„Die gute Arbeitsmarktentwicklung hat sich in den letzten Wochen, trotz anhaltender Unsicherheiten in der Rohstoff- und Energieversorgung, fortgesetzt. Die Zahlen sind weiter rückläufig. Ich bin optimistisch, dass die saisonale Arbeitskräftenachfrage der Wirtschaft in den kommenden Wochen anhält und den Arbeitsmarkt weiter entlastet. Nach wie vor nicht belastbar zu bewerten sind die möglichen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die hiesigen Unternehmen“, sagt Stefan Scholz, Leiter der Ostthüringer Arbeitsagenturen.
Arbeitsmarktgeschehen im Überblick
Die Arbeitslosigkeit hat sich im April um 149 auf 7.139 verringert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 1.655 Arbeitslose weniger. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 4,7%; vor einem Jahr hatte sie sich auf 5,7% belaufen. Im Rechtskreis SGB III lag die Arbeitslosigkeit bei 2.542, das sind 103 weniger als im Vormonat und 954 weniger als im Vorjahr. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote lag bei 1,7%. Im Rechtskreis SGB II gab es 4.597 Arbeitslose, das ist ein Minus von 46 gegenüber März; im Vergleich zum April 2021 waren es 701 Arbeitslose weniger. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote betrug 3,0%.
Zu- und Abgänge an Arbeitslosen
Im April meldeten sich 1.445 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 27 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 1.584 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 82 weniger als im April 2021. Seit Jahresbeginn gab es 5.775 Zugänge von Arbeitslosen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 315 Meldungen. Dem gegenüber stehen 5.770 Abmeldungen von Arbeitslosen, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 195 Abmeldungen. Im April meldeten sich 555 zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos, 42 weniger als vor einem Jahr. Durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit konnten in diesem Monat 634 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 147 weniger als vor einem Jahr.
Besondere Personengruppen
Nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit recht unterschiedlich, allerdings lag die Arbeitslosenzahl überall unter der des Vorjahres. Die Spanne der Veränderungen reicht im April von –23% bei 15- bis unter 25-Jährigen bis –16% bei 50-Jährigen und Älteren. Durch die Belebung des Arbeitsmarktes haben Menschen mit kurzer Arbeitslosigkeit die größten Integrationschancen, Langzeitarbeitslose hingegen haben es schwerer. Im März galten 43 Prozent aller Arbeitslosen als langzeitarbeitslos, weil sie länger als ein Jahr ohne Beschäftigung waren. Dahinter standen 3.133 Männer und Frauen. Das waren 34 Personen weniger als im Februar und 170 Personen oder rund 5 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Arbeitskräftenachfrage
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Jena waren im April 2.936 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber März ist das ein Plus von 91 oder 3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 463 Stellen mehr (+19 Prozent). Arbeitgeber meldeten im April 501 neue Arbeitsstellen, das waren 85 oder 15 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 2.227 Stellen eingegangen, das ist ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 119 oder 6%. Zudem wurden im April 439 Arbeitsstellen abgemeldet, 45 oder 9 Prozent weniger als im Vorjahr. Von Januar bis April gab es insgesamt 2.152 Stellenabgänge, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 141 oder 7%.
Kurzarbeit
30 Unternehmen haben für 377 Mitarbeiter in den letzten Wochen vorsorglich neu oder erneut Kurzarbeit angemeldet. Nach den letzten Abrechnungen haben im Oktober des Vorjahres (aktueller Stand) 378 Betriebe mit 1.401 Beschäftigten Kurzarbeit tatsächlich abgerechnet. Das Instrument der Kurzarbeit trägt weiter zur Beschäftigungssicherung bei, wird aber weniger in Anspruch genommen als vor einem Jahr.
Grundsicherung
Auch in der Grundsicherung sank die Arbeitslosigkeit im letzten Monat. In den Jobcentern waren 4.597 Personen arbeitslos gemeldet, 46 weniger als im März und 701 Personen (-13,2 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Einen Rückgang gab es auch bei der Zahl der Bedarfsgemeinschaften von 8.733 auf 7.704.
Die Zahl der Arbeitslosengeld II-Empfänger lag mit 9.484 Personen unter dem Vorjahresniveau (-1.226 Personen; -11,4 Prozent).
Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter Saale-Holzland-Kreis, Jobcenter Saalfeld-Rudolstadt und Jobcenter jenarbeit) wurden 64 Prozent aller Arbeitslosen betreut.
Nach Regionen und Rechtskreisen
Stadt Jena
Die Arbeitslosigkeit hat sich im April um 19 auf 2.751 verringert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 648 Arbeitslose weniger. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 4,9%; vor einem Jahr hatte sie sich auf 6,0% belaufen. Im Rechtskreis SGB III lag die Arbeitslosigkeit bei 864, das sind 6 weniger als im Vormonat und 250 weniger als im Vorjahr. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote lag bei 1,5%. Im Rechtskreis SGB II gab es 1.887 Arbeitslose, das ist ein Minus von 13 gegenüber März; im Vergleich zum April 2021 waren es 398 Arbeitslose weniger. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote betrug 3,3%.
Im April meldeten sich 572 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 40 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 579 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 27 weniger als im April 2021. Seit Jahresbeginn gab es 2.211 Zugänge von Arbeitslosen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 205 Meldungen. Dem gegenüber stehen 2.200 Abmeldungen von Arbeitslosen (–10). Im April meldeten sich 203 zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos, 55 weniger als vor einem Jahr. Durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit konnten in diesem Monat 218 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 45 weniger als vor einem Jahr.
Zwei von drei Arbeitslosen werden in Jena durch das Jobcenter betreut. Das waren im März 1.887 Personen, 13 weniger als im März und 398 Personen (-17,4 Prozent) weniger als vor einem Jahr.
Bei der jenarbeit waren 3.043 Bedarfsgemeinschaften registriert, 448 (-12,8 Prozent) weniger als vor einem Jahr. 3.862 Menschen bezogen Arbeitslosengeld II, 554 Personen (-12,6 Prozent) weniger als im Vorjahr.
Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen ist im April geringfügig gesunken, und zwar um 3 auf 1.162. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 195 Stellen mehr (+20 Prozent). Arbeitgeber meldeten im April 176 neue Arbeitsstellen, das waren 67 oder 28 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 983 Stellen eingegangen, das ist ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 54 oder 6%. Zudem wurden im April 208 Arbeitsstellen abgemeldet, 13 oder 7 Prozent mehr als im Vorjahr. Von Januar bis April gab es insgesamt 986 Stellenabgänge, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 120 oder 14
Kurzarbeit
Im April zeigten 7 Betriebe für 41 Mitarbeiter vorsorglich neu oder erneut Kurzarbeit an. Zuletzt haben im Oktober 101 Betriebe mit 371 Beschäftigten Kurzarbeit tatsächlich abgerechnet.
Landkreis Saalfeld-Rudolstadt
Die Arbeitslosigkeit hat sich im April um 75 auf 2.743 verringert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 577 Arbeitslose weniger. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 5,1%; vor einem Jahr hatte sie sich auf 6,3% belaufen. Im Rechtskreis SGB III lag die Arbeitslosigkeit bei 1.014, das sind 63 weniger als im Vormonat und 447 weniger als im Vorjahr. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote lag bei 1,9%. Im Rechtskreis SGB II gab es 1.729 Arbeitslose, das ist ein Minus von 12 gegenüber März; im Vergleich zum April 2021 waren es 130 Arbeitslose weniger. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote betrug 3,2%.
Im April meldeten sich 533 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 33 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 614 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 13 mehr als im April 2021. Seit Jahresbeginn gab es 2.146 Zugänge von Arbeitslosen, die Veränderung zum gleichen Zeitraum des Vorjahres ist nur gering (–6). Dem gegenüber stehen 2.098 Abmeldungen von Arbeitslosen, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 137 Abmeldungen. Im April meldeten sich 215 zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos, 22 mehr als vor einem Jahr. Durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit konnten in diesem Monat 256 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 51 weniger als vor einem Jahr.
Vom Jobcenter Saalfeld-Rudolstadt wurden 63 Prozent aller Arbeitslosen betreut. Im März waren das 1.729 Arbeitslose, 12 weniger als im März und 130 Personen (7 Prozent) weniger als vor einem Jahr.
Das Jobcenter betreut 2.842 Bedarfsgemeinschaften, 344 (- 10,8 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Auch die Zahl der Arbeitslosengeld II-Bezieher sank im Jahresvergleich um 399 Personen (-10,4 Prozent) auf aktuell 3.441.
Von regionalen Unternehmen und Einrichtungen wurden 194 Stellen zur Besetzung gemeldet, 31 mehr als im März und 19 Stellen mehr als vor einem Jahr. Aktuell befinden sich damit für den Landkreis 885 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.
Kurzarbeit
Im April zeigten 11 Betriebe für 165 Mitarbeiter vorsorglich neu oder erneut Kurzarbeit an. Zuletzt haben im Oktober 198 Betriebe mit 914 Beschäftigten Kurzarbeit tatsächlich abgerechnet. Nach ersten Hochrechnungen nutzten im Oktober 175 Betriebe mit 740 Personen Kurzarbeit.
Saale-Holzland-Kreis
Die Arbeitslosigkeit hat sich im April um 55 auf 1.645 verringert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 430 Arbeitslose weniger. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 3,8%; vor einem Jahr hatte sie sich auf 4,7% belaufen. Im Rechtskreis SGB III lag die Arbeitslosigkeit bei 664, das sind 34 weniger als im Vormonat und 257 weniger als im Vorjahr. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote lag bei 1,5%. Im Rechtskreis SGB II gab es 981 Arbeitslose, das ist ein Minus von 21 gegenüber März; im Vergleich zum April 2021 waren es 173 Arbeitslose weniger. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote betrug 2,3%.
661 Arbeitslose galten als langzeitarbeitslos, da sie bereits länger als ein Jahr arbeitslos waren. Das waren 114 Personen oder 14,7 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Im April meldeten sich 340 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 20 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 391 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 68 weniger als im April 2021. Seit Jahresbeginn gab es 1.418 Zugänge von Arbeitslosen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 104 Meldungen. Dem gegenüber stehen 1.472 Abmeldungen von Arbeitslosen, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 68 Abmeldungen. Im April meldeten sich 137 zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos, 9 weniger als vor einem Jahr. Durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit konnten in diesem Monat 160 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 51 weniger als vor einem Jahr.
Durch das Jobcenter Saale-Holzland-Kreis wurden knapp 60 Prozent aller Arbeitslosen betreut. Das waren 981 Personen, 21 weniger als im März und 173
(-15 Prozent) weniger als vor einem Jahr.
Das Jobcenter betreute 1.819 Bedarfsgemeinschaften, 237 (-11,5 Prozent) weniger als vor einem Jahr. 2.181 Menschen bezogen Arbeitslosengeld II, das waren 273 Personen (-11,1 Prozent) weniger als vor einem Jahr.
Von regionalen Unternehmen und Einrichtungen wurden 131 neue Stellen gemeldet, 15 mehr im März, aber 37 weniger als im Vorjahr. Aktuell befinden sich damit für den Saale-Holzland-Kreis 889 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.
Kurzarbeit
Im Februar zeigten 12 Betriebe für 171 Mitarbeiter vorsorglich neu oder erneut Kurzarbeit an. Zuletzt haben im Oktober 102 Betriebe mit 290 Beschäftigten Kurzarbeit tatsächlich abgerechnet.