Dingelstädt. „Die Arbeitslosigkeit konnte im April in allen vier Landkreisen gesenkt werden. Insgesamt bewegen wir uns in Nordthüringen bei der Arbeitslosigkeit annähernd auf Vorjahresniveau“, so Karsten Froböse, Vorsitzender der Agentur für Arbeit Thüringen Nord, bei der Präsentation der aktuellen Arbeitsmarktzahlen in der HM Heizkörper GmbH Heating. Die Arbeitslosigkeit von Frauen und Ausländern liegt sogar unter dem Vorjahreswert. Bei Männern ist sie seit April des vergangenen Jahres jedoch gestiegen. „Weniger konjunkturanfällige Branchen wie der Gesundheitssektor haben anhaltend hohen Fachkräftebedarf. Aber auch im gewerblichen Bereich wird Personal gesucht.“ Damit der Fachkräftebedarf gesichert werden kann, fördern die Arbeitsagenturen und Jobcenter berufliche Weiterbildung für Arbeitslose und Beschäftigte. Gemeinsam mit dem Thüringer Landesverwaltungsamt betreiben sie zu diesem Zweck die Weiterbildungsagentur, eine Anlaufstelle für alle Weiterbildungsinteressierten in Nordthüringen. Außerdem finden in allen vier Landkreisen Arbeitgeber-Messen und Bewerbertage zur gezielten Integration Geflüchteter statt. „Unsere demografische Entwicklung macht es deutlich. Im Eichsfeld kommen auf 100 ältere Beschäftigte über 55 Jahren nur 32 Jüngere unter 25 Jahren. Wir müssen in eine nachhaltige Arbeitsmarktintegration Zugewanderter investieren. Sonst können wir unser Beschäftigungsniveau zukünftig nicht halten“, betont der Agenturleiter.
Frauen profitieren stärker von der aktuellen Arbeitsmarktlage
Die Arbeitslosigkeit sank im April 2024 um 3,6 Prozent auf 12.706 Personen. Damit lag sie mit 0,3 Prozent geringfügig über dem Wert des vergangenen Jahres. Konjunkturbedingt steig die Arbeitslosigkeit bei den Männern an. Unter dem Vorjahreswert liegt die Arbeitslosigkeit der Frauen. Aber auch die Zahl arbeitsloser Ausländer konnte seit April vergangenen Jahres gesenkt werden. Ausländer machen knapp 22 Prozent aller Arbeitslosen im Agenturbezirk aus.
811 Männer und Frauen meldeten sich im April aus Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos, 23 Personen mehr als vergangenes Jahr. Jedoch gelang es auch 1.246 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit zu beenden, 224 Menschen mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote sank auf 7 Prozent und liegt damit 0,1 Prozentpunkte über Vorjahresniveau.
Den stärksten Rückgang der Arbeitslosigkeit von Frauen seit April 2023 verzeichnete das Eichsfeld mit einer Senkung um sieben Prozent. Im Unstrut-Hainich-Kreis sank die Zahl arbeitsloser Frauen um 4,9 Prozent, im Kyffhäuserkreis um 2,6 Prozent.
Im April wurden 342 neue Stellen an die Arbeitsagentur gemeldet. Seit Jahresbeginn gingen insgesamt fast zehn Prozent weniger Stellenmeldungen ein als vergangenes Jahr. Insgesamt waren 2.521 freie Arbeitsstellen registriert, fast neun Prozent weniger als im Vorjahr. Die meisten Bedarfe bestehen in den Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufen. Vor allem Maschinen- und Anlagenbediener werden gesucht. Aber auch in der Metallbearbeitung und im Metallbau gilt es 218 offene Stellen zu besetzen. Gute Einstellungschancen bieten sich zudem in den Medizinischen Gesundheitsberufen, vor allem für Gesundheits- und Krankenpfleger.
Landkreis Nordhausen
1.583 Frauen waren arbeitslos gemeldet, 28 weniger als im März. Die Arbeitslosigkeit von Ausländern konnte zu März um 6,1 Prozent gesenkt werden. Besonders positiv entwickelte sich die Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen. Sie konnte im Vergleich zum Vorjahreswert um 6,2 Prozent auf 228 Personen gesenkt werden.
Die meisten freien Arbeitsstellen sind in den Medizinischen Gesundheitsberufen und in den Logistikberufen zu besetzen.
Landkreis Eichsfeld
2.359 Männer und Frauen waren im April 2024 im Eichsfeld arbeitslos gemeldet, 81 Personen weniger als im März. Die Arbeitslosigkeit stieg zum Vorjahresmonat um 1,4 Prozent an. Die Arbeitslosenquote betrug 4,2 Prozent und lag damit 0,1 Prozentpunkt über dem Vorjahresmonat. Im März betrug sie noch 4,3 Prozent.
Besonders positiv entwickelte sich die Arbeitslosigkeit von Frauen und Ausländern. 997 Frauen waren arbeitslos gemeldet, sieben Prozent weniger als im April vergangenen Jahres. Die Arbeitslosigkeit von Ausländern konnte zu März um 4,8 Prozent gesenkt werden, zum Vorjahreswert um 16,6 Prozent.
Die meisten freien Arbeitsstellen sind in der Metallbearbeitung und in den Mechatronik-, Energie- und Elektroberufen zu besetzen. Auch Maschinen- und Anlagenbediener werden verstärkt gesucht.