Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Traunstein lag im Dezember bei 3,0 Prozent, ein Anstieg gegenüber November um 0,1 Prozentpunkte. 8 529 Menschen waren in diesem Monat arbeitslos gemeldet, das sind 367 mehr als im November. Der Vorjahresvergleich zeigt einen Anstieg der Arbeitslosenzahl um 604 Menschen. Die Quote lag bei 2,8 Prozent.
Die Landkreisquoten im Einzelnen: Traunstein 2,7 Prozent; Altötting 3,0 Prozent; Berchtesgadener Land 3,5 Prozent und Mühldorf 3,2 Prozent.
„Der Dezember war bis auf eine Woche kein harter Wintermonat, das merken wir an der geringeren Zahl von Meldungen aus den Außenberufen, denn einige Arbeiten konnten bei milden Temperaturen noch durchgeführt werden“, erläutert Jutta Müller Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein. „Wir rechnen mit einem Anstieg in diesen Berufsbereichen erst im Januar.“
Den 2 581 Neumeldungen, 92 weniger als im November, stehen 2 213 Abmeldungen gegenüber. Hiervon haben 659 eine Erwerbstätigkeit aufgenommen und 479 eine Ausbildung oder Qualifizierung begonnen. Bei den Neumeldungen kamen 1 326 aus Erwerbstätigkeit, 404 aus Ausbildung oder Qualifizierung und 707 Menschen aus Nichterwerbstätigkeit.
Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 27.839 Datensätze arbeitsloser Menschen geöffnet, das sind 2 435 mehr als im Vorjahr, und 27.310 Datensätze wurden abgemeldet, das sind 526 weniger als im Jahr 2021. „In diesen Zahlen sind auch die saisonalen Veränderungen abgebildet“, erklärt Müller, „insgesamt zeigen diese Werte auch die starke regionale Bewegung, die unseren Arbeitsmarkt ausmacht“, so Müller abschließend.
644 jüngere Arbeitslose unter 25 Jahren, das sind 26 mehr als im November und 76 mehr als im Vorjahr sind gemeldet. Die Langzeitarbeitslosigkeit ist gegenüber November nur gering um drei Menschen, gesunken und betrifft nun 2 101 Menschen. Im Vorjahresvergleich ist die Anzahl um 438 gesunken, ein erfreulicher Rückgang um 17,3 Prozent.
729 Menschen mit Schwerbehinderung waren im Dezember gemeldet, das sind 8 mehr als im November und 10 weniger als im Vorjahresmonat. Sie bilden einen Anteil von 8,5 Prozent an der Gesamtarbeitslosigkeit.
Der Bestand an Stellenangeboten ist mit 4 221 im Dezember jahreszeitlich bedingt geringer als im Vormonat, als es noch 129 mehr waren. Darunter sind 833 neue Angebote, das sind 62 mehr als im November. Die beiden Berufsbereiche mit den meisten Angeboten sind Produktion und Fertigung mit 1 223 und Kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb und Tourismus mit 756 Stellen.
Landkreis Traunstein
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Traunstein betrug im Dezember 2,7 Prozent, ein Anstieg um 0,2 Prozentpunkte gegenüber November und um 0,3 Prozentpunkte zu Dezember des Vorjahres. 2 651 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 152 mehr als im November.
Darunter sind 177 jüngere unter 25 Jahren; im Dezember 2021 waren es 28 weniger.
1 112 Ältere über 50 Jahre sind gemeldet, das sind 41,9 Prozent aller Arbeitslosen. Im Vormonat waren es noch 58 weniger. Darunter sind 852 älter als 55 Jahre. „Der Anteil der Älteren steigt demographiebedingt stetig an“, so Müller, „wir brauchen eine zeitgemäße Selbstverständlichkeit, dass die gesuchten Fachkräfte auch in dieser Altersgruppe zu finden sind.“
Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen über alle Altersgruppen ist im Vorjahresvergleich um 131 Menschen gesunken. Davon betroffen sind im Dezember 512 Menschen.
Mit 804 Neumeldungen, darunter 432 aus Erwerbstätigkeit wurden seit Jahresbeginn im Landkreis Traunstein 8 646 Datensätze bearbeitet. Die Abmeldungen sind mit 652 um 56 gegenüber dem Vormonat gesunken. 211 Menschen nahmen eine Erwerbstätigkeit auf. Insgesamt haben sich im Jahresverlauf 8 350 Menschen aus der Arbeitslosigkeit abmelden können.
1 435 Stellen sind im aktuellen Bestand, 10 weniger als im November. Der Zugang an Stellenangeboten beläuft sich auf 290, das sind 25 mehr als im November und 75 mehr als im Dezember des Vorjahres.
Im Hotel- und Gaststättenbereich sind aktuell 215 Stellen für die Wintersaison gemeldet. 262 Angebote kommen aus verschiedenen Berufsbereichen über Personaldienstleister. Im Gesundheits- und Sozialwesen sind aktuell 188 freie Stellen gemeldet.
Landkreis Altötting
Im Landkreis Altötting lag die Arbeitslosenquote im Dezember bei 3,0 Prozent. Das ist um 0,1 Prozentpunkte höher als im Vormonat und ebenfalls zum Vorjahresmonat. 1 919 Menschen sind gemeldet, das sind 72 mehr als im November und 91 mehr als im Vorjahresmonat.
Darunter sind 160 jünger als 25 Jahre, ein Anstieg um drei im Vergleich zu November und um 28 im Vorjahresvergleich. Die isolierte Arbeitslosenquote bei den Jüngeren beträgt 2,3 Prozent. 771 Ältere über 50 Jahre, darunter 592 über 55 Jahre sind im aktuellen Bestand. Ein Anstieg um 30 Menschen im Vormonatsvergleich. „Wir können und sollten es uns nicht leisten, so eine wichtige Entscheidung wie Personalgewinnung auf eine bestimmte Altersgruppe zu begrenzen“, appelliert Müller, „jeder Betrieb hat seine Besonderheiten, die auch ein junger Mensch erst lernen muss“, so Müller abschließend.
605 Neumeldungen wurden registriert. Das sind 52 mehr als im November, und 9 mehr als im Dezember 2021. Knapp die Hälfte davon, 288, kamen aus Erwerbstätigkeit. Den Neumeldungen stehen 530 Abmeldungen gegenüber. Hiervon gingen 140 Menschen wieder in Erwerbstätigkeit, 111 Menschen in Ausbildung und/oder Qualifizierung und 243 in Nichterwerbstätigkeit. Seit Jahresbeginn wurden im Landkreis Altötting fast genauso viele Abmeldungen wie Neumeldungen registriert, Mit 6 391 sind es 59 Anmeldungen mehr als Abmeldungen.
Der Stellenbestand ist mit 778 um 63 Angebote geringer als im November. Der aktuelle Monatszugang von 150 neuen Angeboten ist um 50 kleiner als im Vormonat. Die drei Berufshauptgruppen mit guten Chancen sind Gesundheit und Soziales mit 190 freien Stellen, Rohstoffgewinnung und Fertigung mit 161 Stellen, gefolgt von Handel und Tourismus mit 122 aktuellen Stellenangeboten.
Landkreis Berchtesgadener Land
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Berchtesgadener Land betrug im Dezember 3,5 Prozent, ein Anstieg um 0,2 Prozentpunkte gegenüber November und um 0,1 Prozentpunkte gegenüber Dezember des Vorjahres. 1 838 Menschen waren im Dezember arbeitslos gemeldet, 113 mehr als im November und 42 mehr als im Vorjahresmonat.
Darunter sind 110 Jüngere unter 25 Jahren, sechs mehr als im November und darunter 23 Jugendliche unter 20 Jahren. 799 Ältere über 50 Jahre, das sind 48 mehr als im Vormonat, bilden 43,5 Prozent der Gesamtheit. Die Arbeitslosenzahl bei den Älteren über 55 Jahren ist im Landkreis Berchtesgadener Land mit 584 um 39 im Vorjahresvergleich gestiegen.
573 Menschen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, hiervon kamen 330 aus Erwerbstätigkeit, 91 aus Ausbildung und 137 aus Nichterwerbstätigkeit. Dem stehen 468 Abmeldungen gegenüber, das sind genauso viele im November. 166 gaben als Grund die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit an. Seit Jahresbeginn haben sich 6 247 Menschen arbeitslos gemeldet, 6 217 konnten sich aus der Arbeitsvermittlung abmelden.
983 Stellen sind im aktuellen Bestand, 30 mehr als im November. Im Vorjahresvergleich mit minus 13 ein fast gleich großes Angebot. 215 Stellen wurden neu gemeldet 72 mehr als im November. Für die Weihnachtszeit bis Dreikönig gab es einen verstärkten Stellenzugang aus der Gastronomie, Personalbedarf besteht für aktuell 142 Angebote. „Tourismus und Nahrungsmittelherstellung sind in unserer Region wirtschaftlich erfolgreiche Berufszweige“, so Müller, „ob Hotellerie oder Lebensmittelbranche, Arbeitgeber und Karrieremöglichkeiten sind vielfältig und bieten anspruchsvolle zukunftsfähige Berufswege“, ermuntert Müller abschließend.
Unverändert groß ist die Nachfrage in den Pflege- und Sozialberufen. Hier sind 151 Angebote ausgeschrieben. Im gesamten Landkreis wurden seit Jahresbeginn 2 464 Stellenangebote erfasst und bearbeitet.
Landkreis Mühldorf
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Mühldorf betrug im Dezember 3,2 Prozent, ein Anstieg gegenüber November um 0,1 Prozentpunkte und um 0,2 gegenüber Dezember des Vorjahres. 2 121 Menschen waren im Dezember arbeitslos gemeldet, 30 mehr als im November und 157 mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres.
Darunter sind 197 Jüngere unter 25 Jahren, darunter 44 unter 20 Jahren. Im Vergleich zu November stieg die Anzahl der U25-Gruppe um 20 junge Menschen. Im Vorjahresmonat waren es 44 weniger.
821 Ältere über 50 Jahre bilden 38,7 Prozent der Gesamtheit. Im Vormonatsvergleich sind es in dieser Gruppe drei Menschen weniger, im Vorjahresvergleich 20 mehr. Die isolierte Arbeitslosenquote in dieser Altersgruppe beträgt 38,7 Prozent. „Die Vorbehalte gegenüber älteren Wiedereinsteigern sind in den meisten Fällen durch eine sachliche Betrachtungsweise auszuräumen“, sagt Müller, „natürlich sind gesundheitliche Einschränkungen in dieser Altersgruppe eher zu erwarten. Das macht sie jedoch nicht zur Realität bei allen.“
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen beträgt 654, das sind fünf mehr als im November und 96 weniger als im Vorjahresmonat.
563 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, dem stehen 599 Neumeldungen gegenüber. Hiervon kamen 276 Menschen aus Erwerbstätigkeit, 104 aus Ausbildung und 177 aus Nichterwerbstätigkeit.
Seit Jahresbeginn meldeten sich 6 555 Menschen erstmals oder erneut arbeitslos, 6 411 konnten ihre Erwerbslosigkeit beenden.
1 025 Stellen sind im aktuellen Bestand, 86 weniger als im Vormonat. 178 Angebote wurden neu aufgenommen. Die meisten Angebote bieten die Berufsbereiche Produktion und Fertigung mit 364 Angeboten, Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit mit 168 und Gesundheits- und Sozialwesen mit 158 aktuellen Angeboten. Von den insgesamt 997 sozialversicherungspflichtigen Stellen stammen 113 von Personaldienstleistern.