Endspurt auf dem Ausbildungsmarkt

Arbeitsmarktbericht Juli 2023

01.08.2023 | Presseinfo Nr. 41

Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Traunstein betrug im Juli 2,9 Prozent, 0,1 Prozentpunkte mehr als im Vormonat, das sind 8 239 Menschen. Im Vergleich zu Juni sind 187 Menschen mehr in der Arbeitsvermittlung gemeldet, das entspricht einem Anstieg um 2,3 Prozent. Im Jahresvergleich unterscheidet sich die Anzahl der arbeitslosen Menschen um plus 2,5 Prozent, das heißt, es sind aktuell 199 Menschen mehr.
Die einzelnen Landkreisquoten: Traunstein 2,6 Prozent, Altötting 2,8 Prozent, Berchtesgadener Land 3,1 Prozent und Mühldorf 3,2 Prozent.
3 270 arbeitslose Menschen sind älter als 50 Jahre, darunter 2 481, die älter sind als 55 Jahre. Diese Altersgruppe stellt 39,7 Prozent des Gesamtbestandes. 11 ältere Menschen weniger als im Juni waren ohne Erwerbstätigkeit, im Juli 2022 waren es 31 weniger.
798 Menschen unter 25 Jahren waren im Juli gemeldet, das sind 165 mehr als im Vormonat und zeigt einen Anstieg zum Juni von 26,1 Prozent. Im Vorjahresmonat waren es 33 Menschen mehr in dieser Altersgruppe. Die isolierte Arbeitslosenquote beträgt bei den 15-20-jährigen 2,4 Prozent, im Juni lag sie noch bei 1,9 Prozent. „Diesen Anstieg haben wir jedes Jahr vor den Sommerferien“, erläutert Jutta Müller, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein, „darunter sind Abiturienten und Schüler, die bis zum Ausbildungs- oder Studienbeginn jobben möchten und Azubis mit bestandener Prüfung, die noch keine Einstellungszusage ihres Arbeitgebers haben.“ 
2 167 Menschen meldeten sich erstmals oder wieder arbeitslos, ein Anstieg um 147 verglichen mit Juni. Davon kamen 860 aus Erwerbstätigkeit und 565 aus Ausbildung und Qualifizierung; das sind 72 mehr als im Vormonat. 612 meldeten sich aus Nichterwerbstätigkeit. Den 2 167 Zugängen stehen 1 974 Abmeldungen gegenüber, das sind 125 weniger als im Vormonat. Hiervon gingen wiederum 689 in Erwerbstätigkeit, 419 in Ausbildung oder Qualifizierung und 729 in Nichterwerbstätigkeit.
Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen ist im Juli um 23 auf 2 198 Menschen gesunken; im Vergleich zum Vorjahr sind es aktuell 66 weniger.  „Wenn wir uns vergegenwärtigen, dass wir bis zu einem Drittel des Tages mit Arbeit, Kolleginnen und Kollegen verbringen, bekommen wir eine vage Vorstellung davon, wie schwierig es sein muss, wenn dieser Lebensbereich wegbricht“, führt Müller aus, „natürlich muss bei einem beruflichen Wiedereinstieg die gesamte Alltagsstruktur anders werden. Hierbei die Motivation und das Durchhaltevermögen zu bewahren, fordert von allen Beteiligten Geduld und Courage gleichermaßen“, schließt Müller.
Der Ausbildungsmarkt zeigt vier Wochen vor Ausbildungsbeginn noch 1 554 unbesetzte Ausbildungsstellen aus allen Berufsbereichen. Dem stehen 532 unversorgte Jugendliche gegenüber.
Der Stellenbestand ist mit 4 484 Angeboten um vier niedriger als im Juni und liegt damit um 15,1 Prozent unter dem Vorjahreswert mit einem Minus von 800 Stellenangeboten. Der Stellenzugang fällt mit 697 um drei niedriger als im Vormonat und um 42 niedriger aus als im Juli 2022. „Vor den Sommerferien verschieben viele Unternehmen durch Betriebsurlaube oder Abwesenheit der Entscheider die Einstellungen eher in den September“, analysiert Müller, „wobei ein Teil der Stellen bereits jetzt gemeldet wurde.“
Für den aktuellen Bestand zeigt die Stellenanalyse vier Hauptbereiche: 1 264 Angebote aus Produktion und Fertigung, 805 im Gesundheits- und Sozialwesen, 791 aus Handel, Vertrieb und Tourismus, und 627 aus Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit.

 

Landkreis Traunstein

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Traunstein betrug im Juli 2,6 Prozent, das ist ein leichter Anstieg zu Juni um 0,1 Prozentpunkte und ein Anstieg zum Vorjahresmonat um 0,4 Prozentpunkte.  2 585 Menschen sind arbeitslos gemeldet, das sind 71 Menschen mehr als im Juni und 370 mehr als im Vorjahresmonat.
Unter den 2 585 sind 246 Jüngere unter 25 Jahren darunter 64 Jugendliche unter 20 Jahre. Im Juni waren es noch 189 unter 25 Jahren, darunter 44 unter 20 Jahren. „Darunter sind auch Ausbildungssuchende“, erklärt Müller, „aktuell sind noch 644 Ausbildungsstellen unbesetzt. Es ist jetzt höchste Zeit für die 120 unversorgten Bewerberinnen und Bewerber, einen Ausbildungsvertrag in der Tasche zu haben“, appelliert Müller. „Bei der Berufsberatung oder telefonisch im BiZ können sich die Jugendlichen für ihre Bewerbungen Hilfe holen.“
1 050 Menschen sind älter als 50 darunter 833 älter als 55 Jahre. Im Juni waren es noch 7 weniger, im Vorjahresmonat 80 weniger. 588 Menschen zählen zu den Langzeitarbeitslosen; deren Anzahl leicht um zwei im Vormonatsvergleich stieg. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 75 Menschen mehr in dieser Situation.
Insgesamt konnten im Juli 595 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, darunter 371 Kunden der Agentur (SGB III) und 224 Kunden des Jobcenters (SGB II). Hiervon gingen 229 in Erwerbstätigkeit, 104 in Ausbildung oder Qualifizierung und 218 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit. Dem stehen 666 Zugänge gegenüber, das sind 26 mehr als im Vormonat, und 123 weniger als im Vorjahresmonat.
1 608 Stellenangebote sind aktuell, hiervon 194 neu aufgenommene. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 128 Stellen weniger, im Vergleich zu Juni waren es vier mehr. Die Berufsbereiche mit den meisten Angeboten sind das Gastgewerbe mit 266, das Gesundheits- und Sozialwesen mit 225, Handel und Kfz-Branche mit 219 Stellen und 172 Chancen bietet das verarbeitende Gewerbe.

 

Landkreis Altötting

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Altötting betrug im Juli 2,8 Prozent, das sind 1 840 Menschen. Im Juni waren es 94 Menschen weniger bei einer Quote von 2,7 Prozent. Im Vorjahresmonat waren es 95 Menschen mehr, die Quote lag bei 3,0 Prozent.
Unter den Gemeldeten sind 188 unter 25 Jahre, das sind 49 junge Leute oder 35,3 Prozent mehr als im Juni und 19 weniger als im Juli des Vorjahres. Darunter sind 63 zwischen 15 und 20 Jahre alt, hier sind es 21 mehr als im Juli. 672 Menschen, das sind 36,5 Prozent der Gesamtheit sind älter als 50 Jahre, darunter 502 älter als 55 Jahre. Im Vorjahresvergleich waren es 73 Ältere mehr und im Juni vier weniger. 473 Menschen zählen zu den Langzeitarbeitslosen, das ist einer weniger als im Juni, jedoch vier mehr als im Juli des Vorjahres.
Den Neumeldungen mit 508 stehen 413 Abmeldungen gegenüber. Hiervon gingen 147 Menschen in Erwerbstätigkeit und 79 in Ausbildung oder Qualifizierung. Bei den 508 Neumeldungen kamen 192 aus Erwerbstätigkeit und 154 haben eine Ausbildung oder Qualifizierung abgeschlossen.
Der Ausbildungsmarkt zeigt noch 279 freie Ausbildungsstellen bei 154 unversorgten Bewerbern. „Aus den Vorjahren wissen wir, dass sich nicht alle, die einen Ausbildungsplatz haben, auch bei der Berufsberatung abmelden. Ich appelliere dringend an diejenigen, die nicht wissen, wie es ab September weitergeht, sich um ihre berufliche Zukunft zu kümmern“, so Müller, „Chancen gibt es genug.“
Der Stellenbestand ist mit 894 Angeboten um 20 Angebote gestiegen, im Vergleich zu Juli 2022 sind es 233 Angebote weniger, darunter 188 neue Arbeitsstellen, 53 mehr als im Vormonat. Den größten Anteil im Bestand haben Angebote im Gesundheits- und Sozialwesen (155), gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe (140) und Berufen in Handel, Vertrieb und Kfz-Branche mit 137 Chancen.

 

 Landkreis Berchtesgadener Land

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Berchtesgadener Land lag im Juli bei 3,1 Prozent, das ist ein Gleichstand zum Juni. 1 648 Menschen waren gemeldet, 16 mehr als im Vormonat und 15 weniger als im Vorjahresvergleich, als die Quote ebenfalls bei 3,1 Prozent lag.
Unter den 1 648 sind 135 Jüngere unter 25 Jahren darunter 35 unter 20 Jahre. Im Vormonat waren es 29 junge Menschen weniger. Die isolierte Arbeitslosenquote beträgt 2,1 Prozent. Der Ausbildungsmarkt zeigt im Berchtesgadener Land noch 366 freie Ausbildungsstellen. Dem stehen 116 unversorgte Bewerber gegenüber.
43,4 Prozent aller Gemeldeten, das sind 716 Menschen, sind Ältere über 50 Jahre. Der Juli zeigt einen Rückgang um neun Menschen im Vormonatsvergleich; im Vorjahr waren es noch neun Menschen weniger. 29,1 Prozent, das sind 480 Menschen gehören zu den Langzeitarbeitslosen, deren Anzahl zum Vormonat zwar um acht gesunken ist, zum Vorjahr jedoch um drei gestiegen ist. „Langzeitarbeitslosen Menschen wird mit großen Vorbehalten auf dem Weg in den Arbeitsmarkt begegnet“, so Müller, „es braucht von beiden Seiten den zweiten, auch selbstkritischen Blick auf Erwartungen, Leistungsvermögen und Konventionen. Es kann nicht sein, dass unter knapp einem Drittel aller arbeitslosen Menschen nicht auch künftige Fachkräfte sind“, ermutigt Müller abschließend.
Auf den Landkreis Berchtesgadener Land entfallen im Juli 456 Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit, gegenüber 473 im Vormonat. 160 davon nahmen eine Arbeit auf, 116 gingen in Ausbildung oder Qualifizierung und 149 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab. 472 Neumeldungen sind zu notieren, das sind 35 mehr als im Juni und 64 weniger als im Vorjahresmonat.
1 085 Stellen waren im Bestand, das sind 49 weniger als im Vorjahresmonat und 42 weniger als im Juni, hiervon 177 neue Angebote. Die Berufsbereiche mit den meisten Chancen sind Handel und Kfz-Branche mit 157 freien Stellen, Gastgewerbe mit 156, verarbeitendes Gewerbe mit 135 und Gesundheits- und Sozialwesen mit 118 aktuellen Angeboten.

 

Landkreis Mühldorf

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Mühldorf betrug im Juli 3,2 Prozent, das sind 2 166 Menschen. Im Vormonat waren es bei derselben Quote sechs Menschen weniger. Im Vorjahresvergleich, als die Quote bei 3,3 lag, waren 61 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen.
Gemeldet sind 229 Jugendliche unter 25 Jahre darunter 57 unter 20 Jahre. Im Vergleich zum Vorjahr sind in dieser Altersgruppe 33 weniger und im Vormonatsvergleich 30 junge Menschen mehr gemeldet. „265 Ausbildungsplätze sind im Landkreis Mühldorf noch frei“, erklärt Müller, „wer die nächsten vier Wochen klug nutzt mit Beratung und Eignungstest, kann seinen Ausbildungsvertrag noch unter Dach und Fach bringen. Auch jetzt bieten Betriebe noch Praktika an“, ermutigt Müller.  Von den im Berichtsjahr gemeldeten 637 Bewerberinnen und Bewerbern sind noch 142 unversorgt.
Die Anzahl der arbeitslosen Menschen über 50 Jahre ist mit 832 um 13 im Vormonatsvergleich gesunken, im Vorjahresvergleich leicht um 15 gestiegen. Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen, 657 Menschen, sank im Vorjahresvergleich um 16, im Vormonatsvergleich sind es ebenfalls 16 weniger.
521 Menschen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos, das sind 26 mehr als im Juni, und 185 weniger als im Vorjahresmonat. 198 hiervon kamen aus Erwerbstätigkeit und 136 aus Ausbildung oder Qualifizierung. Insgesamt konnten 510 Menschen, das sind 39 mehr als im Vormonat, ihre Arbeitslosigkeit beenden. 153 (Juni: 174) nahmen eine Erwerbstätigkeit auf, 120 (Vormonat 93) begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung. 205 Menschen meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.
897 Stellenangebote sind im aktuellen Bestand, das sind 14 mehr als im Juni und 390 weniger als im Vorjahresmonat. 138 Angebote sind neu aufgenommen worden, 10 mehr als im Vormonat. Die größten Berufsbereiche im Bestand sind Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung mit 305 Angeboten, Gesundheits- und Sozialberufe mit 165 und Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit mit 148 freien Stellen.