Fakten zum Arbeitsmarkt:
Die Arbeitslosenquote der Agentur für Arbeit Thüringen Südwest beträgt aktuell genau wie im Monat Oktober 4,9 % (November 2022: 4,6 %). Im November waren 11.172 Personen im Agenturbezirk ohne Arbeit. Der Bestand an Arbeitslosen ist um 111 Personen (-1,0 %) zurückgegangen, dennoch liegt die aktuelle Zahl noch um 563 Personen höher als im Oktober 2022 (+5,3 %). Diese generelle Entwicklung entspricht dem Thüringer Landesdurchschnitt.
Es werden 576 Zugänge an gemeldeten Arbeitsstellen ausgewiesen, 5 Stellen mehr als im Monat Oktober. Dennoch sind es noch 163 neue Stellenangebote weniger als im Vorjahr (-22,1 %). Von Jahresbeginn an wurden der Arbeitsagentur 7.118 Stellen neu gemeldet. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es allerdings mit 11.001 gemeldeten Stellen 35,3 % mehr. Die Zahl der momentan 4.012 offenen Arbeitsstellen im Agenturbezirk ist gegenüber dem Vormonat um 6 Stellen zurückgegangen.
Die tatsächliche Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes ist gegenüber dem Vormonat Oktober 2023 leicht zurück gegangen. Der Zugang zum Bestand der Arbeitslosen beträgt 2.413 Personen, das sind insgesamt 32 Personen weniger (-1,3 %) als im Monat Oktober und 97 Personen (-3,9 %) weniger als im Vergleichsmonat in 2022. Davon kommen 875 Betroffene direkt aus Erwerbstätigkeit.
Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit von aktuell 2.499 Arbeitslosen liegen zwar um 89 Personen und +3,7 % höher als im Oktober, dafür um 118 Personen und -4,5 % niedriger als im Vorjahresmonat. Von diesen Betroffenen konnten allerdings nur 712 Frauen und Männer wieder in Erwerbstätigkeit einmünden, darunter wagten 45 Personen den Gang in die Selbstständigkeit.
Weitere 611 ehemals Arbeitslose sind in Ausbildung und sonstige Maßnahmen eingemündet. Die Bestände beider Personengruppen haben sich gegenüber dem Monat Oktober leicht positiv entwickelt.
Die Branchen mit den größten Zuwächsen an sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung sind laut Statistik unverändert die Wirtschaftsbereiche Arbeitnehmerüberlassung, das Gastgewerbe und die öffentlichen Verwaltungen, Sozialversicherungen etc.
Die größten Bestände an Arbeitslosen sind aktuell mit 2.181 Personen bei den Fertigungs- und fertigungstechnischen Berufen verzeichnet, das ist ein Anteil von 19,5 % am Bestand aller Arbeitslosen. Die Verkehrs- und Logistikberufe sind mit 1.448 Personen betroffen (13,0 %), gefolgt von den Handelsberufen mit 985 Arbeitslosen (8,8 %). Über 41 % aller Arbeitslosen kommen somit aus den drei zahlenstärksten Branchen. Den geringsten Anteil an den Arbeitslosen haben Beschäftigte aus der Informationstechnik und naturwissenschaftlichen Dienstleistungsberufen.
Neu gemeldete Arbeitsstellen sorgen aber auch für einen permanenten Ausgleich am Arbeitsmarkt. Von den 4.012 im November gemeldeten Stellen im Agenturbezirk entfallen 1.643 neue Jobangebote wiederum auf die Fertigungs- und fertigungstechnischen Berufe. In Verkehrs- und Logistikberufen sind 478 neue Stellen zu besetzen, in medizinischen und nichtmedizinischen Gesundheitsberufen werden 386 neue Stellen angeboten. Auch im Handel werden vor dem Weihnachtsgeschäft 324 neue Arbeitsmöglichkeiten gemeldet. Über alle Branchen hinweg liegt die Zahl der Neuzugänge an Arbeitsstellen allerdings um -1.215 niedriger als im November 2022 (-23,2 %).
Im aktuellen Berichtsmonat wurden der Agentur für Arbeit Thüringen Südwest 30 Anzeigen zur Kurzarbeit übermittelt. Darin waren 438 Personen betroffen, die Kurzarbeit zu erwarten haben. Das ist ein sehr niedriger Stand, im November 2022 erfolgten noch 59 Anzeigen mit 1.235 Frauen und Männer.
Fakten zum Ausbildungsmarkt:
Das Berichtsjahr 2022/2023 ist im September zu Ende gegangen. Der Agentur für Arbeit wurden in diesem Zeitraum 2.527 Berufsausbildungsstellen und 1.822 Bewerberinnen und Bewerber für Berufsausbildungsstellen gemeldet. Davon konnten 1.731 Jugendliche in ein Ausbildungsverhältnis einmünden, nur 91 wurden zunächst als unversorgt gezählt. Davon bestehen für 81 Jugendliche dennoch weitere Alternativen zur Ausbildung wie z.B. ein weiterer Schulbesuch oder eine Teilnahme an einer Fördermaßnahme. Von den ausgeschriebenen Ausbildungsstellen konnten nach der letzten Abrechnung 439 nicht besetzt werden.
Mit dem neuen Ausbildungs- und Berichtsjahr 2023 / 2024 haben sowohl die noch nicht in Ausbildung vermittelten Bewerberinnen und Bewerber, als auch ein neuer Jahrgang von Schulabgängern die Chance, bei Unternehmen in Südwestthüringen einen Berufsausbildungsvertrag zu unterschreiben.
Im Monat November stehen im Agenturbezirk Thüringen Südwest bereits wieder 465 offene Berufsausbildungsstellen zur Verfügung. 110 Jugendliche haben sich derzeit schon als Bewerberinnen und Bewerber für Berufsausbildungsstellen registrieren lassen.
Personengruppen:
Das Verhältnis von arbeitslosen Frauen und Männern mit einer Relation von ca. 44 % zu 56 % entspricht annähernd dem Vormonatswert.
Bei der Arbeitslosigkeit von Jüngeren im Alter von 15 bis unter 25 Jahren ist gegenüber dem Vormonat ein Rückgang von 73 Personen (-6,5 %) zu verzeichnen. Gegenwärtig werden in dieser Altersklasse 1.045 Jugendliche durch die Arbeitsagentur betreut.
In der Altersklasse der Jugendlichen von 15 bis unter 20 Jahre ist der aktuelle Bestand von 300 Personen gegenüber dem Oktober nochmals um 26 zurückgegangen, die Quote ist hier um 8,0 % gesunken.
Von den 11.172 Arbeitslosen sind im Oktober 7.660 Frauen und Männer (68,6 %) in den Altersklassen der Älteren über 50 Jahren und über 55 Jahren zu finden. Dieser Bestand hat sich gegenüber dem Monat September um 24 Personen reduziert. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind aus diesen Altersgruppen heuer allerdings 508 Personen mehr arbeitslos.
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) werden als Langzeitarbeitslose derzeit 504 Personen gezählt, 3 Personen weniger als im Oktober - gegenüber dem Vorjahresmonat ein deutlicher Rückgang um 53 Arbeitslose und -9,5 %. In der Grundsicherung (SGB II) verfestigt sich die Langzeitarbeitslosigkeit. Von insgesamt 6.840 arbeitslosen Personen sind 3.259 Frauen und Männer und damit 47,6 % von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, 40 Personen mehr als im Vormonat (+1,2 %) und 349 mehr (+12,0 %) als im November 2022.
In Südwestthüringen gelten im November 887 Arbeitslose als schwerbehindert. Gegenüber dem Oktober ist diese Anzahl um 52 Personen zurückgegangen (-5,5 %). Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat gibt es im Agenturbezirk aktuell 49 arbeitslose Schwerbehinderte weniger (-5,2 %).
In Südwestthüringen sind derzeit 2.329 Ausländer arbeitslos – gegenüber dem Vormonat ein leichter Rückgang um 125 Personen (-5,1 %). Gegenüber dem Oktober 2022 entspricht der Anstieg von 108 arbeitslosen Personen mit ausländischem Pass einem Zuwachs von 4,9 %. Die Arbeitslosenquote liegt bei dieser Personengruppe derzeit bei 16,5% (im Oktober 17,4 %).
Der Anteil der ausländischen Mitbürger am Bestand aller Arbeitslosen im Agenturbezirk beträgt 20,8 %. Im Landkreis Hildburghausen und im Wartburgkreis haben Ausländer mit 23,0% den größten Anteil an der arbeitslosen Bevölkerung. Danach folgen der Landkreis Schmalkalden-Meiningen mit 20,3 %, der Landkreis Sonneberg mit 17,8 % und die Stadt Suhl mit einer Quote von 9,6 % Ausländern an den Arbeitslosen.
Entwicklung in den Regionen:
In den Regionen des Agenturbezirkes verzeichnet der Landkreis Hildburghausen im November den stärksten Rückgang bei den Beständen der Arbeitslosen mit 116 arbeitslosen Personen und -8,2 %. Davon entfallen mit 90 Personen über drei Viertel auf den Rechtskreis SGB II. Damit hat der Landkreis im Agenturbezirk auch die geringste Arbeitslosenquote mit 3,9 %, im Oktober noch 4,2 %.
Im Landkreis Sonneberg sind im November 42 Personen weniger arbeitslos seit dem Vormonat (-2,9 %), die Arbeitslosenquote beträgt 4,7 % (Oktober 4,9 %).
In der Stadt Suhl ist der Bestand an Arbeitslosen immerhin noch um 5 gesunken (-0,5 %). Die Arbeitslosenquote hat sich gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 6,1 % reduziert, ist aber noch der höchste Wert im Agenturbezirk.
Im Wartburgkreis ist der Bestand an Arbeitslosen mit 14 neuen Betroffenen (+0,3 %) leicht angestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt hier unverändert bei 5,3 %.
Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen verzeichnet ebenfalls einen leichten Aufwuchs an Arbeitslosen. Hier sind 38 Personen dazu gekommen (+1,3%). Die Arbeitslosenquote im Landkreis hat zwar noch den zweitniedrigsten Stand im Agenturbezirk, ist aber gegenüber dem Oktober um 0,1 Prozentpunkte auf 4,5 % angestiegen.
Von den insgesamt 576 neu gemeldeten Stellen im Agenturbezirk entfallen 70 auf die Stadt Suhl, die 29 neuen Stellen bedeuten einen Zuwachs von 70,2 %. Auch der Landkreis Sonneberg kann Zugänge von 115 Stellen aufweisen, 59 mehr als im Oktober, das bedeutet sogar eine rechnerische Steigerung von 105,4 %. In den weiteren Landkreisen erreichen die neu gemeldeten Stellen nicht das Niveau des Vormonates. Im Landkreis Schmalkalden-Meiningen entstehen 143 neue Stellen, 9 weniger als zuletzt (-5,9 %). Im Wartburgkreis gibt es mit 173 gemeldeten Stellen 46 weniger als im Oktober (-21,0 %). Im Landkreis Hildburghausen wurden der Agentur zwar 75 neue Stellen angezeigt, das sind aber 28 weniger und -27,2 % gegenüber dem Vormonat.
Entwicklung in den Rechtskreisen:
4.332 arbeitslos gemeldete Menschen sind dem Rechtskreis SGB III zugeordnet, ihr Anteil am gesamten Bestand der Arbeitslosen beträgt 38,8 % und erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 13 Betroffene (+ 0,3 %). Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt der Wert um 451 Personen und +11,6 % höher.
6.840 Arbeitslose bzw. 61,2 % am Gesamtbestand werden im Rechtskreis SGB II von vier Jobcentern in gemeinsamer Einrichtung und einem zugelassenen kommunalen Träger betreut. Das bedeutet gegenüber dem Vormonat ein Absinken des Bestandes um 124 Betroffene (-1,8 %). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist es aber ein Anstieg um 112 Arbeitslose bzw. 1,7%.
Die Anzahl der aktuell 10.074 Bedarfsgemeinschaften im Agenturbezirk ist gegenüber dem Oktober um 96 und damit um -0,9 % zurückgegangen. Die Anzahl der 12.817 erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im Bürgergeldbezug verringerte sich um 95 Personen und -0,7 %.