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Heilbad Heiligenstadt. "In Krisenzeiten steig die Arbeitslosigkeit. Die Entwicklung im Bundesgebiet in den letzten Monaten zeigt das deutlich. In Nordthüringen bremsen zwei Effekte diese Entwicklung. Erstens: Die Demografie schwächt Entlassungen ab. Die Betriebe versuchen gut ausgebildetes Personal nach Möglichkeit zu halten“, erklärt Karsten Froböse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Thüringen Nord, beim Pressegespräch in der Polizeiinspektion Eichsfeld. Allein durch Rentenabgänge entstünde ein beachtlicher Bedarf an qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Der zweite Grund ist: Mehrere Jobcenter konnten die Arbeitslosigkeit zum Vorjahr senken. Auch die Arbeitslosigkeit unter Ausländer geht zurück“, so Froböse.
Der Agenturleiter betont: „Eine gute Qualifikation verringert in Krisenzeiten das Risiko Arbeitslos zu werden oder zu bleiben. 85 Prozent aller gemeldeten Stellen richten sich an Fachkräfte, Experten und Spezialisten. Im Helferbereich bieten sich immer weniger Beschäftigungschancen. Deshalb unterstützen wir Menschen dabei, einen Berufsabschluss über Ausbildung, Weiterbildung oder die Anerkennung im Ausland erworbener Qualifikationen zu erlangen.“ Auch die Motivation sei wichtig. „Reden wir nicht darum herum. Manche jungen Menschen denken, warum soll ich mich anstrengen. Die müssen mich doch sowieso nehmen. Arbeitskräfte werden doch gebraucht. Das ist ein Fehler. Die Jugendarbeitslosigkeit steigt. Es wird für diese Jugendlichen Zeit, aufzuwachen“, so der Arbeitsmarktexperte.
Potenzial sehe er auch in Menschen mit Behinderung. Fast 80 Prozent aller arbeitslosen Schwerbehinderten haben eine abgeschlossene Ausbildung. Zum Vergleich: Der Anteil der Menschen mit beruflichem oder akademischem Abschluss lag im November für alle Arbeitslosen bei 43 Prozent. Die Kolleginnen und Kollegen im Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur informieren und beraten Unternehmen bei allen Fragen zur Beschäftigung oder Ausbildung von Menschen mit Behinderungen. Finanzielle Fördermöglichkeiten gibt es beispielsweise bei der Qualifizierung, in Form von Gehaltszuschüssen oder auch zur Unterstützung bei der technischen Arbeitsplatzausstattung.
Weitere Informationen zur Förderung von Menschen mit Behinderungen und zur Kontaktaufnahme mit dem Arbeitgeber-Service sind unter www.arbeitsagentur.de/unternehmen/finanziell/foerderung-menschen-mit-behinderungen veröffentlicht.
Agentur für Arbeit Thüringen Nord
Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Thüringen Nord (Landkreis Eichsfeld, Nordhausen, Unstrut-Hainich-Kreis, Kyffhäuserkreis) im November 2024 gesunken. 12.107 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 189 Personen weniger (-2 Prozent) als im Oktober und 76 Personen bzw. 1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 6,6 Prozent und lag mit 0,1 Prozent unter dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 6,7 Prozent.
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 3.970 Personen (88 Personen weniger als im Vormonat, aber 66 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 8.137 Arbeitslose registriert (101 Personen weniger als im Vormonat und 142 Personen weniger als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 67 Prozent aller Arbeitslosen betreut.
Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 2.353 Personen arbeitslos. Davon kamen 858 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 2.552 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 693 eine Erwerbstätigkeit auf.
Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 296 Stellen wurden im November neu gemeldet (18 mehr als im Vormonat, aber 77 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Verarbeitendes Gewerbe, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Baugewerbe, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Gesundheits- und Sozialwesen, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen. Aktuell befanden sich damit 2.378 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.
In der Grundsicherung (Jobcenter) sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 366 (entspricht -3 Prozent) auf insgesamt 12.097.
15.933 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 445 Personen weniger (-3 Prozent) als vor einem Jahr.
Die Regionen im Überblick
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Landkreis Eichsfeld
Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Eichsfeld im November 2024 gesunken. 2.400 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 37 Personen weniger (-2 Prozent) als im Oktober, aber 147 Personen bzw. 7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 4,2 Prozent und lag mit 0,1 Prozent unter dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 4 Prozent.
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 1.029 Personen (3 Personen weniger als im Vormonat, aber 40 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 1.371 Arbeitslose registriert (34 Personen weniger als im Vormonat, aber 107 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 57 Prozent aller Arbeitslosen betreut.
Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 480 Personen arbeitslos. Davon kamen 196 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 514 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 143 eine Erwerbstätigkeit auf.
Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 78 Stellen wurden im November neu gemeldet (4 mehr als im Vormonat, aber 43 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Gesundheits- und Sozialwesen. Aktuell befanden sich damit 1.023 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.
In der Grundsicherung (Jobcenter) sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 40 (entspricht -2 Prozent) auf insgesamt 1.942.
2.625 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 2 Personen weniger (-0,1 Prozent) als vor einem Jahr.
Nordhausen
Die Arbeitslosigkeit ist Nordhausen im November 2024 gesunken. 3.335 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 72 Personen weniger (-2 Prozent) als im Oktober und 43 Personen bzw. 1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 8 Prozent und lag mit 0,2 Prozent unter dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 8,2 Prozent.
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 952 Personen (31 Personen weniger als im Vormonat, aber 55 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 2.383 Arbeitslose registriert (41 Personen weniger als im Vormonat und 98 Personen weniger als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 72 Prozent aller Arbeitslosen betreut.
Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 587 Personen arbeitslos. Davon kamen 214 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 666 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 184 eine Erwerbstätigkeit auf.
Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 57 Stellen wurden im November neu gemeldet (genauso viele wie im Vormonat, aber 21 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Verarbeitendes Gewerbe, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Baugewerbe, Gesundheits- und Sozialwesen, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen. Aktuell befanden sich damit 482 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.
In der Grundsicherung (Jobcenter) sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 83 (entspricht -2 Prozent) auf insgesamt 3.541.
4.612 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 133 Personen weniger (-3 Prozent) als vor einem Jahr.
Unstrut-Hainich-Kreis
Die Arbeitslosigkeit ist Unstrut-Hainich-Kreis im November 2024 gesunken. 3.433 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 84 Personen weniger (-2 Prozent) als im Oktober und 121 Personen bzw. 3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 6,9 Prozent und lag mit 0,2 Prozent unter dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 7,3 Prozent.
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 1.108 Personen (41 Personen weniger als im Vormonat und 25 Personen weniger als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 2.325 Arbeitslose registriert (43 Personen weniger als im Vormonat und 96 Personen weniger als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 68 Prozent aller Arbeitslosen betreut.
Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 686 Personen arbeitslos. Davon kamen 230 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 775 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 219 eine Erwerbstätigkeit auf.
Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 110 Stellen wurden im November neu gemeldet (7 mehr als im Vormonat, aber 15 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Verarbeitendes Gewerbe, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Gesundheits- und Sozialwesen, Baugewerbe, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen. Aktuell befanden sich damit 530 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.
In der Grundsicherung (Jobcenter) sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 107 (entspricht -3 Prozent) auf insgesamt 3.630.
4.801 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 128 Personen weniger (-3 Prozent) als vor einem Jahr.
Kyffhäuserkreis
Die Arbeitslosigkeit ist Kyffhäuserkreis im November 2024 gestiegen. 2.939 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 4 Personen mehr (0,1 Prozent) als im Oktober, aber 59 Personen bzw. 2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 8,1 Prozent und war identisch zum Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 8,3 Prozent.
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 881 Personen (13 Personen weniger als im Vormonat und 4 Personen weniger als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 2.058 Arbeitslose registriert (17 Personen mehr als im Vormonat, aber 55 Personen weniger als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 70 Prozent aller Arbeitslosen betreut.
Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 600 Personen arbeitslos. Davon kamen 218 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 597 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 147 eine Erwerbstätigkeit auf.
Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 51 Stellen wurden im November neu gemeldet (7 mehr als im Vormonat und 2 mehr als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Verarbeitendes Gewerbe, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Gesundheits- und Sozialwesen, Baugewerbe. Aktuell befanden sich damit 343 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.
In der Grundsicherung (Jobcenter) sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 135 (entspricht -4 Prozent) auf insgesamt 2.985.
3.895 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 182 Personen weniger (-5 Prozent) als vor einem Jahr.