Arbeitslosigkeit steigt stetig an - Quote liegt bei 5,5%

Zuwachs an gemeldeten Arbeitsstellen, Ausbildungsstellen und Bewerberzahlen rückläufig

29.02.2024 | Presseinfo Nr. 10

In Südwestthüringen waren im Berichtsmonat 12.636 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 119 Personen bzw. 1% mehr als im Vormonat. Die Quote liegt bei 5,5%. Zum Vergleich: Im Februar 2023 waren 11.830 Arbeitslose registriert, das sind 806 bzw. 6,8% weniger als im aktuellen Berichtsmonat. Die Quote lag bei 5,1%. Wolfgang Gold, Geschäftsführer der Südwestthüringer Arbeitsagentur, fasst die aktuelle Lage am regionalen Arbeits- und Ausbildungsmarkt kurz zusammen:

  • Wir verzeichnen gegenüber dem Vormonat insbesondere einen Zuwachs an männlichen Arbeitslosen. Dieser steht nicht, wie saisonal üblich, ausschließlich im Zusammenhang mit der Witterung. Die Zugänge erfolgten aus den Branchen der fertigungstechnischen Berufe, der Lebensmittel- und Gastronomie und erst nachfolgend aus der Verkehrs- und Logistikbranche.
  • Unternehmen und Einrichtungen meldeten im Berichtsmonat 688 neue Arbeitsstellen, das sind 225 Stellen bzw. 48,6% mehr als im Vormonat gemeldet wurden. Im Bestand befinden sich aktuell 3.877 Stellen.
  • Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich bisher 5,3% weniger Ausbildungssuchende gemeldet. Auch die Anzahl der bisher gemeldeten Berufsausbildungsstellen sank gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,3%.

Personenkreise:

57,9% (7.313) aller arbeitslos gemeldeten Personen sind männlich, das sind 104 (+1,4%) mehr Betroffene als im Vormonat. 5.323 Frauen waren im Berichtsmonat als arbeitslos registriert, 15 (+0,3%) mehr als im Januar 2024. 1.163 arbeitslose Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren zählen zum aktuellen Bestand, 42 bzw. 3,7% mehr als im Vormonat. „Da der Zuwachs insbesondere die 20 bis unter 25-jährigen betrifft, sehen wir eine Verbindung zu Ausbildungen, die regulär im Februar eines Jahres enden, wie beispielsweise bei 3,5-jährigen Ausbildungen. Oftmals stehen bereits Anschlussarbeitsverhältnisse in Aussicht bzw. laufen unsere Vermittlungsaktivitäten auf Hochtouren,“ weiß Geschäftsführer Gold. 4.883 Menschen mit vollendetem 50. Lebensjahr und älter waren im Berichtsmonat arbeitslos, 13 bzw. 0,3% weniger als im Vormonat. Ihr Anteil am gesamten Bestand beträgt 38,6%. Einen Zuwachs von 0,8% bzw. 30 Betroffene verzeichnet die Personengruppe der Langzeitarbeitslosen. Insgesamt waren 4.004 Menschen länger als 12 Monate arbeitslos gemeldet. „Der Anteil der Langzeitarbeitslosen liegt seit Jahren um die 30 Prozent, aktuell bei 31,7%. Wir sprechen von einer gewissen Sockelarbeitslosigkeit auf annähernd gleichbleibendem Niveau. Die Problemlagen der betroffenen Kundinnen und Kunden sind dabei so vielschichtig, gleichzeitig sind unsere Einflussmöglichkeiten begrenzt,“ erklärt Gold. Mit 953 Betroffenen war der Anteil (7,5%) an arbeitslosen schwerbehinderten Menschen gegenüber dem Vormonat nahezu gleichgeblieben. 2.613 (20,7%) Ausländer waren im Berichtsmonat arbeitslos gemeldet, das sind 93 Betroffene bzw. 3,7% mehr als vor 4 Wochen. Darunter stammen 771 arbeitslose Ausländer aus der Ukraine (+6,1%), 609 aus Syrien (+1,2%) und 233 aus Afghanistan (+3,1%). Gold informiert: „Der höher ausfallende Zuwachs an Arbeitslosen aus der Ukraine dürfte im Zusammenhang mit der Beendigung von Sprachkursen und der nun vorliegenden Verfügbarkeit für den Arbeitsmarkt stehen. Maßnahmen des Job-Turbos sollen zu einer zeitnahen Integration in den Arbeitsmarkt beitragen,“.

 

Entwicklung in den Regionen:

Innerhalb der Regionen hat sich die Arbeitslosigkeit nur minimal verändert. So beträgt die Arbeitslosenquote in der Stadt Suhl 6,9% (+0,1%) und im Wartburgkreis 5,9% (+0,1%). Im Landkreis Schmalkalden-Meiningen bliebt sie konstant bei 5,1%, während sie im Landkreis Sonneberg um 0,2 Prozentpunkte auf 5,6% stieg. Der Landkreis Hildburghausen verzeichnet mit einem Plus von 0,1% die niedrigste Quote innerhalb Südwestthüringens, sie beträgt 4,6%.

 

Arbeitsmarkt:

3.877 gemeldete Arbeitsstellen zählen zum aktuellen Bestand, das sind 61 bzw. 1,6% mehr im Vormonat. Seit Jahresbeginn meldeten Betriebe 1.151 neue Stellen. Gold sagt: „Obwohl wir Zuwächse an neuen Stellen verzeichnen, fehlt es dem Arbeitsmarkt weiterhin an Dynamik. Wir kennen die Gründe, können diese aber nur bedingt beeinflussen. Wir stehen mit unseren regionalen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern in engem Austausch und unterstützen Betriebe und Arbeitssuchende mit individueller Beratung, Qualifizierungsangeboten und Förderungen,“. Die Verteilung der gemeldeten Stellen nach Berufssegmenten blieb unverändert, so entfallen 39% auf die Fertigungsbranche, 12 % auf die Verkehrs- und Logistikbranche und 11 % auf Gesundheitsberufe. Bei rund 75% aller Stellen werden Fachkräfte gesucht.    

 

Ausbildungsmarkt:

Im aktuellen Berichtsjahr haben sich bisher 1.185 Jugendliche und junge Erwachsene für mindestens einen dualen Ausbildungsberuf ausbildungssuchend gemeldet. Gegenüber dem Februar letzten Jahres ein Minus von 66 Bewerber*innen (-5,3%). Bisher meldeten Unternehmen und Einrichtungen 1.900 Ausbildungsstellen, das sind im Vergleichszeitraum zum Vorjahr 127 bzw. 6,3% weniger. Dabei entwickelt sich die Bewerbergewinnung und die Meldung von Ausbildungsstellen innerhalb des Agenturbezirkes teilweise recht unterschiedlich. „Wir befinden uns noch früh im aktuellen Berichtsjahr, welches erst zum 30.September endet. Trotz allem spüren inzwischen auch auf dem Ausbildungsmarkt die abwartende und verunsicherte Lage der Unternehmen. Schülerinnen und Schüler verhalten sich aktuell ebenfalls abwartender und möchten sich mit ihrer Berufswahlentscheidung einfach noch Zeit lassen. Wir stehen mit jedem gemeldeten Ausbildungssuchendem im Kontakt,“ betont Geschäftsführer Gold.         

 

Entwicklung in den Rechtskreisen:

42,6 % (5.388) aller arbeitslos gemeldeten Menschen gehören zum Rechtskreis SGB III, das sind 159 bzw. 3 % mehr Betroffene als im Januar 2024. Im Vorjahresmonat haben sich 15,4% weniger Menschen in Betreuung des Rechtskreises SGB III befunden. 7.248 Menschen sind dem Rechtskreis SGB II zugeordnet, ihr Anteil am gesamten Bestand beträgt 57,4%. Ihr Anteil sank gegenüber dem Vormonat um 40 Arbeitslose, das entspricht -0,5 Prozentpunkten. Im Februar 2023 waren 1,2 % weniger Arbeitslose in Betreuung der Jobcenter bzw. des zugelassenen Trägers.