Sommerflaute am Arbeitsmarkt auch im August

30.08.2024 | Presseinfo Nr. 54

Einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit verzeichnete der Landkreis Vorpommern-Rügen im August. 9.817 Männer und Frauen waren in der Region, die vom Kap Arkona bis zum Recknitztal reicht, arbeitslos gemeldet. Das waren 290 Personen bzw. 3,0 Prozent mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 8,7 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte über dem Wert des Julis.

Auffällig: Der größte Teil des Anstiegs fiel auf die Berufe aus dem Bereich Erziehung. Hier waren 157 Personen mehr arbeitslos gemeldet als noch im Vormonat. „Es ist nicht unüblich, dass bestimmte Beschäftigte an den Schulen in den Sommermonaten entlassen werden“, so Thorsten Nappe Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stralsund. „Ich habe hier insbesondere die sogenannten Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter im Blick. Diese Arbeitskräfte sind normalerweise nur in der Schulzeit eingestellt und werden in den Sommerferien arbeitslos. Pünktlich zum Start in das neue Schuljahr am 2. September starten die meisten dann wieder in eine Beschäftigung. Es ist daher nur ein sehr kurzer Effekt, der sich auf den Arbeitsmarkt auswirkt, aber immerhin im August zu einem leichten Ansteigen der Beschäftigungslosigkeit führt.“

Der Effekt ist auch deshalb spürbar, weil es im August kaum andere Bewegungen am Arbeitsmarkt gibt. Während der Sommermonate werden kaum nennenswerte Personalbedarfe gemeldet. Die Tourismusunternehmen haben ihre Arbeitskräfte mitten in der laufenden Saison zum größten Teil an Bord und auch in den anderen Branchen ist der Sommer nicht der Zeitpunkt für Personaleinstellungen.

Erst der September wird nach Einschätzung des Agenturchefs noch einmal für eine Belebung am Arbeitsmarkt sorgen. „Nach dem Ende der Haupturlaubszeit steigt normalerweise auch der Personalbedarf in den Unternehmen. Außerdem rechne ich damit, dass ein Teil der Jugendlichen, die sich nach dem Ende ihrer Schulzeit oder dem Abschluss ihrer Ausbildung bei uns arbeitslos gemeldet hatten, in eine Lehrstelle oder auch in eine Beschäftigung vermittelt werden.“ Momentan sind 1.138 Jugendliche im Alter unter 25 Jahren im Bezirk der Arbeitsagentur Stralsund ohne Job. Das sind 156 Personen mehr als im Vormonat.

Positiv ist aus Sicht des Agenturchefs der Vergleich der aktuellen Arbeitslosenzahlen mit denen des Vorjahres. Vor 12 Monaten waren noch 9.858 Menschen ohne Beschäftigung registriert. Heute sind es 41 Personen weniger. „Natürlich ist das kein starker Rückgang. Doch in der heutigen Zeit ist eine solche Entwicklung schon bemerkenswert. Denn fast alle Kreise in Mecklenburg-Vorpommern verzeichnen eine deutliche Zunahme im Vorjahresvergleich. Das kann bei uns auch passieren. Momentan profitieren wir allerdings noch von einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung der Unternehmen hier im Landkreis.“

Der Rückgang der Beschäftigungslosigkeit reichte im Übrigen aus, um die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte sinken zu lassen. Im August 2023 lag ihr Wert noch bei 8,8 Prozent. Aktuell sind es 8,7 Prozent.

Diese positive Entwicklung zeigte sich auch in fast allen Geschäftsstellen des Agenturbezirkes: Alle Regionen vermeldeten rückläufige Arbeitslosenzahlen im Vorjahresvergleich. Lediglich in der Hansestadt Stralsund musste ein Anstieg der Beschäftigungslosigkeit verzeichnet werden. Hier liegt die Arbeitslosequote bei 12,6 Prozent. Das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr und auch insgesamt der höchste Wert unter allen Regionen des Agenturbezirkes. Am anderen Ende der Skala findet sich die Insel Rügen. Sie verzeichnet mit 6,9 Prozent den niedrigsten Wert unter den Geschäftsstellen. Etwas höher ist der Wert der Arbeitslosenquote in Ribnitz-Damgarten. Sie liegt hier bei 7,3 Prozent. Beide Urlaubshochburgen – die Insel Rügen und Ribnitz-Damgarten – profitieren aktuell von der laufenden Tourismussaison, die den Regionen regelmäßig die niedrigste Beschäftigungslosigkeit beschert. Das sieht in der Agenturgeschäftsstelle Grimmen etwas anderes aus. Hier liegt die Quote aktuell bei 9,3 Prozent. Aber auch das ist ein Rückgang um immerhin 0,5 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.