Saisonhöchststand überschritten

Arbeitsmarktbericht Februar - Agentur für Arbeit Traunstein

01.03.2023 | Presseinfo Nr. 9

Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Traunstein betrug im Februar 3,6 Prozent, ein Gleichstand zum Januar und ein Anstieg zum Vorjahresmonat von 0,4 Prozentpunkten. Aktuell sind 10 203 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, 105 weniger als im Januar und 1 178 mehr als im Vorjahresmonat.
Die Landkreisquoten im Einzelnen: Traunstein 3,2 Prozent, Altötting 3,4 Prozent, Berchtesgadener Land 4,4 Prozent und Mühldorf 3,8 Prozent.
Unter den 10 203 Menschen sind 844 Jüngere unter 25 Jahren, das sind 11 mehr als im Januar, darunter 183 junge Menschen unter 20 Jahre. „Diese Untergruppe ist sehr heterogen“, erläutert Jutta Müller, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein, „dort sind Schulabbrecher ohne Abschluss, oder welche, die nun die Probezeit bei der FOS nicht überstanden haben, auch Ausbildungsabbrecher sind dabei. Hier suchen wir sofort nach einer Anschlussausbildung oder einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme. Momentan werden viele Berufsinfomessen in den Schulen veranstaltet und Betriebe bieten Tage der offenen Tür an. Wir appellieren an die jungen Leute, die in diesem Jahr eine Ausbildung beginnen wollen, sich intensiv und ehrlich zu sich selbst zu informieren und sich bei uns beraten zu lassen“, so Müller abschließend.
Die isolierte Arbeitslosenquote bei dieser Altersgruppe liegt aktuell bei 2,6 Prozent, in der Untergruppe der 15 – 20-jährigen liegt sie bei 1,7 Prozent.
Bei den Langzeitarbeitslosen, die schon länger als ein Jahr auf der Suche sind, unterscheidet sich die Anzahl um plus 19 im Vormonatsvergleich, aktuell sind noch 2 175 Menschen in dieser Situation, 285 weniger als vor einem Jahr. „Die Gründe für Langzeitarbeitslosigkeit sind vielfältig“, führt Müller aus, „wir haben eine Fülle von Informationsangeboten. Hier die richtigen für sich zu finden, sei es Qualifizierung, Kinderbetreuung oder berufliche Neuorientierung, braucht eine intensive Beratung. Entscheidend ist zudem, zu wissen, wo die Gestaltungsfreiräume sind, die man sich auch selbst gestatten möchte“, so Müller abschließend.
Im Vergleich zum Vorjahr ist der aktuelle Bestand an Arbeitslosen bei allen ausgewiesenen Personengruppen gestiegen. Besonders starke prozentuale Vorjahresanstiege zeigen sich bei den jüngeren Arbeitslosen sowie bei den Ausländern. Eine Betrachtung nach Rechtskreisen getrennt zeigt, dass die Vorjahresanstiege des Arbeitslosenbestands insgesamt im Agenturbezirk Traunstein weiterhin größtenteils auf den Rechtskreis SGB II zurückzuführen sind.
2 829 Menschen konnten sich im Februar aus Arbeitslosigkeit abmelden. Das sind 862 mehr als im Januar und 307 mehr als im Februar des Vorjahres. Darunter waren 1 128 Abmeldungen in Erwerbstätigkeit, 608 davon nahmen eine Ausbildung oder Qualifizierung auf und 926 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.
Von den 2 716 Neumeldungen kamen 1 256 Menschen aus Erwerbstätigkeit, „Das sind weniger als die Hälfte als im Januar“, kommentiert Müller, „ein Beleg für die hohe saisonale Dynamik, wobei die milde Witterung im Februar schon zu den ersten Wiedereinstellungen geführt hat.“ 510 neu gemeldete Menschen kamen aus Ausbildung oder Qualifizierung und 775 aus Nichterwerbstätigkeit.
Aktuell sind 4 217 Stellen im Bestand, ein Anstieg gegenüber Januar um 169 und ein Rückgang gegenüber Vorjahresmonat um 783 Angebote. Im Februar sind 954 Stellen neu gemeldet worden, eine Zunahme um 403 Stellen im Vormonatsvergleich.

 

Landkreis Traunstein

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Traunstein betrug im Februar 3,2 Prozent, das ist ein Gleichstand zum Januar. Im Februar 2022 lag sie bei 2,7 Prozent. 3 155 Menschen sind arbeitslos gemeldet, das sind 441 Menschen mehr als vor einem Jahr. Im Vormonatsvergleich sind es 54 Menschen oder 1,7 Prozent weniger.
42,8 Prozent oder 1 351 Menschen sind älter als 50 Jahre, verglichen mit Januar sind dies zehn Menschen weniger, im Vorjahresmonat waren es 78 weniger. 539 Menschen zählen zu den Langzeitarbeitslosen, 14 mehr als im Januar und 77 weniger als im Vorjahresmonat.
242 Menschen sind jünger als 25 Jahre, ein Anstieg um drei zum Vormonat und ein Anstieg um 53 junge Menschen zum Vorjahresmonat. 
768 Neumeldungen wurden in Traunstein registriert, das sind 469 weniger als im Januar. „Wenn die weitgehend schneearme Witterung anhält, gehen wir davon aus, dass der Saisonhöchststand überschritten ist“, erläutert Müller, „Wiedereinstellungszusagen sind für alle Beteiligten wichtig, der Arbeitgeber erhält sich sein Stammpersonal und der Arbeitnehmer kann sich auf seinen Arbeitsplatz verlassen. Wir werden wie jedes Jahr in den nächsten Wochen verstärkt nachfragen“, so Müller.
392 Neumeldungen kamen aus Erwerbstätigkeit, 123 haben eine Ausbildung oder Qualifizierung beendet und 203 meldeten sich aus Nichterwerbstätigkeit arbeitslos.
827 Abmeldungen wurden gezählt, 155 mehr als im Januar. Hiervon gingen 353 Menschen in Erwerbstätigkeit, 126 begannen eine Ausbildung und 288 Menschen meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.
Geteilt nach Rechtskreisen zählen von den 3 155 arbeitslos Gemeldeten 1 922 Menschen zu den Kunden der Agentur für Arbeit (SGB III) und 1 233 zu den Kunden des Jobcenters (SGB II).
Im Arbeitgeberservice waren im Februar 1 477 Stellenangebote registriert, gegenüber Januar sind das 110 mehr und gegenüber Vorjahresmonat 206 Angebote weniger. Darunter sind 436 Angebote aus dem Bereich Produktion und Fertigung, 289 aus dem Bereich kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb und Tourismus und 238 Angebote aus den sozialen und Gesundheitsberufen.

 

Landkreis Altötting

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Altötting betrug im Februar 3,4 Prozent, ein leichter Rückgang um 0,1 Prozentpunkte gegenüber Januar. 2 158 Menschen waren im Februar arbeitslos gemeldet das sind 81 Menschen weniger als im Vormonat. Im Vorjahresmonat waren es 193 Menschen weniger, als die Quote bei 3,1 Prozent lag.
Darunter sind 201 (Vormonat 190) Jüngere unter 25 Jahren und 54 (Vormonat 43) unter 20 Jahren. Im Februar 2022 waren es noch 27 junge Menschen weniger in dieser Altersgruppe. „Der wichtigste Baustein für ein stabiles Berufsleben ist eine Ausbildung“, stellt Müller fest, „damit diese gelingt, müssen die Information, die Beratung und die realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten, beispielsweise bei der beruflichen Mobilität stehen.“
831 Menschen sind älter als 50 Jahre, das sind 13 mehr als im Februar des Vorjahres und 51 weniger als im Januar.
7,3 Prozent der Gesamtheit sind schwerbehinderte Menschen. Mit 158 in dieser Gruppe sind es vier Menschen weniger als im Januar und 11 weniger als im Vorjahresmonat. Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen ist mit 488 im Vorjahresvergleich um 63 Menschen gesunken, das ist ein Rückgang von 11,4 Prozent. Gegenüber Vormonat waren es zwei Menschen weniger.
597 Neumeldungen, 78 weniger als im Vormonat, stehen 673 Abmeldungen gegenüber. Hiervon konnten 246 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden. 184 nahmen eine Ausbildung oder Qualifizierung auf und 215 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.
Getrennt nach Rechtskreisen gehören 1 191 (Vormonat 1 269) Menschen zu den Kunden der Agentur für Arbeit (SGB III) und 967 (Vormonat 970) sind Kunden des Jobcenters (SGB II).
757 Stellen sind im aktuellen Bestand, genauso viele im Januar und 310 weniger als im Februar 2022, das ist ein Rückgang um 29,1 Prozent. 149 Angebote, das sind 18 weniger als im Vormonat, wurden neu aufgenommen. 178 aktuelle Angebote gibt es im Gesundheits- und Sozialwesen, gefolgt von 159 offenen Stellen bei Produktion und Fertigung, und 123 Angeboten bei Kaufmännischen Dienstleistungen, Vertrieb und Handel.

 

Landkreis Berchtesgadener Land

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Berchtesgadener Land betrug im Februar 4,4 Prozent, das sind 2 341 Menschen, 50 weniger als im Januar und 217 mehr als im Vorjahresvergleich, als die Quote bei 4,0 Prozent lag.
Unter den 2 341 Menschen sind 158 jüngere unter 25 Jahren, darunter 25 unter 20 Jahre. Im Januar waren es noch 17 junge Menschen mehr. Im Februar 2022 waren es drei mehr. 1 006 Menschen sind älter als 50 Jahre, ein leichter Rückgang um 13 verglichen mit Januar und ein Anstieg um 56 im Vorjahresvergleich. „Wir kennen aus den Beratungen Menschen zwischen 50 und 60, die mit Schwung und Motivation noch einmal durchstarten möchten“, berichtet Müller, „wir haben auch Vertreter dieser Altersgruppe, die durch gesundheitliche Einschränkungen nur sehr zögerlich den eigenen Wiedereinstieg in Angriff nehmen. Diese Bandbreite nimmt uns und die Arbeitgeber in die Pflicht, sachlich Leistung und Motivation zu bewerten, mit dem Lebensalter im deutlichen Nachrang“, appelliert Müller.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Jahresvergleich um 17,8 Prozent bzw. 102 Menschen gesunken, das heißt, 470 Menschen sind aktuell davon betroffen, länger als ein Jahr nach einer Arbeitsstelle zu suchen. Der Anteil an der Grundgesamtheit beträgt 20,1 Prozent.
680 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, gegenüber 481 im Vormonat. Darunter waren 487 Kunden der Agentur (SGB III) und 193 Kunden des Jobcenters (SGB II). Insgesamt 308 Menschen nahmen eine Erwerbstätigkeit auf, 152 gingen in Ausbildung oder Qualifizierung, 182 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.
629 Neumeldungen sind zu notieren, das sind 401 weniger oder minus 38,9 Prozent verglichen mit Januar.
1 014 Stellen, ein Anstieg um 53, sind im Bestand, hiervon 248 neue Angebote. Im Vergleich zu Januar sind das 116 Stellenzugänge mehr. Die größten Anteile am Be-stand haben Stellenangebote aus Handel, Vertrieb und Tourismus mit 237, Produktion und Fertigung mit 227, und Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit mit 164 aktuellen Angeboten.

 

Landkreis Mühldorf

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Mühldorf lag im Februar bei 3,8 Prozent, ein leichter Anstieg gegenüber Januar um 0,1 Prozentpunkte. 2 549 Menschen waren gemeldet, 80 mehr als im Vormonat und 327 mehr im Vorjahresvergleich, als die Quote bei 3,3 Prozent lag.
Die Altersgruppen teilten sich im Februar so auf: 243 jüngere unter 25 Jahren, darunter 52 unter 20 Jahren, gegenüber 229 im Vormonat und 192 im Vorjahresmonat.
Unter den 2 549 sind 959 Menschen zwischen 50 und 65 Jahren. Das sind 22 mehr als im Januar und 69 mehr als im Februar des Vorjahres. Diese Gruppe bildet 37,6 Prozent der Gesamtheit. 213 arbeitslose schwerbehinderte Menschen im Landkreis Mühldorf bilden 8,4 Prozent aller Gemeldeten. Hier sind es sieben mehr als im Januar und 49 mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. „Für Menschen mit Schwerbehinderung haben wir ein speziell ausgebildetes Beraterteam,“ erläutert Müller „auch besondere Förderinstrumente beispielsweise für Arbeitshilfen können viele vermeintliche Hindernisse beseitigen. Wir appellieren auch hier an Arbeitgeber, bei einem Bewerber mit Schwerbehinderung lieber anzufragen, als von vorneherein abzulehnen“, so Müller.
649 Menschen konnten im Februar ihre Arbeitslosigkeit beenden, das sind 186 mehr als im Januar, eine Steigerung um 40,2 Prozent. Darunter waren 423 Kunden der Agentur (SGB III) und 226 Kunden des Jobcenters (SGB II). Hiervon gingen insgesamt 221 in Erwerbstätigkeit, 146 in Ausbildung und 241 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.
722 Menschen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos. Hiervon kamen 277 aus Erwerbstätigkeit, 143 Menschen kamen aus Ausbildung und Qualifizierung und 254 kamen aus Nichterwerbstätigkeit.
969 Stellenangebote sind im aktuellen Bestand, hiervon 174 neu aufgenommene. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 211 Stellen weniger, im Vergleich zu Januar waren es 6 mehr. Unter den sozialversicherungspflichtigen Angeboten sind 322 aus dem Bereich Rohstoffgewinnung und Fertigung. Im Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit gibt es 177 Chancen und im Gesundheits- und Sozialwesen sind 151 Stellenangebote offen.