Der Ostthüringer Arbeitsmarkt im Juni 2023

Stabilisierung auf niedrigem Niveau

30.06.2023 | Presseinfo Nr. 45

  • 20.099 Menschen sind arbeitslos gemeldet, das sind 279 weniger als im Mai, aber 2.907 (+16,9%) mehr als vor einem Jahr
  • Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk sinkt gegenüber Mai um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit bei 6,1 Prozent. Vor einem Jahr im Juni lag die Quote bei 5,2 Prozent.
  • Arbeitskräftenachfrage bleibt 25 Prozent hinter Vorjahr zurück; Stellenneumeldungen deutlich geringer als im 1. Halbjahr 2022     
  • Grundsicherung: durch Zugang ukrainischer Flüchtlinge 1.480 mehr Bedarfsgemeinschaften als im Juni 2022

 

Der Ostthüringer Arbeitsmarkt reagiert auch im Juni verhalten. Von einem Sommeraufschwung vergangener Jahre kann keine Rede sein, auch wenn die Arbeitslosigkeit leicht rückläufig ist“ fasst Stefan Scholz, Chef der Arbeitsagentur Thüringen Ost, die aktuelle Arbeitsmarktlage zusammen. „Auf Grund der unsicheren wirtschaftlichen Gesamtsituation agieren Unternehmen zurückhaltend bei Neueinstellungen.

Ganz anders stellt sich die Situation auf dem regionalen Ausbildungs-markt dar. Hier stehen 100 betrieblichen Ausbildungsplätzen lediglich 52 junge Menschen mit Ausbildungswunsch gegenüber. Noch immer gibt es in Ostthüringen mehr als 2200 freie Stellen zum Ausbildungsbeginn 2023. Auch spätentschlossene junge Leute können sich noch mit guten Chancen um eine Ausbildung in Ostthüringen bewerben, und das in zahlreichen Berufen und Branchen“, so Scholz.

 

 

Arbeitsmarktgeschehen im Überblick

Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juni 6,1%; vor einem Jahr hatte sie sich auf 5,2% belaufen. Im Rechtskreis SGB III gab es insgesamt 6.453 arbeitslose Personen und damit 90 weniger als im Vormonat, jedoch 607 mehr als im Vorjahr. Im Rechtskreis SGB II gab es 13.646 Arbeitslose, das ist ein Minus von 189 gegenüber dem Vormonat; im Vergleich zum Juni 2022 waren es 2.300 Arbeitslose mehr.

 

Zu- und Abgänge an Arbeitslosen

Der Arbeitsmarkt ist im laufenden Jahr durch eine hohe Dynamik geprägt. Im Juni wurden 3.599 Personen arbeitslos. Das waren 219 mehr als vor einem Monat. Gleichzeitig beendeten 3.868 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 12 mehr als im Mai.

 

Besondere Personengruppen

Die Arbeitslosigkeit der verschiedenen Personengruppen hat sich unterschiedlich entwickelt. Aktuell sind 1.820 Jugendliche ohne Beschäftigung, das ist ein geringer Rückgang zum Vormonat um 26 Personen. Zum Vorjahr ist die Zahl arbeitsloser Jugendlicher sehr deutlich um 446 Personen gestiegen (+ 32,5 %). 

Gegenüber Mai leicht gesunken ist die Zahl der arbeitslosen Ausländer. Aktuell sind 5.081 ohne Beschäftigung, 148 weniger als im Mai, aber 2.235 mehr (+ 78,5 %) als im Juni 2022. Die Entwicklung bei beiden Personengruppen ist hauptsächlich auf die Aufnahme ukrainischer Geflüchteter zurückzuführen, die seit Sommer 2022 durch die Jobcenter betreut werden. Ähnlich verlief die Entwicklung bei den Älteren. Gegenüber Mai gab es einen leichten Rückgang um 58 auf aktuell 7.978 Personen. Zum Vorjahresmonat allerdings stieg die Zahl der arbeitslosen Älteren um 882 bzw. 12,4%.

 

Arbeitskräftenachfrage

Verhaltene Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung in den kommenden Monaten spiegeln sich in einer sinkenden Nachfrage nach Arbeitskräften wider. In Ostthüringen waren im Juni 5.502 freie Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Mai ist das ein Rückgang um 214 Stellen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 1.847 Stellen weniger (– 25%). Arbeitgeber meldeten im Juni 867 neue Arbeitsstellen, das waren 186 oder 17,7 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 5.697 Stellen eingegangen, das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 1.767 oder 23,7%.

 

Grundsicherung

In der Grundsicherung war die Zahl der Arbeitslosen gegenüber Mai leicht rückläufig. Aktuell werden von den Jobcentern im Agenturbezirk Thüringen Ost 13.646 Arbeitslose betreut, 189 weniger als im Vormonat. Zum Vorjahresmonat fällt die Bilanz allerdings deutlich ungünstiger aus; 2.300 Personen mehr (+ 20,3%) mehr sind arbeitslos.

Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften (BG) in Ostthüringen ist gegenüber Mai um 293 (- 1,3 Prozent) zurück gegangen. Gegenüber dem Vorjahreswert allerdings um 1.480 (+ 7,2 %) gestiegen. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten lag mit 28.194 Personen etwas unter Vormonatswert (- 246 Personen). Der Anstieg zum Vorjahresmonat belief sich jedoch auf 2.534 Personen (+ 9,9 %).  Die Träger der Grundsicherung betreuen 67,9 Prozent aller Arbeitslosen. 

 

Der Arbeitsmarkt in den Regionen 

Stadt Gera 

 

 

Insgesamt sind in Gera 1.020 freie Arbeitsstellen gemeldet. Unternehmen reagieren zurückhaltender als in der Vergangenheit. Gegenüber Mai ist das ein Rückgang um 37 Stellen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 437 Stellen weniger (– 30 Prozent). Arbeitgeber meldeten im Juni 150 neue Arbeitsstellen, das waren genau so viele wie ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 804 Stellen eingegangen, das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 273 Stellen bzw. 25%.

 

 

Stadt Jena 

Die Arbeitslosigkeit hat sich hier im Juni geringfügig verringert, und zwar um 81 auf 3.048 Personen.  Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 278 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juni 5,3%; vor einem Jahr hatte sie sich auf 4,9% belaufen.

Im Rechtskreis SGB III gibt es aktuell 853 arbeitslos gemeldete Personen, das sind 38 weniger als im Vormonat und 33 mehr als im Vorjahr.  Im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) sind 2.195 Menschen arbeitslos gemeldet, das ist ein Minus von 43 gegenüber Mai; im Vergleich zum Juni 2022 sind es 245 Arbeitslose mehr. 

Im Juni meldeten sich 603 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das sind 23 weniger als im Vormonat, davon 213 aus einer Erwerbstätigkeit. Gleichzeitig beendeten 681 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 54 mehr als im Mai. 210 Personen davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf.

Im aktuellen Monat waren in der Stadt Jena insgesamt 902 freie Arbeitsstellen gemeldet, 100 Stellen weniger als im Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 168 Stellen weniger (– 15,7 Prozent). Arbeitgeber meldeten im Juni 167 neue Arbeitsstellen, das waren 59 Stellen oder 26 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 1.302 freie Stellen eingegangen, das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 76 Stellen bzw. 5,5%.

72 Prozent der Arbeitslosen werden in Jena durch die Jenarbeit betreut. Das waren im Juni 2.195 Personen, 43 weniger als im Mai, aber 245 Personen (+ 12,6 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Bei der Jenarbeit waren 3.417 Bedarfsgemeinschaften registriert. 32 weniger als vor einem Jahr, 4.386 erwerbsfähige Leistungsberechtigte waren registriert, 6 mehr als im Vorjahr.


Landkreis Saalfeld-Rudolstadt 

 

Die Arbeitslosigkeit hat sich im Berichtsmonat geringfügig um 33 auf aktuell 3.151 Personen verringert.  Im Vergleich zum Vorjahresmonat gibt es 302 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im Juni 6,0%; vor einem Jahr hatte sie sich auf 5,4% belaufen. Im Rechtskreis SGB III gibt es 1009 als arbeitslos registrierte Menschen, 2 mehr als im Vormonat und 72 mehr als im Vorjahr.  Vom Jobcenter wurden 2.142 Arbeitslose betreut, das ist ein Minus von 35 Personen gegenüber Mai und ein Plus von 230 gegenüber Juni 2022.

Im Juni meldeten sich 585 Personen arbeitslos, das waren 105 mehr als im Vormonat. Davon kamen 208 aus Erwerbstätigkeit. Gleichzeitig beendeten 611 Menschen ihre Arbeitslosigkeit, 18 weniger als im Mai. 171 Personen davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf. 

Im Juni waren im Landkreis insgesamt 687 freie Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Mai ist das ein Rückgang um 28 Stellen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 261 freie Stellen weniger (–27,5 Prozent). Arbeitgeber meldeten im Juni 106 neue Arbeitsstellen, das waren 41 Stellen bzw. 27,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 728 Stellen eingegangen, das ist ein Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 299 Stellen bzw. 29%. 

Vom Jobcenter Saalfeld-Rudolstadt werden 68 Prozent aller Arbeitslosen betreut. Im Juni waren das 2.142 Arbeitslose, 35 weniger als im Mail; aber 230 Personen (+ 12 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Das Jobcenter betreut 3.259 Bedarfsgemeinschaften; 39 weniger als im Mai, aber 250 (+ 8,3 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ist gegenüber Mai um 72 auf aktuell 4.075 Personen gesunken. Gegenüber dem Vorjahr ist ein Anstieg um 400 Personen (+10,9 Prozent) zu verzeichnen.

 

Saale-Holzland-Kreis 

Die Arbeitslosigkeit hat sich im Juni geringfügig verringert, und zwar um 36 auf jetzt 1.912 Personen.  Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 213 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Berichtsmonat 4,4%; vor einem Jahr hatte sie sich auf 4,0% belaufen. Im Rechtskreis SGB III wurden 682 Arbeitslose registriert, das sind 43 weniger als im Vormonat und 36 mehr als im Vorjahr.

Im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) gab es 1.230 Arbeitslose, das ist ein Plus von 7 Personen gegenüber Mai; im Vergleich zum Juni 2022 waren es 177 Arbeitslose mehr.  

Im Juni meldeten sich 361 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 61 weniger als vor einem Jahr, davon kamen 141 aus einer Erwerbstätigkeit.  Gleichzeitig beendeten 387 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 86 mehr als im Vorjahresmonat. 124 Personen davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf. 

Im Juni waren insgesamt im Landkreis 559 freie Arbeitsstellen gemeldet, das sind nahezu gleich viele wie im Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es allerdings 309 freie Stellen weniger (–35,6 Prozent). Arbeitgeber meldeten im Juni 102 neue Arbeitsstellen, das waren 27 bzw. 21 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 595 Stellen eingegangen, das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 285 oder 32,4%. 

Durch das Jobcenter Saale-Holzland-Kreis werden 64,3 Prozent aller Arbeitslosen betreut. Das waren 1.230 Personen, 7 Personen mehr als im Mai und 177 (+ 16,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Das Jobcenter betreut derzeit 1.954 Bedarfsgemeinschaften 49 mehr als vor einem Jahr.

2.363 erwerbsfähige Leistungsberechtigte sind registriert, 79 mehr als vor einem Jahr.

 

Saale-Orla-Kreis

Die Arbeitslosigkeit hat sich im Juni um 32 auf 2.154 Personen verringert.  Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 374 Arbeitslose mehr (+ 21%). Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im Juni 5,2%; vor einem Jahr hatte sie sich auf 4,3% belaufen. Im Rechtskreis SGB III gibt es aktuell 926 arbeitslos gemeldete Menschen, das sind 30 weniger als im Vormonat und 114 mehr als im Vorjahr.

Im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) gab es 1.228 Arbeitslose, das ist ein Minus von 2 gegenüber Mai; im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 260 Arbeitslose mehr (+ 27%). 

Im Juni meldeten sich 369 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 17 mehr als im Vormonat. 147 Personen davon kamen aus einer Erwerbstätigkeit. Gleichzeitig beendeten 392 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 29 weniger als im Mai. 149 Personen davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf

Im Juni waren im Landkreis insgesamt 878 freie Arbeitsstellen gemeldet, damit blieb der Bestand annähernd gleich zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es jedoch 308 Stellen weniger (–26 Prozent). Arbeitgeber meldeten im Juni 136 neue Arbeitsstellen, das waren 31 Stellen bzw. 18,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 868 Stellen eingegangen, das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 522 Stellen bzw. 37,6%. 

Durch das Jobcenter Saale-Orla-Kreis werden aktuell 57 Prozent aller Arbeitslosen betreut. Das waren im Juni 1.228 Personen, 2 weniger als im Mai, aber 260 Personen bzw. 27 Prozent mehr als vor einem Jahr. Das Jobcenter betreut 1.975 Bedarfsgemeinschaften, 148 (+ 8,1 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

2.531 erwerbsfähige Leistungsberechtigte sind derzeit registriert, 271 (+ 12,0 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

 

Landkreis Greiz 

Im Berichtsmonat Juni hat sich die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis um 79 verringert, 2.433 Personen sind aktuell gemeldet.  Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 235 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im Juni 5,2%; vor einem Jahr hatte sie sich auf 4,7% belaufen. Im Rechtskreis SGB III lag die Zahl der Arbeitslosen bei 915, das sind 8 mehr als im Vormonat und 21 mehr als im Vorjahr.

In der Grundsicherung (Rechtskreis SGB II) gab es 1.518 Arbeitslose, das ist ein Minus von 87 gegenüber Mai; im Vergleich zum Juni 2022 waren es 214 Arbeitslose mehr. 

Im Juni meldeten sich 409 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 29 mehr als vor einem Monat. 167 Personen davon kamen aus einer Erwerbstätigkeit. Gleichzeitig beendeten 484 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 158 Personen davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf. 

Im Berichtsmonat waren insgesamt im Landkreis 734 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Mai ist das ein Minus von 52 Stellen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 143 Stellen weniger (–16 Prozent). Die Arbeitgeber meldeten im Juni 85 neue Arbeitsstellen, das waren 32 Stellen bzw. 27,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 667 Stellen eingegangen, das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 126 Stellen oder 16%.

 

Durch das kommunale Jobcenter Greiz wurden 62,4 Prozent aller Arbeitslosen im Landkreis betreut. Das waren 1.518 Personen, 87 weniger als im Mai; aber 214 bzw. 16,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Das Jobcenter betreut aktuell 2.374 Bedarfsgemeinschaften, 160 mehr als   vor einem Jahr. 

2.936 erwerbsfähige Leistungsberechtigte waren registriert, 235 mehr als vor einem Jahr (+8,7%). 

 

Landkreis Altenburger Land

Die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis hat sich im Juni um 54 auf 3.364 verringert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 549 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juni 7,8%; vor einem Jahr hatte sie sich auf 6,5% belaufen. Im Rechtskreis SGB III lag die Arbeitslosigkeit bei 943 Personen, das sind 25 weniger als im Vormonat und 148 mehr als im Vorjahr.

In der Grundsicherung, im Rechtskreis SGB II, gab es 2.421 Arbeitslose, das ist ein Minus von 29 gegenüber dem Vormonat; im Vergleich zum Juni 2022 waren es 401 Arbeitslose mehr. 

Im Berichtsmonat meldeten sich 535 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 50 mehr als im Vormonat. Davon kamen 143 Personen aus einer Erwerbstätigkeit. Gleichzeitig beendeten 589 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 67 mehr als im Juni 2022. 198 Personen davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf.

Im Juni waren im Landkreis insgesamt 722 freie Arbeitsstellen gemeldet, annähernd so viele wie im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 221 Stellen weniger (–23 Prozent). Die Arbeitgeber meldeten im Juni 121 neue Arbeitsstellen, das waren 5 Stellen weniger als ein Jahr zuvor.  

Durch das Jobcenter Altenburger Land werden 72 Prozent aller Arbeitslosen im Landkreis betreut. Das sind aktuell 2.421 Personen, 29 weniger als im Mai, aber 401 (+ 19,9 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Das Jobcenter betreut derzeit 3.843 Bedarfsgemeinschaft, dies sind 368 (+ 10,6 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

5.031 erwerbsfähige Leistungsberechtigte sind aktuell registriert, 617 bzw. 14,0 Prozent mehr als vor einem Jahr.

 

 

Halbjahresbilanz am Ausbildungsmarkt 

Drei Monate vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres fällt das Interesse der jungen Ostthüringer an einer Ausbildung in etwa so groß aus wie im letzten Jahr. Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen liegt deutlich über den Werten der vergangenen Jahre. Seit Oktober letzten Jahres haben sich bisher insgesamt 2.163 junge Menschen in der Berufsberatung gemeldet, die auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle sind. Dies sind 9 weniger als zum Vorjahreszeitpunkt. 

Die Zahl der durch die Unternehmen gemeldeten freien Ausbildungsstellen ist hingegen weiter gestiegen. 4.196 Stellen sind in diesem Jahr in Ostthüringen zu besetzen, dies sind noch einmal 221 Stellen mehr als vor einem Jahr. 2.227 dieser Stellen sind derzeit noch nicht besetzt.

Dies bedeutet, dass sich die Schere zwischen freien Ausbildungsstellen und Bewerbern weiter öffnet und im September wahrscheinlich eine hohe Zahl an Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben wird.

 

Statistische Hinweise zum Arbeitsmarktreport

Im Land Thüringen wurden vier neue Arbeitsagenturen geschaffen u.a.:

AA Thüringen Ost (vor 2023 AA Altenburg-Gera und AA Jena).