Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Thüringen Südwest ist gesunken

28.02.2025 | Presseinfo Nr. 6

Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Thüringen Südwest (Stadt Suhl, Landkreis Sonneberg, Landkreis Wartburgkreis, Landkreis Hildburghausen, Landkreis Schmalkalden-Meiningen) im Februar 2025 gesunken. 13.153 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 59 Personen weniger (-0,4 Prozent) als im Januar, aber 517 Personen bzw. 4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 5,7 Prozent und lag mit 0,1 Prozent unter dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 5,5 Prozent.

Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 2.566 Personen arbeitslos. Davon kamen 984 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 2.638 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 756 eine Erwerbstätigkeit auf.

Wolfgang Gold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Südwestthüringer Arbetsagentur, bewertet die Entwicklung der Arbeitslosigkeit als konträr. 

Zitat:

„Wir können derzeit kaum Prognosen abgeben, wie sich der regionale Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten entwickeln wird. Aktuell verzeichneten wir, wie üblich in den Wintermonaten, Zugänge aus den Außenberufen. Diese lassen die Arbeitslosigkeit bis zur Frühjahrbelebung ansteigen. Insgesamt liegen die Bestände jedoch höher als in den Vorjahren. Von Arbeitsplatzverlusten ist unter anderem die Fertigungsbranche betroffen, eine der tragenden Säulen der Südwestthüringer Wirtschaft. Aktuell haben sich unsere Befürchtungen von weiteren deutlichen Zugängen vorerst nicht bestätigt. Unternehmen der Branche meldeten neue Arbeitskräftebedarfe (12). Inwieweit sich diese Entwicklung fortsetzen wird, ist völlig 

unklar. Große Sorgen bereitet uns das zunehmende Anzeigevolumen auf konjunkturelles Kurzarbeitergeld. So gingen allein in den letzen drei Monaten 92 neue Anzeigen mit insgesamt 1.845 betroffenen Beschäftigten ein. Verbindliche Auswertungen zur tatsächlichen Inanspruchnahme von Kurzarbeit erhalten wir erst mit einer Wartezeit von 6 Monaten,“.     

Personenkreise

7.802 Männer waren im Berichtsmonat arbeitslos gemeldet, das sind 9 (0,1%) mehr als im Vormonat. Witterungsbedingte Zugänge lassen den Anteil an männlichen Arbeitslosen wachsen. Der Anteil der Personengruppe am gesamten Bestand beträgt 59,3%. 

40,7 % (5.351) aller Arbeitslosen sind Frauen. Ihr Bestand sank gegenüber dem Vormonat um 1,3% (68). Abgänge in Branchen mit einem hohen Anteil an weiblichen Beschäftigten, wie beispielsweise in der Unternehmensorganisation, der Lebensmittel- und Gastgewerbe und in der Reinigung erklären diese rückläufige Entwicklung. 

Der Anteil an Arbeitslosen unter 25 Jahren ist gegenüber dem Vormonat gestiegen (+5,6%). 1.369 Jugendliche und junge Erwachsene waren von Arbeitslosigkeit betroffen, ihr Anteil am gesamten Bestand beträgt 10,4%. 

Zitat:

„Wir verzeichnen insbesondere bei den unter 20-jährigen Zuwächse (10,9%). Diese stehen häufig mit der Beendigung von Berufsausbildungen im Zusammenhang. Manchmal ist eine nahtlose Anschlussbeschäftigung nicht möglich und es kommt zu kurzzeitigen Unterbrechungen,“

erklärt Gold. 

Leicht rückläufig ist der Bestand an älteren Arbeitslosen (0,8% bzw. 39 Personen). Ihr Anteil am gesamten Bestand beträgt 38,4%. Im Berichtsmonat waren 5.055 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, davon sind 77 Prozent älter als 55 Jahre. Abgänge in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sind durchaus realistisch, aber auch Eintritte von längeren Arbeitsunfähigkeiten oder Altersrente sind denkbar. 

4.301 Menschen (32,7%) zählen im Berichtsmonat als langzeitarbeitslos. Deren Bestand verringerte sich gegenüber dem Vormonat um 29 Betroffene (0,7%). Die Gründe für diese Entwicklung können vielschichtig sein. 

982 schwerbehinderte Menschen waren arbeitslos gemeldet. Das sind 5 Betroffene (0,5%) weniger als im Vormonat. Der Anteil der Personengruppe am gesamten Bestand beträgt 7,5%. 

2.739 Ausländer war im Februar 2025 arbeitslos gemeldet, das sind 2,7% (77) weniger als im Vormonat. Der Anteil am gesamten Bestand beträgt 20,8%. Der überwiegende Teil aller Betroffenen stammt aus der Ukraine, aus Syrien und Afghanistan. 

 

Entwicklung in den Regionen

Die Arbeitslosenquote hat sich gegenüber dem Vormonat nur gering verändert. Allein in der Stadt Suhl stieg sie um 0,2 Prozentpunkte und liegt im Berichtsmonat bei 7,3%. In den übrigen Regionen Südwestthüringen blieb die Quote hingegen konstant. So verzeichnete der Landkreis Meiningen- Schmalkalden eine Quote von 5,2%, ebenso der Landkreis Hildburghausen. Im Landkreis Sonneberg lag die Quote bei 5,9% und im Wartburgkreis bei 6 Prozent. 

Im Vergleich zum Vorjahresmonat wird jedoch der Anstieg der Arbeitslosigkeit deutlicher: So stieg die Arbeitslosenquote im Landkreis Hildburghausen um 0,6%, in der Stadt Suhl um 0,4% und im Landkreis Sonneberg um 0,3 Prozentpunkte. Einen Anstieg um jeweils 0,1 Prozentpunkte verzeichnen der Landkreis Schmalkalden-Meiningen und der Wartburgkreis.

 

Arbeitsmarkt

Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 692 Stellen wurden im Februar neu gemeldet (152 mehr als im Vormonat und 4 mehr als vor einem Jahr). Unter anderem wurden 44 neue Stellen im Handel gemeldet, 21 Stellen in den sozialen und 13 in den unternehmensbezogenen Dienstleistungsberufen. 

Aktuell befanden sich 3.689 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur. 37 Prozent aller Stellen entfallen auf die Fertigung/Produktion, 14 % auf die Gesundheitsbranche und 9 % auf die Handelsberufe. Als Abgänge aus dem Bestand zählten im Berichtsmonat insgesamt 644 Stellen. Gegenüber dem Vormonat verringerte sich unter anderem der Bestand in den Berufsfeldern Verkehr/ Logistik (54), Lebensmittel- und Gastgewerbe (8) und Sicherheitsberufen (5). 

Zitat:

„Neben der Besetzung von gemeldeten Arbeitsstellen können durchaus auch Stornierungen in Frage kommen,“ 

weiß Gold und ergänzt: 

Zitat:

„Wir stehen mit unseren Betrieben und Einrichtungen in engem Austausch und können je nach Bedarf und Auftragslage zeitnah reagieren,“.  

Ausbildungsmarkt

Im Bereich der Agentur für Arbeit Thüringen Südwest (Stadt Suhl, Landkreis Sonneberg, Landkreis Wartburgkreis, Landkreis Hildburghausen, Landkreis Schmalkalden-Meiningen) waren bis Februar insgesamt 1.262 Interessierte als Bewerber*innen für eine Ausbildungsstelle oder ein duales Studium bei der Berufsberatung gemeldet, darunter befanden sich 105 Jugendliche mit Migrationshintergrund.

Von den 1.262 Bewerber*innen waren zahlenmäßig 77 Personen (7 Prozent) mehr als im Februar 2024 gemeldet. 

Die regionalen Unternehmen haben bisher 1.671 Ausbildungs- und duale Studienplätze gemeldet (229 Stellen bzw. 12 Prozent weniger als vor einem Jahr). Rein rechnerisch kommen damit auf 100 Stellen 76 Bewerber*innen. 

 

Entwicklung in den Rechtskreisen 

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 5.883 Personen (109 Personen mehr als im Vormonat und 495 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 7.270 Arbeitslose registriert (168 Personen weniger als im Vormonat, aber 22 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter, zkT) wurden 55 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

In der Grundsicherung (Jobcenter) sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 394 (entspricht -4 Prozent) auf insgesamt 9.949.