Winterliche Zahlen zum Jahresanfang

Arbeitsmarkt Januar Agentur für Arbeit Traunstein

31.01.2023 | Presseinfo Nr. 4

Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Traunstein betrug im Januar 3,6 Prozent, eine Steigerung gegenüber Dezember um 0,6 Prozentpunkte. 1 779 Menschen mehr als im Vormonat, das ist ein Anstieg um 20,9 Prozent sind arbeitslos. Der Vorjahresvergleich zeigt, dass 888 Menschen mehr arbeitslos gemeldet sind, das sind 9,4 Prozent. Die Quote betrug im Vorjahr 3,3 Prozent. Insgesamt sind in den vier Landkreisen 10.308 Menschen auf Arbeitssuche.
Die Arbeitslosenquoten in den einzelnen Landkreisen: Traunstein 3,2 Prozent; Altötting 3,5 Prozent, Berchtesgadener Land 4,5 Prozent und Mühldorf 3,7 Prozent.
Die 10.308 Menschen sind nach Rechtskreisen wie folgt verteilt: 5 847 Arbeitslose sind Kunden der Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III), das sind 1 537 mehr als im Dezember, ein Anstieg um 35,7 Prozent. Im Rechtskreis SGB II, den die Jobcenter umsetzen, sind es 4 461 Kunden, 242 Menschen oder 5,7 Prozent mehr als im Dezember. „Dieser unterschiedliche Anstieg ist in der Winterarbeitslosigkeit der Außenberufler begründet, von denen die meisten eine Wiedereinstellungszusage für das Frühjahr haben“, erläutert Jutta Müller, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein, „mit saisonalen Schwankungen müssen wir jedes Jahr in unterschiedlicher Ausprägung umgehen. Je nach Temperaturen und Schneelage verschiebt sich der Wiedereinstellungstermin nach hinten. Natürlich beraten wir auch Wiedereinsteller, die sich umorientieren oder weiterbilden möchten, oder deren Arbeitgeber noch keine Wiedereinstellung ausgesprochen haben.“ Aktuell sind 2 022 Menschen gemeldet, die Wiedereinsteller sind.
833 Arbeitslose sind jünger als 25 Jahre darunter 170 unter 20 Jahre. Die Arbeitslosenquote der Jüngeren liegt mit 2,5 Prozent deutlich unter der Gesamtquote; im Vorjahr waren es 2,2 Prozent.
4 199 arbeitslose Menschen sind älter als 50, darunter 3 094 älter als 55 Jahre. Diese Altersgruppe bildet 40,7 Prozent der Gesamtheit. Im Dezember waren es 696 weniger und im Januar des Vorjahres 89 Menschen weniger in dieser Gruppe.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist mit 2 156 um 55 gestiegen, im Vorjahresvergleich erfreulicherweise um 391 Menschen gesunken.
1 967 Abmeldungen und 3 742 Arbeitslosmeldungen im Berichtsmonat machen die Bewegung auf dem Arbeitsmarkt deutlich. „Eine genaue Betrachtung der Neumeldungen zeigt uns, dass sich 2 610 Menschen direkt aus Erwerbstätigkeit in unseren Agenturen gemeldet haben“, erläutert Müller, „das sind knapp 70 Prozent. Für uns heißt diese Zahl auch, dass sich der überwiegende Anteil dieser Kunden innerhalb der nächsten drei Monate, sobald die Witterung es zulässt, wieder abmelden wird.“
Der Stellenbestand ist mit insgesamt 4 048 Angeboten um 173 zum Vormonat gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 498 Stellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Januar 551 neue Stellen, das waren 134 weniger als vor einem Jahr und 282 weniger als im Dezember. Darunter sind auch Stellen in den Außenberufen, die erst nach dem Winter besetzt werden sollen.


Landkreis Traunstein

Im Landkreis Traunstein lag die Arbeitslosenquote im Januar bei 3,2 Prozent. Das ist ein Anstieg gegenüber Dezember um 558 Menschen oder 0,5 Prozentpunkte. 438 Menschen weniger waren es im Vorjahresmonat als die Quote bei 2,8 Prozent lag. 3 209 Menschen, darunter 59,4 Prozent Männer und 40,6 Prozent Frauen sind gemeldet.
Darunter sind 239 jünger als 25 Jahre, ein Anstieg um 62 im Vergleich zu Dezember und um 39 im Vorjahresvergleich. Die isolierte Arbeitslosenquote bei den Jüngeren beträgt 2,1 Prozent, gegenüber Vorjahr, als sie bei 1,7 Prozent lag.
1 237 Neumeldungen wurden registriert. Das sind 433 mehr als im Dezember und entspricht einem Anstieg um 53,9 Prozent. Im Vorjahr waren 156 weniger. „Bei der Analyse der Zugänge nach Berufen zeigt sich, dass allein aus den Bauberufen 279 Arbeitslosmeldungen vorliegen und bei den Verkehrs- und Logistikberufen, zu denen auch das Führen von Baufahrzeugen gehört, sind es 163“, erläutert Müller, „vereinzelt haben Arbeitgeber ihre Mitarbeiter noch für kleinere Innenaufträge behalten“, so Müller.
Die Zugangszahlen unterscheiden sich nach den Rechtskreisen stark. Von insgesamt 1 237 Neumeldungen Im Januar gehörten 1 017 Menschen zu der Agentur (SGB III) und 220 Menschen zum Jobcenter (SGB II). Den Neumeldungen stehen 672 Abmeldungen gegenüber, das sind 20 mehr als im Dezember. Hiervon gingen 335 Menschen wieder in Erwerbstätigkeit, 70 Menschen in Ausbildung und/oder Qualifizierung und 239 in Nichterwerbstätigkeit (Rente, Erziehungszeit etc.).
Der Stellenbestand ist mit 1 367 um 68 Angebote niedriger als zum Jahresende. Im Vorjahresvergleich gibt es 180 Angebote weniger. Die Hauptbereiche sind das Gastgewerbe mit 228 Angeboten und das Gesundheits- und Sozialwesen mit 192 aktuellen Stellen. 

 

Landkreis Altötting

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Altötting betrug im Januar 3,5 Prozent, das ist ein Anstieg gegenüber Dezember um 0,5 und um 0,3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahresmonat. 2 239 Menschen waren im Januar arbeitslos gemeldet, 320 mehr als im Dezember und 161 mehr als im Vergleichsmonat 2022.
Darunter sind 190 Jüngere unter 25 Jahren, das sind 30 mehr als im Vormonat und 24 mehr als im Januar des Vorjahres. 882 Ältere über 50 Jahre, 111 mehr als im Dezember bilden 39,4 Prozent des Bestandes. Darunter sind 664 älter als 55 Jahre.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen beträgt 490, das sind 22 mehr als im Dezember und 83 weniger als im Vergleichsmonat 2022. 162 Menschen mit Schwerbehinderung sind gemeldet, 11 mehr als im Vormonat und 10 weniger als im Vorjahresmonat. „“Wir appellieren in jedem Gespräch mit Arbeitgebern, sich den zweiten Blick zu erlauben und einen schwerbehinderten Menschen nach seiner Qualifikation und nicht nach vermeintlichen Einschränkungen zu beurteilen“, so Müller.
351 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, dem stehen 675 Neumeldungen gegenüber. Hiervon kamen 427 Menschen aus Erwerbstätigkeit, allein 116 aus den Bauberufen. „Auch im Landkreis Altötting unterscheiden sich die Zugangszahlen nach den Rechtskreisen“, analysiert Müller „der Anstieg bei den Neumeldungen liegt bei der Agentur bei 29,4 Prozent, das sind 115 mehr und im Jobcenter gab es im Januar einen Rückgang zum Vormonat um 45 Menschen, das entspricht 21,0 Prozent.“
757 Stellen sind im aktuellen Bestand, 21 weniger als im Vormonat und 215 weniger als im Januar des Vorjahres. Das entspricht einem Rückgang um 22,1 Prozent. 167 Angebote wurden neu aufgenommen. Im Bestand sind 173 Angebote aus den Gesundheits- und Sozialberufen und 159 Angebote aus den Fertigungsberufen. Fachkräfte mit Berufen im Bereich Verkehr, Logistik und Sicherheit haben bei 112 offenen Stellen gute Chancen.

 

Landkreis Berchtesgadener Land

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Berchtesgadener Land betrug im Januar 4,5 Prozent, ein Anstieg zum Vorjahresmonat um 0,2 Prozentpunkte, das sind 111 Menschen mehr. 2 391 Menschen sind arbeitslos gemeldet, das sind 553 bzw. 30,1 Prozent mehr als im Dezember.
Unter den derzeit 2 391 arbeitslosen Menschen sind 175 (Vorjahr 176) jüngere unter 25 Jahren; davon sind 25 unter 20 Jahre alt, zwei mehr als im Dezember und vier weniger als im Vorjahresmonat.
872 Neumeldungen und 368 Abmeldungen waren im Rechtskreis SGB III (Agentur) zu verzeichnen, 158 Zugänge und 113 Abmeldungen registrierte der Rechtskreis SGB II (Jobcenter). Für die Geschäftsstelle in Bad Reichenhall bedeutete dies einen Anstieg von 79,8 Prozent im Vormonatsvergleich bei der Anzahl der Anmeldungen. Bei den insgesamt 481 Abmeldungen konnten 258 eine Erwerbstätigkeit angeben, 66 begannen eine Ausbildung und 125 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit (Rente, Erziehungszeit) ab. „159 Menschen mit Schwerbehinderung sind im Landkreis, deren Anzahl wächst zwar langsam aber stetig“, resümiert Müller, „es ist Aufgabe für alle Beteiligten, das Schlagwort Inklusion auch mit Leben zu füllen. Es beginnt mit Akzeptanz und Engagement, unterstützt durch gezielte Förderung und führt in sehr vielen Fällen zu einer Weiterentwicklung des Teams“, appelliert Müller abschließend.
Der Stellenbestand umfasst 961 Angebote, das sind 22 weniger als im Dezember und 23 mehr als im Januar des Vorjahres. 132 Stellen wurden neu gemeldet. Die meisten Angebote sind im Gastgewerbe mit 151 und im Handel mit 150 Stellen. Bei der derzeitigen Witterung besteht eine sehr gute Buchungslage, sodass weiterhin Fachpersonal in Hotels und Gaststätten gesucht wird.

 

Landkreis Mühldorf

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Mühldorf betrug im Januar 3,7 Prozent. Das sind 2 469 Menschen, 348 mehr als im Dezember. Im Vorjahresvergleich zeigt ebenfalls ein Anstieg um 7,8 Prozent, 178 Menschen mehr sind aktuell von Arbeitslosigkeit betroffen.
229 Jüngere unter 25 Jahren bilden 9,3 Prozent des Bestandes, im Dezember waren es 32 weniger. Der Vergleich mit Januar 2022 zeigt einen Anstieg in dieser Altersgruppe um 39. 937 Menschen sind älter als 50 Jahre, das sind 116 mehr als im Vormonat. In der Gruppe der über 55-jährigen sind es 74 Menschen mehr, die Januarzahl zeigt 671.
„Die Langzeitarbeitslosigkeit ist für uns und 665 Menschen im Landkreis Mühldorf samt deren Familien ein großes Thema“, erläutert Müller, „positive Beispiele zeigen uns, dass viele kleine Schritte und Ausdauer zum Erfolg führen können. Motivation, Geduld und Unterstützung durch das Umfeld sind wesentliche Kriterien, damit der Wiedereinstieg gelingt und das Berufsleben zur Routine wird“, ermuntert Müller.
Bei den 800 registrierten Neumeldungen in der Geschäftsstelle Mühldorf kamen 500 Menschen aus Erwerbstätigkeit, 97 haben eine Ausbildung oder Qualifizierung beendet. Insgesamt wurden 33,6 Prozent mehr Neumeldungen registriert als im Vormonat, das sind 201. 463 Menschen konnten im Januar ihre Arbeitslosigkeit beenden. Darunter 294 Kunden der Agentur für Arbeit (SGB III) und 169 Kunden des Jobcenters (SGB II). Hiervon gingen insgesamt 171 in Erwerbstätigkeit.
Der Arbeitgeberservice hat im Januar 128 neue Stellenangebote aufgenommen; das sind 50 weniger als im Vormonat und 33 weniger als im Vorjahresmonat. Der aktuelle Stellenbestand liegt bei 963 Angeboten, gegenüber 1 025 im Dezember. In Produktion und Fertigung gibt es 313 Stellen, die Gesundheitsberufe melden 149 und Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit bieten 180 aktuelle Angebote.