Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Traunstein betrug im Februar 3,2 Prozent, ein leichter Rückgang zum Januar um 0,1 Prozentpunkte. Im Vorjahr lag die Quote bei 4,4 Prozent. Aktuell sind 9 025 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, 395 weniger als im Januar und 3 348 weniger als im Vorjahresmonat.
Die Landkreisquoten im Einzelnen: Traunstein 2,7 Prozent, Altötting 3,1 Prozent, Berchtesgadener Land 4,0 Prozent und Mühldorf 3,3 Prozent.
Unter den 9 025 Menschen sind 716 Jüngere unter 25 Jahren, das sind 16 weniger als im Januar, darunter 154 junge Menschen unter 20 Jahre. „Diese Untergruppe ist sehr heterogen“, erläutert Jutta Müller, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein, „dort sind Schulabbrecher ohne Abschluss, oder welche, die die Probezeit bei der FOS nicht überstanden haben, auch Ausbildungsabbrecher sind dabei. Hier suchen wir sofort nach einer Anschlussausbildung oder einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme. Wir haben ein sehr gutes Angebot an Ausbildungsmöglichkeiten in unserem Agenturbezirk. Vom Global Player bis zum familiären Handwerksbetrieb findet jeder Ausbildungssuchende das Richtige“, so Müller abschließend.
Die isolierte Arbeitslosenquote bei dieser Altersgruppe liegt aktuell bei 2,2 Prozent, in der Untergruppe der 15 – 20-jährigen liegt sie bei 1,4 Prozent.
Bei den Langzeitarbeitslosen, die schon länger als ein Jahr auf der Suche sind, unterscheidet sich die Anzahl um minus 87 im Vormonatsvergleich, aktuell sind noch 2 460 Menschen in dieser Situation, 227 weniger als vor einem Jahr. „Die Gründe für Langzeitarbeitslosigkeit sind vielfältig“, führt Müller aus, „wir haben eine Fülle von Informationsangeboten. Hier die richtigen für sich zu finden, sei es Qualifizierung, Kinderbetreuung oder berufliche Neuorientierung, braucht eine intensive Beratung. Entscheidend ist zudem, zu wissen, wo die Gestaltungsfreiräume sind, die man sich auch selbst gestatten möchte“, so Müller abschließend.
2 522 Menschen konnten sich im Februar aus Arbeitslosigkeit abmelden. Das sind 705 mehr als im Januar und 307 mehr als im Februar des Vorjahres. Darunter waren 1 089 Abmeldungen in Erwerbstätigkeit, 499 davon nahmen eine Ausbildung oder Qualifizierung auf und 822 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.
Von den 2 120 Neumeldungen kamen 1 021 Menschen aus Erwerbstätigkeit, „Das sind weniger als die Hälfte als im Januar“, kommentiert Müller, „ein Beleg für die hohe saisonale Dynamik, wobei die milde Witterung im Februar schon zu den ersten Wiedereinstellungen geführt hat.“ 465 neu gemeldete Menschen kamen aus Ausbildung oder Qualifizierung und 583 aus Nichterwerbstätigkeit.
Aktuell sind 5 000 Stellen im Bestand, ein Anstieg gegenüber Januar um 454 und um 1 886 gegenüber Vorjahresmonat. Das ist ein neuer Höchststand und liegt auch weit über den Werten der Vor-Corona-Jahre. Im Februar sind 1 103 Stellen neu gemeldet worden, eine Zunahme um 418 Stellen im Vormonatsvergleich.
Landkreis Traunstein
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Traunstein betrug im Februar 2,7 Prozent, 0,1 Prozentpunkte weniger als im Januar. Im Februar 2021 lag sie bei 4,1 Prozent. 2 714 Menschen sind arbeitslos gemeldet, das sind 1 288 Menschen weniger als vor einem Jahr. Im Vormonatsvergleich sind es 57 Menschen oder 2,1 Prozent weniger.
46,9 Prozent oder 1 273 Menschen sind älter als 50 Jahre, verglichen mit Januar sind dies 59 Menschen weniger, im Vorjahresmonat waren es noch 379 mehr. 616 Menschen zählen zu den Langzeitarbeitslosen, 25 weniger als im Januar und 143 weniger als im Vorjahresmonat.
189 Menschen sind jünger als 25 Jahre, ein Rückgang um 11 zum Vormonat und um 191 junge Menschen zum Vorjahresmonat.
659 Neumeldungen wurden in Traunstein registriert, das sind 422 weniger als im Januar. „Wenn die schneefreie Witterung anhält, gehen wir davon aus, dass der Saisonhöchststand überschritten ist“, erläutert Müller, „Wiedereinstellungszusagen sind für alle Beteiligten wichtig, der Arbeitgeber erhält sich sein Stammpersonal und der Arbeitnehmer kann sich auf seinen Arbeitsplatz verlassen. Wir werden wie jedes Jahr in den nächsten Wochen verstärkt nachfragen“, so Müller.
341 Neumeldungen kamen aus Erwerbstätigkeit, 137 haben eine Ausbildung oder Qualifizierung beendet und 164 meldeten sich aus Nichterwerbstätigkeit arbeitslos.
711 Abmeldungen wurden gezählt, 58 mehr als im Januar. Hiervon gingen 321 Menschen in Erwerbstätigkeit, 134 begannen eine Ausbildung und 228 Menschen meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.
Geteilt nach Rechtskreisen zählen von den 2 714 arbeitslos Gemeldeten 1 847 Menschen zu den Kunden der Agentur für Arbeit (SGB III) und 867 zu den Kunden des Jobcenters (SGB II).
Im Arbeitgeberservice waren im Februar 1 683 Stellenangebote registriert, gegenüber Januar sind das 136 und gegenüber Vorjahresmonat 570 Angebote mehr. Darunter sind 528 Angebote aus dem Bereich Produktion und Fertigung, 341 aus dem Bereich kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb und Tourismus und 272 Angebote aus den sozialen und Gesundheitsberufen.
Landkreis Altötting
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Altötting betrug im Februar 3,1 Prozent, ein leichter Rückgang um 0,1 Prozentpunkte gegenüber Januar. 1 965 Menschen waren im Februar arbeitslos gemeldet, das sind 113 Menschen weniger als im Vormonat. Im Vorjahresmonat waren es 564 Menschen mehr, als die Quote bei 4,0 Prozent lag.
Darunter sind 174 (Vormonat 166) Jüngere unter 25 Jahren und 40 (Vormonat 36) unter 20 Jahren. Im Februar 2021 waren es noch 82 junge Menschen mehr in dieser Altersgruppe. „Der wichtigste Baustein für ein stabiles Berufsleben ist eine Ausbildung“, stellt Müller fest, „damit diese gelingt, muss die realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten, stehen. Jetzt mit den Halbjahreszeugnissen in den Händen ist die optimale Zeit, sich zu bewerben.“
818 Menschen sind älter als 50 Jahre, das sind 137 weniger als im Februar des Vorjahres und 64 weniger als im Januar.
8,6 Prozent der Gesamtheit sind schwerbehinderte Menschen. Mit 169 in dieser Gruppe sind es drei Menschen weniger als im Januar und 22 weniger als im Vorjahresmonat. Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen ist mit 551 im Vorjahresvergleich um 69 Menschen gesunken, das ist ein Rückgang von 11,1 Prozent. Gegenüber Vormonat waren es 22 Menschen weniger. 482 Neumeldungen, 142 weniger als im Vormonat, stehen 595 Abmeldungen gegenüber. Hiervon konnten 263 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden. 100 nahmen eine Ausbildung oder Qualifizierung auf und 204 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.
Getrennt nach Rechtskreisen gehören 1 133 (Vormonat 1 244) Menschen zu den Kunden der Agentur für Arbeit (SGB III) und 832 (Vormonat 834) sind Kunden des Jobcenters (SGB II).
1 067 Stellen sind im aktuellen Bestand, 95 mehr als im Januar und 419 mehr als im Februar 2021, das ist ein Anstieg um 64,7 Prozent. 209 Angebote, das sind 77 mehr als im Vormonat, wurden neu aufgenommen. 249 offene Stellen gibt es bei Produktion und Fertigung, gefolgt von 219 Angeboten bei Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit und 155 aktuellen Angeboten im Gesundheits- und Sozialwesen.
Landkreis Berchtesgadener Land
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Berchtesgadener Land betrug im Februar 4,0 Prozent, das sind 2 124 Menschen, 156 weniger als im Januar und 901 weniger als im Vorjahresvergleich, als die Quote bei 5,7 Prozent lag.
Unter den 2 124 Menschen sind 161 jüngere unter 25 Jahren, darunter 30 unter 20 Jahre. Im Januar waren es noch 15 junge Menschen mehr. Im Februar 2021 waren es 104 mehr. 950 Menschen sind älter als 50 Jahre, ein leichter Rückgang um 32 verglichen mit Januar und ein Rückgang um 226 im Vorjahresvergleich. „Wir kennen aus den Beratungen Menschen zwischen 50 und 60, die mit Ehrgeiz und Motivation noch einmal durchstarten möchten“, berichtet Müller, „wir haben auch Vertreter dieser Altersgruppe, die durch gesundheitliche Einschränkungen nur sehr zögerlich den eigenen Wiedereinstieg in Angriff nehmen. Diese Bandbreite nimmt uns und die Arbeitgeber in die Pflicht, sachlich Leistung und Motivation zu bewerten, mit dem Lebensalter im deutlichen Nachrang“, appelliert Müller.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen hat sich im Jahresvergleich kaum geändert. Sechs Menschen weniger als im Vorjahr, das heißt, 371 Menschen sind aktuell davon betroffen, länger als ein Jahr nach einer Arbeitsstelle zu suchen. Der Anteil an der Grundgesamtheit beträgt 26,9 Prozent.
603 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, gegenüber 439 im Vormonat. Darunter waren 434 Kunden der Agentur (SGB III) und 169 Kunden des Jobcenters (SGB II). Insgesamt 294 Menschen nahmen eine Erwerbstätigkeit auf, 132 gingen in Ausbildung oder Qualifizierung, 146 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.
445 Neumeldungen sind zu notieren, das sind 479 weniger oder minus 51,8 Prozent verglichen mit Januar.
1 070 Stellen, ein Anstieg um 132, sind im Bestand, hiervon 322 neue Angebote. Im Vergleich zu Januar sind das 131 Stellenzugänge mehr. Die größten Anteile am Bestand haben Stellenangebote aus Handel, Vertrieb und Tourismus mit 252, Produktion und Fertigung mit 226, und Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit mit 187 aktuellen Angeboten.
Landkreis Mühldorf
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Mühldorf lag im Februar bei 3,3 Prozent, ein Rückgang gegenüber Januar um 0,1 Prozentpunkte. 2 222 Menschen waren gemeldet, 69 weniger als im Vormonat und 595 weniger im Vorjahresvergleich, als die Quote bei 4,3 Prozent lag.
Die Altersgruppen teilten sich im Februar so auf: 192 jüngere unter 25 Jahren, darunter 49 unter 20 Jahren, gegenüber 190 im Vormonat und 286 im Vorjahresmonat.
Unter den 2 222 sind 890 Menschen zwischen 50 und 65 Jahren. Das sind 24 weniger als im Januar und 146 weniger als im Februar des Vorjahres. Diese Gruppe bildet 40,1 Prozent der Gesamtheit. 164 arbeitslose schwerbehinderte Menschen im Landkreis Mühldorf bilden 7,4 Prozent aller Gemeldeten. Hier sind es neun weniger als im Januar und 16 weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. „Die Anzahl der Menschen mit Schwerbehinderung verändert sich nicht stark“, erläutert Müller, „wir haben ein speziell ausgebildetes Beraterteam; auch besondere Förderinstrumente beispielsweise für Arbeitshilfen können viele vermeintliche Hindernisse beseitigen. Wir appellieren auch hier an Arbeitgeber, bei einem Bewerber mit Schwerbehinderung lieber anzufragen, als von vorneherein abzulehnen“, so Müller.
613 Menschen konnten im Februar ihre Arbeitslosigkeit beenden, das sind 257 mehr als im Januar, eine Steigerung um 72,2 Prozent. Darunter waren 393 Kunden der Agentur (SGB III) und 220 Kunden des Jobcenters (SGB II). Hiervon gingen insgesamt 211 in Erwerbstätigkeit, 133 in Ausbildung und 244 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.
534 Menschen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos. Hiervon kamen 235 aus Erwerbstätigkeit, 125 Menschen kamen aus Ausbildung oder Qualifizierung und 153 kamen aus Nichterwerbstätigkeit.
1 180 Stellenangebote sind im aktuellen Bestand, hiervon 238 neu aufgenommene. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 429 Stellen mehr, im Vergleich zu Januar waren es 91 mehr. Unter den sozialversicherungspflichtigen Angeboten sind 386 aus dem Bereich Rohstoffgewinnung und Fertigung. Im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen sind 198 Stellenangebote offen, bei Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit gibt es 173 Chancen.