Im Oktober waren im Bezirk der Arbeitsagentur Stralsund 9.472 Männer und Frauen ohne Job. Das sind 34 Personen weniger als im September. Dieser leichte Rückgang reichte allerdings nicht aus, um die Arbeitslosenquote sinken zu lassen. Sie blieb mit 8,4 Prozent unverändert auf dem Niveau des Vormonats.
„Wenn ich nur die Arbeitslosenquote betrachte, stagniert der Arbeitsmarkt in einer stabilen Position“, so Thorsten Nappe, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stralsund. „Für den Oktober ist das schon eine positive Nachricht, denn ich wäre nicht verwundert gewesen, wenn wir im aktuellen Berichtsmonat bereits einen leichten Anstieg der Beschäftigungslosigkeit verzeichnet hätten. Dass die Zahl der Männer und Frauen stattdessen sogar leicht zurückgegangen ist, ist für mich daher gleich doppelt positiv.“
Dass es aktuell kaum Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt gibt, führt der Agenturchef auf die späten Herbstferien zurück. „In der Vergangenheit hatten wir Jahre, in denen wir bereits im Oktober die ersten Entlassungen aus dem Tourismusbereich verzeichnen mussten. Das ist in diesem Jahr anders. Zwar ist der Personalbedarf in der Hotellerie und Gastronomie nicht mehr so groß, wie in den Sommermonaten, allerdings halten sich die saisonbedingten Entlassungen noch in Grenzen. Der goldene Oktober scheint der Tourismusbranche noch einmal einen erfolgreichen Monat beschert zu haben.“
Das wird sich in den nächsten Wochen ändern. Bereits jetzt registrieren die Arbeitsagenturen verstärkt Arbeitsuchendmeldungen von den Beschäftigten der Hotel- und Gastronomiebranche und aus dem Handel. Ob und wann diese Beschäftigten dann tatsächlich arbeitslos werden, hängt von der Buchungslage und der Auslastung bei den Unternehmen ab.
Thorsten Nappe möchte den aktuellen Fokus aber nicht nur auf den Tourismusbereich legen. „Wir registrieren derzeit leicht rückläufige Arbeitslosenzahlen in ganz unterschiedlichen Branchen, zum Beispiel in den Fertigungsberufen, im sozialen Bereich oder bei den unternehmensnahen Dienstleistungen. Auch hier reden wir nur von sehr kleinen Veränderungen und doch tragen auch diese kleinen Schritte zu einer immer noch stabilen wirtschaftlichen Situation in unserer Region bei. Das ist angesichts globaler Krisen und wirtschaftlicher Probleme in Deutschland nicht selbstverständlich.“
Besonders deutlich wird das bei einem Vergleich der Arbeitslosenzahlen mit denen des Vorjahres. Während in den meisten Kreisen und kreisfreien Städten in Mecklenburg-Vorpommern die Beschäftigungslosigkeit binnen Jahresfrist angestiegen ist, sank sie im Landkreis Vorpommern-Rügen leicht ab. 9.584 Männer und Frauen waren im Oktober des Jahres 2023 ohne Job. Heute sind es 112 Personen weniger. Die Arbeitslosenquote lag vor zwölf Monaten noch bei 8,5 Prozent, heute bei 8,4.
Die Situation im Landkreis insgesamt spiegelt sich auch in den einzelnen Geschäftsstellen der Arbeitsagentur wieder. Auf der Insel Rügen sind aktuell 2.338 Männer und Frauen ohne Job. Das sind 44 Personen weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote auf Deutschlands größter Insel liegt aktuell bei 7,1 Prozent. Gleichauf mit diesem Wert: die Agenturgeschäftsstelle Ribnitz-Damgarten. Rund um die Bernsteinstadt sind 1.829 Arbeitslose gemeldet. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr um 56 Personen. In Grimmen sank die Beschäftigungslosigkeit binnen Jahresfrist um 78 Personen. 1.429 Männer und Frauen sind hier ohne Job. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 8,7 Prozent.
Lediglich die Hansestadt Stralsund weicht von der positiven Vorjahresentwicklung ab. 3.413 Personen sind im Stadtgebiet arbeitslos gemeldet. Das sind 65 mehr als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Oktober 2023 von 11,8 auf jetzt 12,0 Prozent. Das ist der höchste Wert unter allen Regionen in Vorpommern-Rügen.