Durchgestartet mit EQ

Als Arbeitgeberin oder Arbeitgeber können Sie durch die Einstiegsqualifizierung (Langzeitpraktikum) potenzielle Auszubildende kennenlernen und sich zukünftige Fachkräfte sichern. Gleichzeitig unterstützen Sie benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene auf dem Weg ins Berufsleben: Sie lernen die entsprechenden Ausbildungsinhalte kennen, können ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen und ihre Potenziale entdecken.

Einstiegsqualifizierung – auch wir haben diese Möglichkeit zum ersten Mal getestet und sehr gute Erfahrungen gesammelt

Dominik kam direkt nach seinem Realschulabschluss zu uns und interessierte sich für die Ausbildung zum Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen. Er hat eine Sehbeeinträchtigung mit einem GdB von derzeit 60. Er hat ein Jahr ein Praktikum über Einstiegsqualifizierung direkt in der Agentur für Arbeit Thüringen Mitte absolviert und ist nahtlos, zum 1.September, in die reguläre Ausbildung gestartet.

Im Gespräch erzählt er über seine Erfahrungen im Praktikum.

Wie lief das Praktikum insgesamt ab, wie kann man sich eine Einstiegsqualifizierung vorstellen?

Meine Einstiegsqualifizierung (EQ) lief parallel zum 1. Ausbildungsjahr der Auszubildenden, so erlebte ich die Ausbildung quasi hautnah und gleich sehr praxisbezogen. Ich durfte bereits alle Ausbildungsinhalte des 1. Ausbildungsjahres kennenlernen und Grundkenntnisse erlangen. Nur am Berufsschulunterricht konnte ich während der EQ noch nicht teilnehmen, in dieser Zeit war ich dann zusätzlich in der Praxis eingeteilt, um meine Kenntnisse zu festigen.        

Was gefällt Ihnen besonders?

Am besten hat mir insgesamt das tolle Arbeitsklima gefallen! Alle sind sehr freundlich und unterstützen sich gegenseitig. Eine große Hilfe für mich ist auch die zusätzliche Arbeitsplatzausstattung gewesen, das empfinde ich als sehr großzügig.

 

Da sind wir schon bei meiner nächsten Frage: Wie konnte die Bundesagentur Sie – auch mit Blick auf Ihre Einschränkungen – unterstützen?

Mit Blick auf meine Sehbeeinträchtigung habe ich eine individuelle Arbeitsplatzausstattung in Form von spezieller Hard- und Software bekommen, nicht nur am Arbeitsplatz im Praktikum, sondern auch in den Schulungsräumen, wenn Unterrichte stattfanden. Das ist eine große Arbeitserleichterung für mich. Viel Unterstützung erlebe ich aber auch insgesamt innerhalb der Betreuung hier, sei es bei Nachfragen oder wenn ich mal mehr Zeit im Unterricht brauche, richtig toll!

Dominik, welchen Gewinn sehen Sie für sich bei der Einstiegsqualifizierung (EQ)?

Den Gewinn der EQ sehe ich vor allem in der großzügigen Vorlaufzeit die man hat, um sich auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln, ist es das Richtige! Für mich persönlich ist es natürlich auch noch ein riesen Vorteil, dass die technische Ausstattung jetzt schon da ist, als ich die Ausbildung begann. So konnte ich vom ersten Tag an voll teilhaben.

 

Würden Sie anderen, auch (schwer)behinderten, Bewerbern diesen Weg empfehlen? Wenn ja, warum?

Ja, absolut. Es ist ein guter Weg, den Arbeitgeber besser kennenzulernen und auch für sich selbst zu schauen, ob es passt.

 

Können Sie anderen Jugendlichen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen noch einen Tipp mit auf den Weg geben?

Mein Tipp ist: Immer positiv bleiben! Die gesundheitlichen Einschränkungen nicht als Hindernis sehen, sondern als Besonderheit die ausgeglichen werden kann, Hilfen annehmen und nutzen!

Auch wenn wir als Arbeitsagentur in diesem Fall nicht von einer Förderung profitieren gilt für Sie: Eine Einstiegsqualifizierung ist ein sozialversicherungspflichtiges Praktikum. Die Agenturen für Arbeit oder die Jobcenter fördern dieses durch einen Zuschuss zur Praktikumsvergütung und eine Pauschale für die Beiträge zur Sozialversicherung

https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/ausbilden/einstiegsqualifizierung-arbeitgeber

Haben auch Sie Interesse und wollen junge Menschen über eine Einstiegsqualifizierung in Ihrem Unternehmen beschäftigen, dann wenden Sie sich einfach an Ihren Ansprechpartner im Arbeitgeberservice.