Erfreulicher Stellen- und Ausbildungsmarkt

Arbeitsmarktbericht März der Agentur für Arbeit Traunstein

31.03.2022 | Presseinfo Nr. 16

Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Traunstein sank im März um 0,4 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent, das sind 8 000 Menschen. Im Vergleich zum Februar sind 1 025 Menschen, das sind 11,4 Prozent weniger von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Vergleich zum März des Vorjahres sind es 3 314 oder 29,3 Prozent weniger.
Die Arbeitslosenquoten der einzelnen Landkreise: Altötting 2,8 Prozent, Berchtesgadener Land 3,5 Prozent, Mühldorf 3,0 Prozent und Traunstein 2,4 Prozent.
Unter den 8 000 Menschen sind 672 Arbeitslose jünger als 25 Jahre darunter 172 unter 20 Jahre. Im Vormonat waren es noch 6,1 Prozent mehr, das bedeutet, dass 44 junge Menschen wieder eine Erwerbstätigkeit oder Ausbildung aufgenommen haben. Die isolierte Arbeitslosenquote in dieser Altersgruppe beträgt 2,0 Prozent, gegenüber 2,2 noch im Februar und 3,3 Prozent im Vergleichsmonat des Vorjahres.
3 521 Gemeldete sind zwischen 50 und 65 Jahre alt. Der Anteil dieser Altersgruppe an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt 44,0 Prozent. Auch hier sind es im Vergleich zum Februar 410 Menschen weniger, ein Rückgang um 10,4 Prozent. Gegenüber Vorjahr sind es 932 Menschen weniger.
1 750 Neumeldungen wurden im März aufgenommen. Im Februar waren es noch 370 mehr, das ist ein Rückgang um 17,5 Prozent. Hiervon meldeten sich 791 Menschen aus Erwerbstätigkeit, 407 aus Ausbildung oder Qualifizierung und 510 aus Nichterwerbstätigkeit. Seit Jahresbeginn haben sich im Agenturbezirk Traunstein 7 173 Menschen erneut oder erstmals arbeitslos gemeldet, das sind 531 weniger als im ersten Quartal des Vorjahres.
Den Neumeldungen stehen 2 765 Abmeldungen gegenüber. Im Februar waren es noch 243 Menschen weniger, die sich aus der Vermittlung abmeldeten.
1 533 Menschen nahmen eine Erwerbstätigkeit auf, das sind 444 mehr als im Februar, 389 begannen eine Ausbildung und 725 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab. „An den hohen Abmeldezahlen kann man ablesen, wie stark die Region von der Witterung und vom Tourismus abhängig ist“, so Jutta Müller, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein, „die Wiedereinstellung, gerade in den Außenberufen ist in vollem Gange.“
Der Stellenbestand im März zeigt 5 274 Angebote, das sind 274 mehr als im Vormonat und 2 045 mehr als im März des Vorjahres. 991 Stellen wurden an den Arbeitgeberservice neu gemeldet, das sind 112 weniger als im Februar. Der Bestand an offenen Stellen liegt bei einem neuen Höchststand und damit auch deutlich über den Vorjahreswerten.
Der Ausbildungsstellenmarkt im Agenturbezirk Traunstein gesamt zeigt einen geringfügigen Rückgang bei den Bewerberzahlen um 10 junge Menschen weniger als im vorangegangenen Berichtsjahr, das heißt, es gibt aktuell 2 131 Ausbildungssuchende. „Die Anzahl der Ausbildungsstellen, die uns gemeldet wurden, ist mit 3 582 Angeboten, einem Plus von 89 Ausbildungsstellen, auf einem höheren Stand als im Vorjahr“, erläutert Müller. „Aus den vergangenen Jahren wissen wir, dass sich gerade um die Osterferien Jugendliche bei uns melden. Jetzt ist die richtige Zeit, sich mit seiner Ausbildung zu beschäftigen und Bewerbungen zu schreiben. Die Osterferien können auch clever genutzt werden, sich bei uns in den wieder eröffneten BIZen Berufsinfos zu holen und die Bewerbungsmappe checken zu lassen“, er-muntert Müller abschließend.


Landkreis Traunstein
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Traunstein betrug im März 2,4 Prozent, das ist ein Rückgang gegenüber Februar um 0,3 Prozentpunkte und ein Rückgang gegenüber März des Vorjahres um 1,3 Prozentpunkte. 2 353 Menschen sind arbeitslos gemeldet, das sind 1 260 Menschen weniger als vor einem Jahr und 361 weniger als im Februar, ein Rückgang um 13,3 Prozent.
Geteilt nach Rechtskreisen gehören 1 490 Menschen zur Agentur für Arbeit (SGB III) und 863 zu den Kunden des Jobcenters (SGB II). Unter den 2 353 arbeitslosen Menschen sind 184 jüngere unter 25 Jahren, das sind 5 weniger als im Vormonat. 1 125 (Vorjahr 1 507) Menschen sind älter als 50 Jahre; darunter sind 829 älter als 55 Jahre. 607 Menschen zählen zu den Langzeitarbeitslosen; innerhalb der Gesamtgruppe beträgt ihr Anteil 25,8 Prozent.
900 (Februar 711) Menschen konnten ihre Erwerbslosigkeit beenden, 526 nahmen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf, das sind 63,9 Prozent oder 205 Menschen mehr als im Vormonat. 103 begannen eine Ausbildung und/oder Qualifizierung und 248 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab. Getrennt nach Rechtskreisen waren 720 Abmeldungen im SGB III-Bereich (Arbeitslosengeld I) und 180 im SGB II-Bereich (Arbeitslosengeld II) zu notieren. Dem stehen 547 Neumeldungen gegenüber, ein Rückgang zu Februar um 112 Menschen, das sind 17,0 Prozent.
Der Stellenbestand im Landkreis Traunstein beträgt 1 764, worunter 284 Neumeldungen sind. Im Vormonat waren es noch 1 683 freie Stellen. Der Arbeitsmarkt im Bereich Gesundheits- und Sozialberufe ist weiterhin sehr gut mit 208 aktuellen Angeboten. 290 Angebote kommen aus dem Gastgewerbe. 438 Angebote bieten Zeitarbeitsunternehmen in verschiedenen Berufen und Branchen.
Der Ausbildungsstellenmarkt im Landkreis Traunstein bietet 1 352 Angebote, das sind 90 weniger als im Berichtsjahr davor. Dem stehen 811 Ausbildungssuchende gegenüber, 67 mehr als im Vorjahr. „Knapp 60 Prozent, 808 Ausbildungsstellen sind noch nicht besetzt. Das sieht optimistisch für die Bewerber aus, birgt allerdings nicht die Garantie auf den Wunschberuf“, erläutert Müller, „wer einen bestimmten Beruf erlernen möchte, muss sich spätestens jetzt darum kümmern“, appelliert Müller abschließend.

Landkreis Altötting
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Altötting betrug im März 2,8 Prozent, das sind 1 782 Menschen. Im Vormonat waren es noch 183 Menschen mehr, ein Rückgang um 9,3 Prozent. Der Vorjahresvergleich zeigt einen Rückgang um 22,9 Prozent, d.h. 530 Menschen weniger sind derzeit von Arbeitslosigkeit betroffen; die Quote lag bei 3,6 Prozent.
Darunter sind 51 Jugendliche unter 20 Jahren (Vormonat: 40), innerhalb der 185 unter 25 Jahren (Vormonat: 174). Die Anzahl der arbeitslosen Menschen über 50 Jahre ist mit 740 im Vergleich zum Vormonat um 78 leicht gesunken, im März des Vorjahres waren es 151 mehr. Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen sank im Vormonatsvergleich um 22 und im Vorjahresvergleich um 113, so dass noch 529 Menschen im Landkreis zu dieser Gruppe zählen.
370 Menschen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos. Gegenüber Februar sind dies 112 weniger. Die Analyse der Neumeldungen zeigt, dass 150 Menschen aus Erwerbstätigkeit kamen, 93 aus Ausbildung und 120 aus Nichterwerbstätigkeit.
557 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, davon 302 durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit, 71 durch eine Ausbildung oder Qualifizierung und 163 Menschen meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.
Insgesamt teilen sich die Kunden in 958 bei der Agentur (SGB III) und 824 Kunden des Jobcenters (SGB II).
1 081 Stellenangebote sind im März im aktuellen Bestand, davon 170 neu aufgenommene. Im Februar gab es 14 weniger. Im Vorjahresvergleich gab es 403 Stellen mehr. Der Berufsbereich Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung bildet mit 251 Angeboten den größten Anteil, gefolgt von 230 Angeboten bei Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit.
Der Ausbildungsstellenmarkt im Landkreis Altötting hat mit 735 gemeldeten Angeboten 4 weniger als im vergangenen Jahr. Die Bewerberzahlen sind mit 404 um 81 Ausbildungssuchende gesunken. „232 Ausbildungssuchende gelten noch als unversorgt“, so Müller, „wer nicht sicher ist, wo seine Talente liegen, dem bieten wir Berufswahltests an, die ersten Schritte können auch online von zuhause aus gemacht werden. Ein Schnupperpraktikum sollte die Entscheidung dann bestätigen können“, so Müller abschließend.

Landkreis Berchtesgadener Land
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Berchtesgadener Land betrug im März 3,5 Prozent, ein Rückgang um 0,5 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat Februar. Im März 2021 lag die Quote bei 5,3 Prozent. 1 852 Menschen sind arbeitslos gemeldet, das sind 272 weniger als im Februar und 933 weniger als im Vorjahresmonat.
Darunter sind 127 Jüngere unter 25 Jahren und 839 Ältere über 50 Jahre. 546 Menschen zählen zu den Langzeitarbeitslosen, das sind 29,5 Prozent der Gesamtheit.
687 Abmeldungen wurden bearbeitet, das sind 84 mehr als im Februar und 67 mehr als im Vorjahresmonat; darunter 524 Kunden der Agentur und 163 Kunden des Jobcenters Berchtesgadener Land. Insgesamt 394 davon nahmen eine Arbeit auf (Agentur: 364; Jobcenter: 30), das sind 57,3 Prozent aller Abmeldungen. 122 Menschen insgesamt gingen in Ausbildung oder Qualifizierung und 124 Menschen meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.
420 Menschen meldeten sich erstmals oder wieder arbeitslos, davon 324 bei der Agentur und 96 beim Jobcenter.
1 161 Stellen sind im Bestand, das sind 91 mehr als im Vormonat. 280 Angebote sind im März neu aufgenommen worden. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 523 Stellen mehr. Von den 1 117 sozialversicherungspflichtigen Stellenangeboten sind 234 im Gastgewerbe, 131 in Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz und 129 im Gesundheits- und Sozialwesen. Diese drei Berufsbereiche machen 44,2 Prozent des gesamten Angebots aus.
Der Ausbildungsstellenmarkt im Landkreis Berchtesgadener Land bietet 477 Bewerberinnen und Bewerbern (Vorjahr 457) ein Angebot an 862 Ausbildungsstellen, das sind 113 mehr als im vorhergehenden Berichtsjahr.
Die beiden großen Berufsbereiche sind mit 255 Angeboten die Fertigungsberufe und mit 254 die Kaufleute und Handelsberufe. „Aktuell sind 517, knapp 60 Prozent aller Ausbildungsplätze unbesetzt“, erläutert Müller, „ebenso führen wir noch 312 junge Leute als unversorgt. Wir appellieren an Eltern, Arbeitgeber und Schulen, die Ausbildungssuchenden nach Kräften zu unterstützen, damit die Berufsentscheidung und der Ausbildungsbeginn gut gelingen“, so Müller abschließend.

Landkreis Mühldorf
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Mühldorf betrug im März 3,0 Prozent, das ist ein Rückgang um 0,3 Prozentpunkte im Vormonatsvergleich. 2 013 Menschen waren im März arbeitslos gemeldet, 209 oder 9,4 Prozent weniger als im Februar. Im Vorjahresvergleich ist dies ein starker Rückgang um 22,7 Prozent, im März 2021 waren 591 Menschen mehr arbeitslos.
Aktuell sind 176 jüngere unter 25 Jahre gemeldet, wovon 51 unter 20 Jahre alt sind. Im Februar waren es noch 192 junge Menschen. 817 Menschen sind älter als 50, darunter gehören 563 zu den Älteren über 55 Jahre. Diese Altersgruppe hat 40,6 Prozent Anteil an der Gesamtheit aller Arbeitslosen im Landkreis. Der Vormonatsvergleich zeigt einen Rückgang um 8,2 Prozent, das sind 73 Menschen; der Vorjahresvergleich eine Verringerung um 132, das sind 13,9 Prozent. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen liegt bei 707, 14 weniger als im Februar und 27 weniger im Vorjahresvergleich.
Getrennt nach Rechtskreisen zählen 963 Kunden zur Agentur für Arbeit und 1 050 sind Kunden des Jobcenters.
413 Neumeldungen, das sind 121 weniger als im Vormonat, und 34 weniger als im März 2021 wurden von der Arbeitsvermittlung bearbeitet. Hiervon kamen 171 aus Erwerbstätigkeit, 108 meldeten sich nach Ausbildung oder Qualifizierung und 126 kamen aus Nichterwerbstätigkeit. Dem stehen 621 Abmeldungen, das sind 8 mehr als im Vormonat, gegenüber. Hiervon gingen 50,0 Prozent wieder in Erwerbstätigkeit, das sind 311 Menschen.
1 268 Stellenangebote sind beim Arbeitgeberservice registriert, gegenüber Februar ist das ein Plus von 88 Angeboten. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 495 Stellen mehr, eine Steigerung um 64,0 Prozent. Die meisten Chancen gibt es derzeit in den Fertigungsberufen mit 412 Angeboten. 216 Stellen bietet „Gesundheit und Soziales“, gefolgt von 207 Angeboten bei Verkehr, Logistik und Sicherheit.
Der Ausbildungsstellenmarkt im Landkreis Mühldorf hat mit 621 Angeboten 70 mehr als im Berichtsjahr davor. Über 60 Prozent davon (374) sind noch unbesetzt. Dem steht eine um 5,8 Prozent gestiegene Bewerberanzahl von 439 jungen Menschen, 24 mehr als im Vorjahr, gegenüber. „Die meisten freien Ausbildungsplätze, sind im Einzelhandel, in der Produktion und im verarbeitenden Gewerbe. Die Vielzahl der Berufe in diesen Bereichen bietet erfolgversprechende Chancen, die eigene Zukunft anzupacken“, ermuntert Müller abschließend.