Tag in der Praxis – „TiP“

„BERUFSLEBEN“ erleben

Schüler/-innen der Klassenstufe 8 sind ab dem 2. Halbjahr jeweils 1 Tag pro Woche in einem Unternehmen und lernen typische Inhalte und Abläufe verschiedener Ausbildungsberufe kennen. Nach ca. 3 Monaten wird das Unternehmen gewechselt, sodass die Schüler/-innen in einem Jahr 4 Unternehmen und deren Ausbildungsberufe kennenlernen.

Ab dem 2. Halbjahr der 8. Klasse bis Abschluss des 1. Halbjahres der 9. Klasse besuchen die Schülerinnen und Schüler einen Tag in der Woche einen Betrieb. Nach Abschluss einer Praktikumsphase wechseln sie den Betrieb. Insgesamt durchlaufen die Schülerinnen und Schüler vier Phasen, erleben vier Betriebe und vier verschiedene Berufsbilder. Welcher Wochentag für das Betriebspraktikum genutzt wird, erfahren Sie von der jeweiligen Schule. Die Phasen sind an allen beteiligten Schulen gleichermaßen durch Ferien voneinander abgegrenzt.
Die tägliche Anwesenheit sollte 7 Stunden (zuzüglich Pausen) betragen.

An TiP interessierte Betriebe nutzen den Vordruck für einen Steckbrief. Er dient dazu, den Betrieb und seine Praktikumsmöglichkeiten zu präsentieren. Den bearbeiteten Steckbrief sendet der Betrieb per E-Mail an die jeweilige Schule, aus der Praktikantinnen und Praktikanten gewonnen werden sollen. Über die Schulcloud oder vergleichbare Portale der Schule stehen alle Steckbriefe den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung.

Mini-Messe: Um sich auch persönlich präsentieren und in den Austausch mit den künftigen Praktikantinnen und Praktikanten kommen zu können, organisieren die Schulen vor Beginn der ersten Praktikumsphase Mini-Messen auf dem Schulgelände.

Anschließend bewerben sich die Jugendlichen auf die Praktikumsplätze in den Unternehmen und durchlaufen mit den Betrieben einen Auswahlprozess. Das Erstellen und Versenden von Bewerbungsunterlagen wird zuvor im Schulunterricht erarbeitet.

Die Berufsberaterinnen und -berater stehen besonders denen unterstützend zur Seite, die Schwierigkeiten damit haben, rechtzeitig einen passenden Praktikumsplatz zu finden.

Bei Schülerbetriebspraktika handelt es sich vom Grundsatz her um schulische Veranstaltungen, wobei der Unterrichtsort in den Betrieb verlagert wird.
Das bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler im Rahmen von schulischen Betriebspraktika auch keine Arbeitnehmer im Sinne des Arbeitsschutzgesetzes sind, wenngleich eine Versicherung in der gesetzlichen Unfallversicherung besteht.

Relevant ist das Jugendarbeitsschutzgesetz – JArbSchG. Mit § 5 Abs. 2 Ziffer 2 JArbSchG wird das grundsätzliche Verbot zur Beschäftigung von Kindern aufgehoben und für die Durchführung von Betriebspraktika während der Vollzeitschulpflicht gesetzlich erlaubt. Die Schutzvorschriften sind einzuhalten.

Es gilt: Soweit Beschäftigte aufgrund der geltenden Unfallverhütungsvorschriften für bestimmte Tätigkeiten persönliche Schutzausrüstungen (z. B. Kopf-, Augen-, Gehörschutz, Sicherheitsschuhe) zur Verfügung gestellt werden müssen, dürfen Schülerinnen und Schüler mit solchen Arbeiten nur beschäftigt werden, wenn sie die vorgeschriebenen Schutzausrüstungen benutzen.

Es ist daher zweckmäßig, dass zwischen Schule und Praktikumsbetrieb rechtzeitig geklärt wird, ob bzw. welche Arbeitsschutzausrüstung an dem jeweiligen Praktikumsplatz nötig ist.

Den Arbeitgebern sollten in der Regel keine Kosten entstehen. 

Fahrtkosten, welche den Schülerinnen und Schülern im Rahmen der Praktika entstehen, können über den Schulträger erstattet werden.

Arbeitskleidung ist durch die Schüler*innen entsprechend der Angaben des Unternehmens mitzubringen. 

Alle Arbeitgeber der Region können am Tag in der Praxis teilnehmen und so zukünftige Fachkräfte gewinnen.

Während des Praktikums ist den Jugendlichen eine Ansprechperson im Betrieb zu benennen. Die Mitarbeitenden sollten im Vorfeld auf den/die Praktikanten/-in eingestimmt werden.

Wichtig ist es, dass die Betriebe die Schüler/-innen in berufsspezifische Tätigkeiten einführen und das Interesse mit geeigneten, praktischen Aufgaben wecken. Dadurch sollen realistische Vorstellungen vom Berufsalltag vermittelt werden.