Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Traunstein betrug im Juli 2,8 Prozent, 0,1 Prozentpunkte höher als im Vormonat, das sind 8 040 Menschen. Im Vergleich zu Juni sind 498 Menschen mehr in der Arbeitsvermittlung gemeldet, das entspricht einem Anstieg um 6,6 Prozent. Der Anstieg ist überwiegend auf die Zuwächse bei der Arbeitslosigkeit ukrainischer Staatsangehöriger zurück zu führen. Allerdings hätte es auch ohne diesen Effekt einen Anstieg der Arbeitslosigkeit gegeben. Im Jahresvergleich unterscheidet sich die Anzahl der arbeitslosen Menschen um minus 1,8 Prozent, das heißt, es sind aktuell 144 Menschen weniger.
Die einzelnen Landkreisquoten: Traunstein 2,2 Prozent, Altötting 3,0 Prozent, Berchtesgadener Land 3,1 Prozent und Mühldorf 3,3 Prozent.
3 239 arbeitslose Menschen sind älter als 50 Jahre, darunter 2 417, die älter sind als 55 Jahre. Diese Altersgruppe stellt 40,3 Prozent des Gesamtbestandes. In dieser Altersgruppe sind es 105 Menschen mehr als im Juni und 223 weniger als im Vorjahresmonat.
831 Menschen unter 25 Jahren waren im Juli gemeldet, das sind 134 mehr als im Vormonat und zeigt einen Anstieg zum Juni von 19,2 Prozent. Im Vorjahresmonat waren es 37 Menschen mehr in dieser Altersgruppe. Die isolierte Arbeitslosenquote beträgt bei den 15-20-jährigen 2,3 Prozent, im Juni lag sie noch bei 2,0 Prozent. „Diesen Anstieg haben wir jedes Jahr vor den Sommerferien“, erläutert Jutta Müller, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein, „darunter sind Abiturienten und Schüler, die bis zum Ausbildungs- oder Studienbeginn jobben möchten und Azubis mit bestandener Prüfung, die noch keine Einstellungszusage ihres Arbeitgebers haben.“
2 497 Menschen meldeten sich erstmals oder wieder arbeitslos, ein Rückgang um 106 verglichen mit Juni. Davon kamen 803 aus Erwerbstätigkeit und 402 aus Ausbildung und Qualifizierung; das sind 34 mehr als im Vormonat und 639 meldeten sich aus Nichterwerbstätigkeit. Den 2 497 Zugängen stehen 2 016 Abmeldungen gegenüber, das sind 173 mehr als im Vormonat. Hiervon gingen wiederum 622 in Erwerbstätigkeit, 497 in Ausbildung oder Qualifizierung und 770 in Nichterwerbstätigkeit.
Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen ist im Juli um 31 auf 2 132 Menschen gesunken; im Vergleich zum Vorjahr waren es 661 weniger. „Wenn wir uns vergegenwärtigen, dass wir ein Drittel des Tages mit Arbeit, Kolleginnen und Kollegen verbringen, bekommen wir eine vage Vorstellung davon, wie schwierig es sein muss, wenn dieser Lebensbereich wegbricht“, führt Müller aus, „umgekehrt muss bei einem beruflichen Wiedereinstieg die gesamte Alltagsstruktur anders werden. Hierbei das Durchhaltevermögen zu bewahren, fordert von allen Beteiligten Geduld und Courage gleichermaßen“, schließt Müller.
Der Ausbildungsmarkt zeigt gut vier Wochen vor Ausbildungsbeginn noch 1 656 unbesetzte Ausbildungsstellen aus allen Berufsbereichen. Dem stehen 657 unversorgte Jugendliche gegenüber.
Der Stellenbestand ist mit 5 284 Angeboten um 92 niedriger als im Juni. Der Stellenzugang liegt mit 739 um 28 höher als im Vormonat und um 373 geringer als im Juli 2021. „Vor den Sommerferien verschieben viele Unternehmen durch Betriebsurlaube oder Abwesenheit der Entscheider die Einstellungen eher in den September“, analysiert Müller, „wobei ein Teil der Stellen bereits jetzt gemeldet wurde.“
Für den aktuellen Bestand zeigt die Stellenanalyse vier Hauptbereiche: 1 483 Angebote aus Produktion und Fertigung, 971 bei kaufmännischen Dienstleistungen, Handel und Tourismus, 853 in Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit und 820 aus Gesundheit und sozialen Berufen.
Landkreis Traunstein
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Traunstein betrug im Juli 2,2 Prozent, das ist ein Anstieg um 0,2 Prozentpunkte zum Juni und ein Rückgang um 0,3 Prozentpunkte im Vorjahres-vergleich. 2 215 Menschen sind arbeitslos gemeldet, das sind 181 Menschen mehr als im Juni und 218 weniger als im Vorjahresmonat.
Unter den 2 215 sind 198 Jüngere unter 25 Jahren darunter 60 Jugendliche unter 20 Jahre. Im Juni waren es noch 144 unter 25 Jahren, darunter 39 unter 20 Jahren. „Darunter sind auch Ausbildungssuchende“, erklärt Müller, „aktuell sind noch 593 Ausbildungsstellen unbesetzt. Es ist jetzt höchste Zeit für die 189 unversorgten Bewerberinnen und Bewerber, einen Ausbildungsvertrag in der Tasche zu haben“, appelliert Müller. „In den beiden BIZen können sich die Jugendlichen für ihre Bewerbungen Hilfe holen.“
970 Menschen sind älter als 50 darunter 758 älter als 55 Jahre. Im Juni waren es noch 24 weniger, im Vorjahresmonat 50 weniger. 513 Menschen zählen zu den Langzeitarbeitslosen, deren Anzahl geringfügig um 12 im Vormonatsvergleich gesunken ist. Der Vorjahresvergleich zeigt aktuell 214 Menschen weniger in dieser Situation.
Insgesamt konnten im Juli 612 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, darunter 319 Kunden der Agentur (SGB III) und 222 Kunden des Jobcenters (SGB II). Hiervon gingen 187 in Erwerbstätigkeit, 141 in Ausbildung oder Qualifizierung und 255 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit. Dem stehen 789 Zugänge gegenüber, das sind 159 mehr als im Vormonat, und 231 mehr als im Vorjahresmonat.
1 736 Stellenangebote sind aktuell, hiervon 213 neu aufgenommene. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 215 Stellen mehr, im Vergleich zu Juni waren es 110 weniger. Die Berufsbereiche mit den meisten Angeboten sind das verarbeitende Gewerbe mit 156 Angeboten, Handel und Kfz-Branche mit 234 Stellen, das Gastgewerbe mit 291 und das Gesundheits- und Sozialwesen bietet 190 Chancen.
Landkreis Altötting
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Altötting betrug im Juli 3,0 Prozent, das sind 1 935 Menschen. Im Juni waren es 14 Menschen weniger, die Quote lag ebenfalls bei 3,0 Prozent. Im Vorjahresmonat waren es 29 Menschen weniger bei derselben Quote.
Unter den Gemeldeten sind 207 unter 25 Jahre, das sind 9 junge Leute weniger als im Juni und 23 mehr als im Juli des Vorjahres. Darunter sind 58 zwischen 15 und 20 Jahre alt, hier sind es 24 weniger als im Juli. 745 Menschen, das sind 38,5 Prozent der Gesamtheit sind älter als 50 Jahre, darunter 557 älter als 55 Jahre. In dieser Gruppe ist zum Vormonat ein Anstieg um 22 Menschen und zum Vorjahresmonat ein Rückgang um 39 zu verzeichnen. 469 Menschen zählen zu den Langzeitarbeitslosen, das sind 8 weniger als im Juni. Gegenüber Vorjahr sind es aktuell 204 weniger.
Den Neumeldungen mit 466 stehen 488 Abmeldungen gegenüber. Hiervon gingen 127 Menschen in Erwerbstätigkeit und 173 in Ausbildung oder Qualifizierung. Bei den 466 Neumeldungen kamen 171 aus Erwerbstätigkeit und 89 haben eine Ausbildung oder Qualifizierung abgeschlossen.
Der Ausbildungsmarkt zeigt noch 351 freie Ausbildungsstellen bei 155 unversorgten Bewerbern. „Aus den Vorjahren wissen wir, dass sich nicht alle, die einen Ausbildungsplatz haben, auch bei der Berufsberatung abmelden. Ich appelliere dringend an diejenigen, die nicht wissen, wie es ab September weitergeht, sich um ihre berufliche Zukunft zu kümmern, Chancen gibt es genug,“ ermuntert Müller.
Der Stellenbestand ist mit 1 127 Angeboten um 32 Angebote gestiegen, im Vergleich zu Juli 2021 sind es 254 Angebote mehr, darunter 175 neue Arbeitsstellen, 4 mehr als im Vormonat. Den größten Anteil im Bestand haben Angebote bei Zeitarbeitsfirmen (180) in den verschiedensten Berufsbereichen, gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe (153) und Gesundheits- und Sozialwesen (155).
Landkreis Berchtesgadener Land
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Berchtesgadener Land lag im Juli bei 3,1 Prozent, das ist ein Anstieg um 0,2 Prozentpunkte zum Juni. 1 663 Menschen waren gemeldet, 135 mehr als im Vormonat und 32 weniger als im Vorjahresvergleich, als die Quote bei 3,2 Prozent lag.
Unter den 1 663 sind 164 Jüngere unter 25 Jahren darunter 60 unter 20 Jahre. Im Vormonat waren es 75 junge Menschen weniger. Die isolierte Arbeitslosenquote beträgt 2,6 Prozent. Der Ausbildungsmarkt zeigt im Berchtesgadener Land noch 396 freie Ausbildungsstellen. Dem stehen 193 unversorgte Bewerber gegenüber.
42,5 Prozent aller Gemeldeten, das sind 707 Menschen, sind Ältere über 50 Jahre. Der Juli zeigt einen Anstieg um 17 Menschen im Vormonatsvergleich; im Vorjahr waren es 35 Menschen mehr. 28,7 Prozent, das sind 477 Menschen gehören zu den Langzeitarbeitslosen, deren Anzahl zum Vormonat um 9, zum Vorjahr um 136 gesunken ist. „Älteren und langzeitarbeitslosen Menschen wird mit ähnlichen Vorbehalten auf dem Weg in den Arbeitsmarkt begegnet“, so Müller, „hier braucht es von beiden Seiten einen zeitgemäßen selbstkritischen Blick auf Routinen und Konventionen“, so Müller abschließend.
Auf den Landkreis Berchtesgadener Land entfallen im Juli 408 Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit, gegenüber 363 im Vormonat. 158 davon nahmen eine Arbeit auf, 80 gingen in Ausbildung oder Qualifizierung und 139 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab. 536 Neumeldungen sind zu notieren, das sind 3 mehr als im Juni und 107 mehr als im Vorjahresmonat.
1 134 Stellen waren im Bestand, 52 weniger als im Juni, hiervon 174 neue Angebote. Die drei Berufsbereiche mit den meisten Angeboten sind Gastgewerbe mit 233 freien Stellen, Handel und Kfz-Branche mit 144 und verarbeitendes Gewerbe mit 124 aktuellen Angeboten.
Landkreis Mühldorf
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Mühldorf betrug im Juli 3,3 Prozent, das sind 2 227 Menschen. Im Vormonat waren es 9,7 Prozent, bzw. 196 Menschen weniger. Im Vorjahresvergleich, als die Quote bei 3,2 Prozent lag, waren 77 Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen.
Gemeldet sind 262 Jugendliche unter 25 Jahre darunter 81 unter 20 Jahre. 126 davon haben sich im Juli neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr sind in dieser Altersgruppe 44 und im Vormonatsvergleich 50 junge Menschen mehr gemeldet. „316 Ausbildungsplätze sind im Landkreis Mühldorf noch frei“, erklärt Müller, „wer die nächsten vier Wochen klug nutzt mit Beratung, Eignungstest und Praktika, kann seinen Ausbildungsvertrag noch unter Dach und Fach bringen“, ermutigt Müller. Von den im Berichtsjahr gemeldeten 513 Bewerberinnen und Bewerbern sind noch 120 unversorgt.
Die Anzahl der arbeitslosen Menschen über 50 Jahre ist mit 817 um 32 im Vormonatsvergleich gestiegen, im Vorjahresvergleich dagegen um 35 gesunken. Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen, 673 Menschen, sank im Vorjahresvergleich um 107, im Vormonatsvergleich sind es 2 weniger.
706 Menschen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos, das sind 127 mehr als im Juni, und 205 mehr als im Vorjahresmonat, ein Anstieg um 40,9 Prozent. 178 hiervon kamen aus Erwerbstätigkeit und 93 aus Ausbildung oder Qualifizierung. Insgesamt konnten 508 Menschen, das sind 59 mehr als im Vormonat, ihre Arbeitslosigkeit beenden. 150 (Juni: 155) nahmen eine Erwerbstätigkeit auf, 103 (Vormonat 90) begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung.
1 287 Stellenangebote sind im aktuellen Bestand, das sind 38 mehr als im Juni. 177 Angebote sind neu aufgenommen worden, 36 weniger als im Vormonat. Die größten Berufsbereiche im Bestand sind Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung mit 451 Angeboten, Gesundheits- und Sozialberufe mit 215 und Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit mit 182 freien Stellen.