Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Traunstein blieb im Juni auf demselben Wert, wie im Mai, bei 2,8 Prozent. 8 052 Menschen sind aktuell arbeitslos gemeldet, das sind 84 weniger als im Mai und 510 mehr als im Vorjahresmonat.
Die Arbeitslosenquoten in den einzelnen Landkreisen: Landkreis Traunstein 2,5 Prozent, Landkreis Altötting 2,7 Prozent, Landkreis Berchtesgadener Land 3,1 Prozent, Landkreis Mühldorf 3,2 Prozent.
Unter den 8 052 Menschen sind 633 Arbeitslose jünger als 25 Jahre darunter 155 unter 20 Jahre. Im Vormonat waren es noch 19 junge Menschen mehr, im Juni des Vorjahres 64 mehr.
3 281 Gemeldete sind zwischen 50 und 65 Jahre alt. Darunter sind 2 498 arbeitslose Menschen älter als 55 Jahre. Der isolierte Anteil dieser Altersgruppe an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt 40,7 Prozent. In dieser Altersgruppe waren es im Mai 80 Menschen mehr, im Vorjahr 147 Menschen weniger. „Von Mai zu Juni sind nur über die Untergruppen Jüngere unter 25 Jahre und Ältere über 50 Jahre leichte Rückgänge zu verzeichnen“, kommentiert Jutta Müller, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein, „bei den anderen Untergruppen verzeichnen wir Zuwächse. Im Vergleich zum Vorjahr steigt der Bestand an arbeitslosen Menschen aller Gruppen außer den Jungen unter 25. Im Vorjahresmonat erfolgte die Betreuungsübernahme der ukrainischen Geflüchteten in die Jobcenter. Der hohe Frauenanteil der Geflüchteten mit nahezu 70 Prozent, mit minderjährigen, betreuungsbedürftigen Kindern und die damit erschwerte Teilnahme an einem ohnehin reduzierten Integrationssprachkurs-Angebot fordern unsere Integrationsarbeit maßgeblich. Wichtige Rahmenbedingungen in einem gelingenden Kontext sind die Kinderbetreuung, Kindertageseinrichtungen, Schule, der öffentliche Personennahverkehr, sowie die Anerkennung der beruflichen Abschlüsse“, so Müller abschließend.
2 020 Neumeldungen wurden im Juni aufgenommen. Im Mai waren es noch 43 weniger. Hiervon meldeten sich 794 Menschen aus Erwerbstätigkeit, 493 aus Ausbildung oder Qualifizierung und 600 aus Nichterwerbstätigkeit. Im ersten Halbjahr haben sich im Agenturbezirk Traunstein 15.216 Menschen erneut oder erstmals arbeitslos gemeldet, das sind 1 894 oder 14,2 Prozent mehr als im ersten Halbjahr des Vorjahres.
Den Neumeldungen stehen 2 099 Abmeldungen gegenüber. Im Mai waren es 471 Menschen mehr, die sich aus der Vermittlung abmeldeten und im Juni des Vorjahres 256 weniger. 787 Menschen nahmen eine Erwerbstätigkeit auf, 400 begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung und 795 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.
Der Stellenbestand im Juni zeigt 4 488 Angebote, das sind 94 mehr als im Vormonat und 888 weniger als im Juni des Vorjahres. 700 Stellen wurden an den Arbeitgeberservice neu gemeldet; das sind 11 mehr als im Mai.
641 Angebote kommen aus dem verarbeitenden Gewerbe, 521 Stellen sind in Hotellerie und Gastronomie frei, 334 kommen aus dem Baugewerbe, dazu 633 Angebote im Gesundheits- und Sozialwesen. Diese vier Wirtschaftsabschnitte bilden über 47 Prozent des Gesamtangebotes an freien Stellen.
Der Ausbildungsmarkt zeigt noch 1 803 offene Ausbildungsstellen im gesamten Agenturbezirk, das sind rein rechnerisch 2,3 Stellen je unversorgtem Bewerber. „Die Vielzahl der Ausbildungsstellen ist keine Garantie, seine Wunsch-Ausbildung beginnen zu können“, so Müller, „es sind noch knapp vier Wochen Schulzeit, ohne Ausbildungsplatz sollte kein junger Mensch in die Ferien gehen“, appelliert Müller abschließend.
Landkreis Traunstein
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Traunstein betrug im Juni 2,5 Prozent, das ist ein Anstieg gegenüber Vorjahresmonat um 0,5 Prozentpunkte und ein Rückgang um 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Mai. 2 514 Menschen sind arbeitslos gemeldet, das sind 480 Menschen mehr als vor einem Jahr und 102 weniger als im Vormonat.
Unter den 2 514 arbeitslosen Menschen sind 189 jüngere unter 25 Jahren, das sind 11 weniger als im Vormonat und 45 mehr als im Juni des Vorjahres. 1 043 (Vorjahr 936) Menschen sind älter als 50 Jahre; darunter sind 829 älter als 55 Jahre. 586 Menschen, 48 mehr als im Mai, zählen zu den Langzeitarbeitslosen; innerhalb der Gesamtgruppe beträgt ihr Anteil 23,3 Prozent. „Bei der Langzeitarbeitslosigkeit beobachten wir als der einzigen Gruppe einen Aufwuchs zum Vormonat“, erläutert Müller, „es ist eine Situation, die eine entmutigende Eigendynamik entwickeln kann. Von Seiten der Betroffenen bei ihrem Selbstvertrauen und von Seiten des Arbeitsmarktes mit fehlender Wertschätzung“.
741 (Mai 767) Menschen konnten ihre Erwerbslosigkeit beenden, 315 nahmen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf, 114 begannen eine Ausbildung und/oder Qualifizierung, 255 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab. Getrennt nach Rechtskreisen waren 478 Abmeldungen im SGB III-Bereich (Arbeitslosengeld) und 263 im SGB II-Bereich (Bürgergeld) zu notieren. Dem stehen 640 Neumeldungen gegenüber, ein Rückgang zu Mai um 9 Menschen und ein Anstieg zum Vorjahresmonat um 10 Meldungen.
Der Stellenbestand im Landkreis Traunstein beträgt 1 604 Angebote, das sind 65 mehr als im Mai, worunter 237 Neumeldungen sind. Der Arbeitsmarkt im Bereich Gesundheits- und Sozialberufe ist weiterhin sehr gut mit 222 aktuellen Stellen. Aus dem Gastgewerbe stammen 231 Stellen, die wegen der beginnenden Hochsaison sofort zu besetzen sind.
Der Ausbildungsstellenmarkt im Landkreis Traunstein bietet 687 freie Angebote, das sind 14 mehr als im Vorjahresmonat. Dem stehen 202 momentan noch unversorgte Ausbildungssuchende gegenüber, das sind 35 weniger als im Vorjahr. Die freien Ausbildungsplätze sind überwiegend bei Verkaufs- Metall- und Energieberufen.
Landkreis Altötting
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Altötting betrug im Juni 2,7 Prozent, das sind 1 746 Menschen. Im Vormonat waren es 33 Menschen weniger, im Juni des vergangenen Jahres 203 mehr, die Quote lag bei 3,0 Prozent.
Darunter sind 42 Jugendliche unter 20 Jahren (Vormonat: 34), innerhalb der 139 unter 25 Jahren (Vormonat: 144). Die Anzahl der arbeitslosen Menschen über 50 Jahre ist mit 668 im Vergleich zum Vormonat um 3 leicht gestiegen, im Juni des Vorjahres waren es noch 55 mehr. Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen stieg leicht im Vormonatsvergleich um 22 und sank im Vorjahresvergleich um drei, so dass aktuell 474 Menschen im Landkreis zu dieser Gruppe zählen.
„Ein Berufseinstieg in Teilzeit, eventuell mit der Option auf Stundenerhöhung, ist für viele langzeitarbeitslose Kunden eine gute Möglichkeit, schrittweise wieder ins Erwerbsleben einzusteigen“, so Müller, „der Arbeitgeberservice fragt verstärkt nach Teilzeitstellen in verschiedenen Arbeitszeitmodellen bei den Unternehmen nach“, so Müller abschließend.
448 Menschen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos. Das sind 73 mehr als im Mai und 413 weniger als im Vergleichsmonat 2022. Darunter waren 179 (Vormonat 145) Meldungen aus Erwerbstätigkeit und 112 (Vormonat 90) aus Ausbildung oder Qualifizierung. 414 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, davon 134 durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit. 90 Menschen begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung und 159 Menschen meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.
Insgesamt teilen sich die Kunden in 745 bei der Agentur (SGB III) und 1 001 Kunden des Jobcenters (SGB II).
874 Stellenangebote sind im Juni im aktuellen Bestand, das sind 42 mehr als im Mai, und 221 Stellen weniger im Vorjahresvergleich. Der Stellenzugang mit 134 unterscheidet sich um ein Angebot weniger als im Vormonat, und um sieben mehr im Vorjahresvergleich. Der Bestand an Teilzeitstellen liegt insgesamt bei 105, darunter 18 neue Angebote.
Der Ausbildungsstellenmarkt bietet mit 410 unbesetzten Angeboten 45 mehr als im Vorjahresmonat. Dem stehen noch 218 unversorgte Bewerber gegenüber. Das rein rechnerische Verhältnis von unversorgtem Bewerber zu unbesetzter Ausbildungsstelle beträgt aktuell 1:1,9.
Landkreis Berchtesgadener Land
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Berchtesgadener Land betrug im Juni 3,1 Prozent, ein Gleichstand zum Vormonat und ein Anstieg um 0,2 zum Vorjahresmonat. 1 632 Menschen sind arbeitslos gemeldet, das sind 104 Menschen mehr als im Vorjahr und 41 weniger als im Mai.
Darunter sind 106 Jüngere unter 25 Jahren, 10 mehr als im Mai und 19 weniger als im Vorjahresmonat. Darunter sind 23 unter 20 Jahren, sechs weniger als im Mai und 20 weniger als im Vorjahresmonat. 725 Ältere über 50 Jahre, 14 weniger als im Mai bilden 44,4 Prozent der Gesamtheit.
488 Menschen zählen zu den Langzeitarbeitslosen, das sind 12 mehr als im Vormonat, und zwei mehr als im Vergleichsmonat 2022. „Angesichts der Fachkräftedebatte sind alle Beteiligten gefragt, auch konzeptionell neue Wege zu gehen. Gerade für langzeitarbeitslose Menschen könnte es beispielsweise ein niedrigschwelliger Berufseinstieg mit modularen Qualifizierungen sein“, so Müller, „ein optimistischer Wiedereinstieg ist eine Perspektive, die uns allen nützt“, stellt Müller fest.
Im Juni gab es 473 Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit, das sind 120 weniger als im Mai; darunter 287 Kunden der Agentur und 186 Kunden des Jobcenters. Insgesamt 164 davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf, 103 Menschen gingen in Ausbildung oder Qualifizierung und 169 Menschen meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab. 437 Menschen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos, das sind vier Menschen weniger als im Mai. Darunter sind 173 Meldungen aus Erwerbstätigkeit und 100 aus Ausbildung oder Qualifizierung.
1 127 Stellen sind im Bestand, das sind vier mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 59 Stellen weniger. 200 Angebote sind im Juni neu aufgenommen worden, gegenüber Mai ein Anstieg um vier Angebote.
Knapp 65 Prozent aller Stellen im Bestand kommen aus drei Berufsbereichen: Produktion und Fertigung mit 258 Stellen, Dienstleistung, Handel und Tourismus mit 292 Angeboten und Gesundheit und Soziales mit 178 freien Stellen.
Der Ausbildungsstellenmarkt im Landkreis Berchtesgadener Land bietet 138 aktuell noch unversorgten Bewerberinnen und Bewerbern (Vorjahr 223) ein Angebot an 390 unbesetzten Ausbildungsstellen. Die meisten unbesetzten Ausbildungsstellen (93) sind bei den kaufmännischen Dienstleistungen und Handel mit Schwerpunkt auf den Verkaufsberufen.
Landkreis Mühldorf
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Mühldorf betrug im Juni 3,2 Prozent, das ist ein Anstieg um 0,1 Prozentpunkte im Vormonatsvergleich. 2 160 Menschen waren im Juni arbeitslos gemeldet, 26 mehr als im Mai. Im Vorjahresvergleich ist dies ebenfalls ein Anstieg um 6,4 Prozent, 129 Menschen mehr waren im Juni 2022 gemeldet. Getrennt nach Rechtskreisen zählen 892 Kunden zur Agentur für Arbeit und 1 268 sind Kunden des Jobcenters.
Aktuell sind 199 Jüngere unter 25 Jahre gemeldet, wovon 46, sieben weniger als im Mai, unter 20 Jahre alt sind. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind es insgesamt 14 weniger. 845 Menschen sind älter als 50, darunter 620 über 55 Jahre. Der Vormonatsvergleich zeigt einen leichten Rückgang um drei Menschen; der Vorjahresvergleich einen Anstieg mit 60 arbeitslosen Älteren mehr. Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen beträgt 673, das sind 15 Menschen mehr als im Mai. Der Anteil an der Gesamtheit beträgt aktuell 31,2 Prozent. „Berufsbilder und Berufsinhalte ändern sich sehr schnell, ebenso Produktionsabläufe und technische Standards“, so Müller, „es liegt nahe, in derselben Weise auch die Routinen des Berufseinstiegs auf den Prüfstand zu stellen, ob die Regeln noch gelten“, ermuntert Müller.
495 Neumeldungen, das sind 17 weniger als im Vormonat, und 84 weniger als im Juni 2022 wurden von der Arbeitsvermittlung bearbeitet. Hiervon kamen 190 aus Erwerbstätigkeit, 135 meldeten sich nach Ausbildung oder Qualifizierung und 136 kamen aus Nichterwerbstätigkeit. Dem stehen 471 Abmeldungen, das sind 212 weniger als im Vormonat, gegenüber. Hiervon gingen 174 Menschen wieder in Erwerbstätigkeit und 93 in Ausbildung oder Qualifizierung.
883 Stellenangebote sind beim Arbeitgeberservice registriert, gegenüber Mai sind das 17 Angebote weniger. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 366 Stellen weniger. 128 neue Stellenangebote wurden aufgenommen, 13 weniger als im Vormonat und 85 weniger als im Vorjahr. Weit mehr als die Hälfte aller Stellenangebote kommen aus den beiden Berufsbereichen Produktion und Fertigung (307) und Gesundheit und Soziales (155).
Der Ausbildungsstellenmarkt bietet mit 316 unbesetzten Angeboten 36 weniger als im Juni des vergangenen Jahres. Dem stehen 237 noch unversorgte Bewerber gegenüber.