Der Arbeitsmarkt im Dezember:

Trotz deutlichem Saison-Anstieg liegt die Arbeitslosigkeit in Vorpommern-Rügen unter dem Vorjahresniveau

03.01.2025 | Presseinfo Nr. 1

Im Dezember ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Vorpommern-Rügen erwartungsgemäß deutlich angestiegen. 11.006 Männer und Frauen sind in der Region aktuell ohne Job. Das sind 935 Personen bzw. 9,3 Prozent mehr als noch im November. Die Arbeitslosenquote machte einen Sprung von 8,9 auf jetzt 9,8 Prozent.

Für Arbeitsmarktexperten ist dies keine überraschende Entwicklung. „Wie in jedem Jahr erwarten wir zum Jahreswechsel einen Anstieg der Beschäftigungslosigkeit“, so Dirk Hausweiler, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Stralsund. „Dabei ist es nicht nur der Tourismusbereich mit Gastronomie-, Handels- und Reinigungsberufen, der mit Personalfreisetzungen für diesen Saisoneffekt sorgt. Auch die witterungsabhängigen Branchen wie der Baubereich oder die Land- und Forstwirtschaft entlassen zu dieser Jahreszeit Beschäftigte.“

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Jahreswechsel fiel in diesem Jahr sogar etwas gedämpfter aus, als sonst üblich. Nur zum Vergleich: Im Dezember 2023 lag der Zuwachs der Beschäftigungslosigkeit noch bei 1.119 Personen bzw. 10,9 Prozent. Und auch die Arbeitslosenquote kletterte im Vorjahresmonat über die 10-Prozentmarke und erreichte 10,1 Prozent.

„Unsere aktuelle Arbeitslosenquote liegt mit einem Wert von 9,8 Prozent immerhin 0,3 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert“, so Dirk Hausweiler. Vor einem Jahr waren noch 11.355 Männer und Frauen im Landkreis Vorpommern-Rügen ohne Job. Heute sind es 349 Personen bzw. 3,1 Prozent weniger. Für den stellvertretenden Agenturchef ist das eine bemerkenswerte Entwicklung. „Wir sind die einzige Region unter den Arbeitsagenturen in Mecklenburg-Vorpommern, die diese positive Vorjahresentwicklung vorzuweisen hat. In allen anderen Agenturbezirken ist die Beschäftigungslosigkeit im Vergleich zum Dezember 2023 angestiegen. Die Arbeitsagentur Stralsund mit dem Landkreis Vorpommern-Rügen ist hier eine Ausnahme.“

Die Arbeitsmarktentwicklung des gesamten Agenturbezirkes spiegelt sich auch in den einzelnen Regionen wieder: Alle Geschäftsstellen der Arbeitsagentur verzeichneten einen saisonbedingten Anstieg der Beschäftigungslosigkeit. Auf der anderen Seite konnten auch fast alle Regionen einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vorjahr registrieren.

Der stärkste Saison-Anstieg war auf der Insel Rügen zu beobachten. 3.267 Männer und Frauen sind auf Deutschlands größter Insel aktuell ohne Job. Das sind 531 Personen mehr als noch im November und entspricht einer Steigerung von 19,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote auf Rügen liegt bei 9,9 Prozent. Das sind zwar 1,6 Prozentpunkte über dem Wert des Novembers, aber auch 0,4 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. So lag die Arbeitslosenquote auf der Insel im Dezember 2023 noch bei 10,3 Prozent. Heute kann Rügen immerhin ein Wert knapp unter der 10-Prozent-Marke vorweisen.

Ganz ähnlich ist die Situation in der Agenturgeschäftsstelle Ribnitz-Damgarten. Hier sind derzeit 2.223 Personen arbeitslos gemeldet, 245 bzw. 12,4 Prozent mehr als noch im November. Die Arbeitslosenquote rund um die Bernsteinstadt liegt bei 8,6 Prozent. Vor genau einem Jahr musste noch ein Wert von 9,2 Prozent registriert werden. Die Zahl der Arbeitslosen sank binnen Jahresfrist um 159 Personen.

In der Geschäftsstelle Grimmen sind aktuell 1.485 Männer und Frauen ohne Job. Das sind zwar 53 Personen oder 3,7 Prozent mehr als in Vormonat aber auch 127 Personen bzw. 7,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote liegt in Grimmen aktuell bei 9,1 Prozent.

In der Hansestadt Stralsund sind derzeit 3.527 Personen ohne Beschäftigung, das sind 75 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote erreichte im Stadtgebiet einen Wert von 12,4 Prozent. Das ist mit Abstand der höchste Wert unter allen Regionen des Agenturbezirkes. Und noch in einem anderen Punkt unterscheidet sich die Situation in der Hansestadt von den Geschäftsstellen: Das Stadtgebiet muss als einzige Region des Agenturbezirkes nicht nur einen Saison-Anstieg der Beschäftigungslosigkeit verzeichnen, sondern auch eine Zunahme der Arbeitslosenzahlen im Vorjahresvergleich. Diese Steigerung ist mit 50 Personen nicht stark, dennoch reichte sie aus, um auch die Arbeitslosenquote in der Hansestadt von 12,3 auf jetzt 12,4 Prozent ansteigen zu lassen.