Bereits seit 10 Jahren entwickelt sich der Arbeitsmarkt vom Arbeitgebermarkt zum Arbeitnehmermarkt. Aufgrund demografischer Faktoren sinkt das Erwerbspersonenpotential. Zu beobachten ist auch eine zunehmende Dynamik des technologischen und ökologischen Wandels. In der Folge werden sich Fach- und Arbeitskräfteengpässe weiter verschärfen, mit weitreichenden Folgen für die Leistungsfähigkeit der Unternehmen und die Lebensqualität der Menschen. So gewaltig die Auswirkungen und die Risiken auch sind: Sie sind kein Schicksal. Neben weiteren Handlungsfeldern - wie z.B. der gelingenden Gestaltung des Berufseinstiegs junger Menschen und dem Ausbau der Fachkräftezuwanderung aus dem Ausland - ist die Stärkung der beruflichen Weiterbildung ein entscheidender Ansatz.
Mit Bezug auf dieses Handlungsfeld erweitert die hier vorliegende Qualifizierungsstrategie "Lebenslanges Lernen" die jährliche Bildungszielplanung. Mit Fokus auf die Region Ostthüringen wird die Entwicklung der beruflichen Weiterbildung in einen erweiterten Kontext gestellt: Sie zeigt den Rahmen auf, in der sich eine Bildungszielplanung nicht nur kurzfristig, sondern auch mittel- und langfristig bewegt. Berücksichtigt werden künftige Bildungsbedarfe, die mit der laufenden Transformation und dem Strukturwandel verbunden sind. Ebenso gehen innovative Lernformen und neue Technologien in die Betrachtung ein.
Die vorliegende Qualifizierungsstrategie wurde federführend durch die Agentur für Arbeit Thüringen Ost gemeinsam mit den Jobcentern Altenburger Land, Gera, Saale-Holzland-Kreis, Saale-Orla-Kreis und Saalfeld-Rudolstadt erarbeitet und mit der IHK Ostthüringen zu Gera sowie der Handwerkskammer für Ostthüringen abgestimmt. Sie stellt einen Auftakt für die weitere Diskussion aller Beteiligten, wie Unternehmen, Bildungsträgern und Gebietskörperschaften, dar.