarkt. Jetzt ist viel Bewegung – Betriebe besetzen ihre Stellen, Jugendliche entscheiden sich. Wichtig ist dabei gerade für die Jugendlichen: Wer noch keine Stelle gefunden hat oder noch gar keinen Kontakt zur Berufsberatung hatte, der sollte sich unbedingt bei der Arbeitsagentur melden. Das geht ganz einfach per Mail an Stralsund.Berufsberatung@arbeitsagentur.de oder auch telefonisch unter der kostenlosen Nummer 0800 4 5555 00.“

Der Aufruf an die Jugendlichen kommt nicht ohne Grund: 206 Bewerberinnen und Bewerber sind im Landkreis Vorpommern-Rügen noch ohne Ausbildungsplatz gemeldet. Ein Teil davon hat noch keinen Vertrag unterschrieben. Doch ein anderer Teil hat schon eine oder sogar mehrere feste Zusagen für eine Lehrstelle in der Tasche.

„Nicht selten halten sich gerade die stark umworbenen Schüler mit guten oder sehr guten Schulnoten noch die Option auf bessere Angebote offen. Eine endgültige Entscheidung für oder gegen einen Ausbildungsbetrieb folgt dann erst kurz vor dem Lehrbeginn. Das ist fatal für die Unternehmen, die fest mit ihrem Azubi gerechnet hatten; fatal aber auch für die Schulabgänger, die sich noch die Hoffnung auf das Nachrücken gemacht hatten“, erläutert Dirk Hausweiler die Situation.

Der stellvertretende Agenturchef appelliert an die Jugendlichen: „Wer bereits jetzt mehrere Ausbildungsstellen in Aussicht hat, der sollte bei den Unternehmen rechtzeitig absagen, bei denen er die Lehre nicht beginnen wird. Das ist fair gegenüber den Betrieben, aber auch fair gegenüber den Mitbewerbern, die noch auf der Warteliste stehen und nachrücken können.“