Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Traunstein betrug im November 3,1 Prozent, eine dem Saisonende entsprechende Steigerung um 0,2 Prozentpunkte gegenüber Vormonat Oktober. 8 842 Menschen sind aktuell von Arbeitslosigkeit betroffen, das sind 435 mehr als im vergangenen Monat, ein Anstieg um 5,2 Prozent und 680 mehr als im November 2022, als die Quote bei 2,9 Prozent lag.
Die Landkreisquoten im Einzelnen: Traunstein 2,8 Prozent, Altötting 2,9 Prozent, Berchtesgadener Land 3,6 Prozent und Mühldorf 3,2 Prozent.
„Der November zeigt uns wieder deutlich, dass die beiden südlichen Landkreise weit stärker von der Saison abhängig sind, als die beiden nördlichen“, analysiert Tanja Fuchs, Geschäftsführerin operativ der Agentur für Arbeit Traunstein, „ein Hauptgrund hierfür ist die Betriebsruhe in Hotels und Gaststätten vor der Wintersaison. In den meisten Fällen ist die Wiedereinstellung zu den Weihnachtsfeiertagen schon besprochen“, so Fuchs abschließend.
Unter den 8 842 Menschen sind 682 Jüngere unter 25 Jahren, das sind 12 weniger als im Oktober und 64 mehr als im Vorjahresmonat. Die isolierte Arbeitslosenquote der Jüngeren unter 25 Jahren beträgt 2,1 Prozent.
„Von allen Gemeldeten gehören 8,1 Prozent zu der Gruppe der Menschen mit Schwerbehinderung, das sind im November 712 Personen, 12 weniger als im Oktober und 9 weniger als im Vorjahresmonat“, führt Fuchs aus. „Hinter diesem Begriff Schwerbehinderung stehen unterschiedliche Einschränkungen. In der jetzt stattfindenden Aktionswoche für Menschen mit Behinderung wollen wir einmal mehr daran erinnern, dass die Leistungsfähigkeit eines Bewerbers von einer Schwerbehinderung oftmals gar nicht berührt wird“, so Fuchs abschließend.
Zur schnelleren Integration von Geflüchteten, insbesondere aus der Ukraine aber auch aus anderen Ländern, wenn sie eine Bleibeperspektive haben, wurde vom Bundesarbeitsministerium zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit ein Aktionsplan ins Leben gerufen. Viele dieser Menschen haben in letzter Zeit einen Integrationskurs abgeschlossen oder werden dies in Kürze tun. Sie sollen nun so schnell wie möglich Arbeitserfahrungen sammeln und sich wo möglich und sinnvoll parallel zum Job weiter qualifizieren und die deutschen Sprachkenntnisse verbessern.
Bei den Langzeitarbeitslosen sind 2 weniger im Bestand als im Vormonat; aktuell sind noch 2 242 Menschen in dieser Situation, das sind 138 mehr als im November 2022.
2 317 Menschen konnten sich im November aus Arbeitslosigkeit abmelden. Das sind 150 weniger als im Oktober. Darunter waren 734 Abmeldungen in Erwerbstätigkeit, 562 davon nahmen eine Ausbildung oder Qualifizierung auf und 860 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab. Dem stehen 2 750 Zugänge gegenüber, darunter 1 425 aus Erwerbstätigkeit. „Das ist eine Steigerung zum Vormonat um 27,2 Prozent, ein deutliches Signal für den Beginn der Wintersaison“, erläutert Fuchs.
Aktuell sind 4 354 Stellen im Bestand, 253 weniger als im Oktober jedoch 4 mehr als vor einem Jahr. 674 Stellen sind neu gemeldet worden, das sind 50 weniger als im Oktober und 97 weniger als im Vorjahresmonat.
Landkreis Traunstein
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Traunstein betrug im November 2,8 Prozent. Das entspricht 2 802 Menschen, 181 mehr als im Oktober und 303 mehr im Vorjahresvergleich, als die Quote bei 2,5 Prozent lag. Getrennt nach Rechtskreisen gehören 1 480 Menschen zu den Kunden der Agentur für Arbeit (SGB III) und 1 322 Kunden zum Jobcenter, das das SGB II umsetzt.
Unter den 2 802 Menschen sind 212 jüngere unter 25 Jahren, das sind exakt gleich viele wie im Oktober und 32 mehr als im Vorjahresmonat. 1 109 Ältere über 50 Jahre bilden 39,6 Prozent aller Arbeitslosen. Darunter sind 848 über 55 Jahre alt. In dieser Altersgruppe sind es 36 Menschen mehr als noch im Oktober. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Landkreis Traunstein beträgt 595, der Anteil an der Grundgesamtheit mit 21,2 Prozent über ein Fünftel.
242 Menschen mit Schwerbehinderung sind gemeldet, 11 weniger als im Vormonat und 2 weniger als im Vorjahresmonat. „Über Inklusion wird unter vielen Aspekten ausführlich diskutiert. Gute Ideen und hohe soziale Verantwortung brauchen für den Sprung in ein Arbeitsverhältnis mit einem schwerbehinderten Bewerber zusätzlich den Willen, von Vorbehalten abzulassen und den Mut, vermeintlich unabdingbare Ansprüche zu überprüfen“, appelliert Fuchs. 761 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, gegenüber 726 im Vormonat. 240 davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf, 137 gingen in Ausbildung oder Qualifizierung und 285 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab. 939 Menschen meldeten sich im November erstmals oder erneut arbeitslos. Das sind 261 mehr als im Vormonat. 514 oder 54,7 Prozent kamen aus Erwerbstätigkeit, 137 aus Ausbildung oder Qualifizierung und 198 kamen aus Nichterwerbstätigkeit.
1 516 Stellen waren im Bestand, hiervon 193 neue Angebote. Im Oktober waren es insgesamt 82 mehr. Die meisten Angebote gibt es mit 461 im Bereich Handel, Vertrieb und Tourismus. Produktion und Fertigung bieten aktuell 439 Stellen. Fachkräfte im Gesundheits- und Sozialwesen haben sehr gute Chancen bei 240 freien Stellen.
Landkreis Altötting
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Altötting betrug im November 2,9 Prozent. Im Vorjahresmonat lag die Quote gleich hoch. 1 931 Menschen sind arbeitslos gemeldet, das sind 84 Menschen mehr als vor einem Jahr. Im Vormonatsvergleich sind es 10 weniger, als die Quote bei 3,0 Prozent lag.
37,9 Prozent oder 732 Menschen sind älter als 50 Jahre, verglichen mit Oktober sind dies 5 Menschen mehr, verglichen mit dem Vorjahr 9 weniger. Darunter sind 544 über 55 Jahre alt. Allein diese Altersgruppe bildet rund 28 Prozent aller Gemeldeten. 515 Menschen zählen zu den Langzeitarbeitslosen, eine Zahl, die im Vorjahresvergleich um 39 gestiegen, im Vergleich zu Oktober um 6 niedriger ist. 149 Menschen sind jünger als 25 Jahre, ein Rückgang um 17 zum Vormonat und um 8 im Vorjahresvergleich.
Die Anzahl der Menschen mit Schwerbehinderung unter den arbeitslos Gemeldeten ist mit 149 um 7 höher als im Vormonat, jedoch um 7 niedriger als im Vergleichsmonat des Vorjahres.
„Beim Wiedereinstieg in das Erwerbsleben sind bei Menschen mit Schwerbehinderung oft viele Gespräche, die sprichwörtlichen kleinen Schritte nötig“, erläutert Fuchs, „entscheidend bei allen Beteiligten ist die Motivation, eine Lösung zu finden. In den allermeisten Fällen gibt es die auch“, schließt Fuchs.
521 Neumeldungen wurden in Altötting registriert, das sind 26 mehr als im Oktober. 212 Neumeldungen kamen aus Erwerbstätigkeit, 109 haben eine Ausbildung oder Qualifizierung beendet und 179 meldeten sich aus Nichterwerbstätigkeit arbeitslos. 528 Abmeldungen wurden gezählt, ein Rückgang gegenüber Oktober von 103. Hiervon gingen 175 Menschen in Erwerbstätigkeit, 141 begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung und 182 Menschen meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.
Im Arbeitgeberservice waren im November 992 Stellenangebote registriert, gegenüber Oktober sind das 36 Angebote weniger. Der Stellenzugang fällt mit 164 Angeboten um 47 niedriger aus als im Vormonat, gegenüber Vorjahresmonat kamen 36 Stellen weniger. Aktuell sind 258 Angebote aus Produktion und Fertigung offen, 234 aus Handel, Vertrieb und Tourismus und 153 aus dem Gesundheits- und Sozialwesen.
Landkreis Berchtesgadener Land
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Berchtesgadener Land lag im November bei 3,6 Prozent, das ist eine Zunahme um 0,4 Prozentpunkte im Vergleich zum Oktober und um 0,3 Prozentpunkte im Vorjahresvergleich. 1 945 Menschen waren gemeldet, 229 mehr als im Vormonat und 220 mehr als im Vorjahresvergleich.
Die Altersgruppen teilen sich im November wie folgt auf: 128 Jüngere unter 25 Jahren, darunter 29 unter 20 Jahren, gegenüber 126 im Vormonat und 104 im Vorjahresmonat.
Unter den 1 945 sind 817 Menschen zwischen 50 und 65 Jahren, 72 mehr als im Oktober und 66 mehr als im November des Vorjahres. Diese Gruppe bildet 42 Prozent der Gesamtheit. 134 arbeitslose schwerbehinderte Menschen im Landkreis Berchtesgadener Land bilden 6,9 Prozent aller Gemeldeten. „Die Anzahl der schwerbehinderten Menschen ist zwar kaum Veränderungen unterworfen; dennoch setzen wir uns mit eben dieser Gruppe sehr intensiv auseinander“, erläutert Fuchs. „Die eine Schwerbehinderung gibt es nicht. Das heißt für unsere Beratungen, sich auf jeden Einzelfall einzulassen und jedes Mal individuelle Ansätze zu finden. Sei es bei den Qualifizierungen, den unterstützenden Leistungen oder schlicht beim Mut machen.“
442 Menschen konnten im November ihre Arbeitslosigkeit beenden, das sind 54 weniger als im Oktober, ein Rückgang um 10,9 Prozent. Darunter waren 266 Kunden der Agentur (SGB III) und 176 Kunden des Jobcenters (SGB II). Insgesamt gingen 144 in Erwerbstätigkeit, 89 in Ausbildung oder Qualifizierung und 176 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab. 673 Menschen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos, das sind 210 mehr als im Oktober, ein Anstieg um 45,4 Prozent. Hiervon kamen 433 aus Erwerbstätigkeit, 80 aus Ausbildung und Qualifizierung und 144 kamen aus Nichterwerbstätigkeit.
932 Stellenangebote sind im aktuellen Bestand, hiervon 142 neu aufgenommene. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 21 Stellen weniger, ein Rückgang um 2,2 Prozent. Unter allen Angeboten sind 296 aus Handel, Vertrieb und Tourismus. Produktion und Fertigung bieten 195 offene Stellen. Im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen sind 105 Stellen im Bestand.
Landkreis Mühldorf
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Mühldorf betrug im November 3,2 Prozent, ein leichter Anstieg um jeweils 0,1 Prozentpunkte sowohl zum Oktober als auch zum November des Vorjahres. 2 164 Menschen waren im November arbeitslos gemeldet das sind 35 Menschen mehr als im Vormonat und 73 mehr als im Vorjahr.
Darunter sind 193 (Vormonat 190) Jüngere unter 25 Jahren, darunter 45 (Vormonat 42) unter 20 Jahren. 855 Menschen sind älter als 50 Jahre, das sind 31 mehr als im November des Vorjahres und 18 mehr als im Oktober.
8,6 Prozent der Gesamtheit sind schwerbehinderte Menschen. Mit 187 in dieser Gruppe sind 6 Personen weniger als im Oktober zu zählen. Im November des Vorjahres waren es 3 weniger.
„Mit dem Wort „Schwerbehinderung“ sind alle Menschen zusammen gemeint, die eine einschränkende Erkrankung haben. Das bedeutet auch, dass kein Vergleich möglich ist. Die Chance liegt nun darin, die berufliche Leistungsfähigkeit zu betrachten“, führt Fuchs aus, „wir ermutigen bei allen Betriebsbesuchen bei Arbeitgebern und bei allen Gesprächen mit unseren Kundinnen und Kunden, das Augenmerk auf die Qualifikation und Motivation zu legen.“
Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vorjahresvergleich um 10 Menschen gesunken, der Oktoberwert zeigt 1 mehr. Im November waren es noch 639 Menschen, die länger als ein Jahr auf der Suche sind. Das entspricht 29,5 Prozent aller Arbeitslosen.
617 Neumeldungen stehen 586 Abmeldungen gegenüber. Hiervon konnten 175 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden. 160 nahmen eine Ausbildung oder Qualifizierung auf und 217 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.
Getrennt nach Rechtskreisen gehören 958 (Vormonat 914) Menschen zu den Kunden der Agentur für Arbeit (SGB III) und 1 206 (Vormonat 1 197) sind Kunden des Jobcenters (SGB II).
914 Stellen sind im aktuellen Bestand, 40 weniger als im Oktober und 197 weniger als im November 2021. 175 Angebote, das sind 10 weniger als im Vormonat, wurden neu aufgenommen. Der Berufsbereich Produktion und Fertigung bietet 356 freie Stellen, Handel, Vertrieb und Tourismus 135 und Gesundheit und Soziales bieten 120 Chancen.