- 20.941 Menschen waren im Jahr 2023 durchschnittlich arbeitslos gemeldet, 2.743 mehr als im Jahr 2022 (+ 15,1%)
- Die Arbeitslosenquote stieg zum Vorjahr um 0,9 Prozentpunkte an und liegt nun bei 6,4 %.
- Rückläufig hat sich dagegen die Zahl der neu gemeldeten Stellen entwickelt. Insgesamt wurden von Januar bis Dezember 11.200 Stellen gemeldet; 2.107 (-15,8%) weniger als 2022.
- Der durchschnittliche Bestand an freien Stellen ging damit um 1.668 auf 5.432 zurück (- 23,5 %)
- 47.456 Zugänge in Arbeitslosigkeit
- 45.543 Abgänge aus Arbeitslosigkeit
- Grundsicherung: 22.434 Bedarfsgemeinschaften, 1.864 mehr (+ 9,1%) als im Durchschnitt des Jahres 2022
„Die Lage auf dem Ostthüringer Arbeitsmarkt hat sich im abgelaufenen Jahr weiter eingetrübt. Insbesondere kriegs- und krisenbedingt anhaltend hohe Energie- und Rohstoffpreise, schwer kalkulierbare Investitionsrisiken sowie Fachkräftemangel haben Unternehmen vorsichtiger agieren lassen und einen konjunkturellen Aufschwung am Arbeitsmarkt behindert. Zudem ist die Zahl der bei den Jobcentern registrierten arbeitslosen Ausländer, insbesondere aus der Ukraine, weiter gestiegen. Mehr Arbeitslosmeldungen, weniger Abgänge und weniger gemeldete Arbeitsstellen haben die Dynamik am Arbeitsmarkt verlangsamt und insgesamt zu einer höheren Arbeitslosigkeit als in den vergangenen Jahren geführt “- resümiert Stefan Scholz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Thüringen Ost, die Entwicklung am Arbeitsmarkt im Jahr 2023.
„Für 2024 erwarten führende Wirtschaftsinstitute keine wesentlichen Änderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, so dass ich nicht von einem signifikanten Rückgang der Arbeitslosigkeit ausgehe. Daher ist es unser Ziel, einen weiteren Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu verhindern. Dabei verfolgen wir drei Ansätze. Zum einen setzen wir verstärkt auf Beratung von Arbeitnehmern und Unternehmen zur Sicherung des Fachkräftebedarfes. Mit unserer zum Jahresende 2023 neu gegründeten Weiterbildungsagentur Thüringen Ost haben wir mit den Kollegen des Thüringer Landesverwaltungsamtes ein kompetentes Team, welches Beschäftigte und Unternehmen umfassend zu beruflicher Aus- und Weiterbildung berät. Das soll die regionale Wirtschaft auf ihrem Weg zur Transformation unterstützen und Arbeitslosigkeit vermeiden. Zum anderen werden wir in 2024 unsere Bemühungen zur Integration von Arbeitslosen und hier insbesondere von ausländischen Jobsuchenden, deutlich intensivieren, Stichwort Jobturbo. Konkret wird es gemeinsam mit den Jobcentern in Ostthüringen darum gehen, Menschen, die einen Sprach- und Integrationskurs erfolgreich beendet haben, schnell in den Markt zu integrieren. Basis dafür sind viele Gespräche mit einheimischen Unternehmen.
Und im Bereich des Ausbildungsmarktes wollen wir mit dem in Kürze startenden Projekt „TiP“ (Tag in der Praxis) neue Wege bei der beruflichen Beratung und Orientierung von Jugendlichen gehen“ – skizziert Scholz die Herausforderungen und Chancen am Arbeits- und Ausbildungsmarkt im neuen Jahr.