„Die milde Witterung ermöglicht eine leichte Belebung des Arbeitsmarktes“, so Michael Vontra, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein. „Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Traunstein betrug im Februar 3,8 Prozent, ein Rückgang zum Januar um 0,1 Prozentpunkte.“ Im Vorjahr lag die Quote bei 3,6 Prozent. Aktuell sind 11 002 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, 105 weniger als im Januar jedoch 799 mehr als im Vorjahresmonat.
Unter den 11 002 Menschen sind 908 Jüngere unter 25 Jahren. „Diese Untergruppe ist sehr heterogen“, erläutert Michael Vontra, „es sind unter anderem Schul- oder Ausbildungsabbrecher ohne Abschluss, oder zum Beispiel auch junge Erwachsene, die im Januar ihre Ausbildung abgeschlossen haben und nicht übernommen wurden. Den passenden Anschluss finden die jungen Leute bei unseren Beratungsfachkräften. Wir haben ein sehr gutes Angebot. Vom Global Player bis zum familiären Handwerksbetrieb findet jeder Arbeits- und Ausbildungssuchende das Richtige. Einfach einen Termin unter 0861/703-555 vereinbaren und durchstarten“, so Vontra weiter.
Bei den Langzeitarbeitslosen, die schon länger als ein Jahr auf der Suche sind, unterscheidet sich die Anzahl um plus 24 im Vormonatsvergleich, aktuell sind 2 387 Menschen in dieser Situation, 212 mehr als vor einem Jahr. „Darunter sind auch Geflüchtete, die wir mit dem Job-Turbo gezielt ansprechen. Wir laden ein zu Bewerberbörsen und zu Infoveranstaltungen. Natürlich holen wir Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber mit ins Boot und stellen unsere finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten vor, denn Qualifizierung ist das Schlüsselwort. Zusammen mit dem vbw haben wir eine Integrationsmaßnahme auf die Beine gestellt, aus der die ersten Teilnehmer schon in Arbeit sind und motiviert und dankbar diese Chance ergreifen“, so Vontra abschließend. Der Arbeitgeber-Service unter 0800 4 5555 20 berät und unterstützt Unternehmen bei Fragen zu Qualifizierungen der Belegschaft und auch bei Neueinstellungen.
2 844 Menschen konnten sich im Februar aus Arbeitslosigkeit abmelden. Das sind 577 mehr als im Januar und 15 mehr als im Februar des Vorjahres. Darunter waren 1 056 Abmeldungen in Erwerbstätigkeit und 600 davon nahmen eine Ausbildung oder Qualifizierung auf. Von den 2 737 Neumeldungen kamen 1 261 Menschen aus Erwerbstätigkeit, „Das sind weniger als die Hälfte als im Januar“, kommentiert Vontra, „ein Beleg für die hohe saisonale Dynamik, wobei die milde Witterung im Februar schon zu den ersten Wiedereinstellungen in den Bauberufen geführt hat. Wenn die schneefreie Witterung anhält, gehen wir davon aus, dass der Saisonhöchststand überschritten ist. Wiedereinstellungszusagen sind für alle Beteiligten wichtig, der Arbeitgeber erhält sich sein Stammpersonal und der Arbeitnehmer kann sich auf seinen Arbeitsplatz verlassen. Wir werden wie jedes Jahr in den nächsten Wochen verstärkt nachfragen.“
Aktuell sind 4 138 Stellen im Bestand, ein Anstieg gegenüber Januar um 97 und ein Rückgang um 79 gegenüber Vorjahresmonat. Im Februar sind 738 Stellen neu gemeldet worden, eine Zunahme um 190 Stellen im Vormonatsvergleich. „Lebensmittel-, Gastgewerbe-, und Fertigungstechnische Berufe, diese Bereiche machen gut ein Viertel unseres Angebots aus“, so Vontra, „dabei sind in fast allen Wirtschaftssektoren vor allem Fachkräfte gefragt. Deshalb ist der wichtigste Baustein für ein stabiles Berufsleben eine Ausbildung. Damit diese gelingt, muss die realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten, stehen. Jetzt mit den Halbjahreszeugnissen in den Händen ist die optimale Zeit, sich zu bewerben. Bei weit über 3 000 Ausbildungsplätzen stehen die Chancen bestens“, so Vontra abschließend.
Zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den einzelnen Landkreisen des Agenturbezirks Traunstein
Landkreis Traunstein
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Traunstein betrug im Februar 3,6 Prozent, ein Gleichstand zum Januar. Im Februar 2023 lag sie bei 3,2 Prozent. 3 597 Menschen sind arbeitslos gemeldet, das sind 442 Menschen mehr als vor einem Jahr. Im Vormonatsvergleich sind es 27 Menschen oder 0,7 Prozent weniger.
40,8 Prozent oder 1 469 Menschen sind älter als 50 Jahre, verglichen mit Januar sind dies 20 Menschen weniger, im Vorjahresmonat waren es noch 118 weniger. 635 Menschen zählen zu den Langzeitarbeitslosen, 11 weniger als im Januar und 96 mehr als im Vorjahresmonat.
304 Menschen sind jünger als 25 Jahre, ein Anstieg um 24 zum Vormonat und um 62 junge Menschen zum Vorjahresmonat.
901 Neumeldungen wurden in Traunstein registriert, das sind 492 weniger als im Januar. Dem gegenüber stehen 918 Abmeldungen, 158 mehr als im Januar. Hiervon gingen 337 Menschen in Erwerbstätigkeit und 149 begannen eine Ausbildung.
Geteilt nach Rechtskreisen zählen von den 3 597 arbeitslos Gemeldeten 2 144 Menschen zu den Kunden der Agentur für Arbeit (SGB III) und 1 453 zu den Kunden des Jobcenters (SGB II).
Landkreis Altötting
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Altötting betrug im Februar 3,5 Prozent, ein leichter Rückgang um 0,1 Prozentpunkte gegenüber Januar. 2 289 Menschen waren im Februar arbeitslos gemeldet, das sind 63 weniger als im Vormonat. Im Vorjahresmonat waren es 131 Menschen weniger, als die Quote bei 3,4 Prozent lag.
Darunter sind 188 (Vormonat 183) Jüngere unter 25 Jahren und 46 (Vormonat 46) unter 20 Jahren. Im Februar 2023 waren es 13 junge Menschen mehr in dieser Altersgruppe. 910 Menschen sind älter als 50 Jahre, das sind 79 mehr als im Februar des Vorjahres und 26 weniger als im Januar. 7,7 Prozent der Gesamtheit (177) sind schwerbehinderte Menschen. Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen ist mit 545 im Vorjahresvergleich um 57 Menschen gestiegen, das ist ein Anstieg von 11,7 Prozent. 564 Neumeldungen, 176 weniger als im Vormonat, stehen 630 Abmeldungen gegenüber. Hiervon konnten 214 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden. Getrennt nach Rechtskreisen gehören 1 195 (Vormonat 1 247) Menschen zu den Kunden der Agentur für Arbeit (SGB III) und 1 094 (Vormonat 1 105) sind Kunden des Jobcenters (SGB II).
Landkreis Berchtesgadener Land
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Berchtesgadener Land betrug im Februar 4,8 Prozent, das sind 2 550 Menschen, 23 weniger als im Januar und 209 mehr im Vorjahresvergleich, als die Quote bei 4,4 Prozent lag.
Unter den 2 550 Menschen sind 184 jüngere unter 25 Jahren, darunter 40 unter 20 Jahre. Im Januar waren es noch neun junge Menschen mehr. Im Februar 2023 waren es 26 weniger. 1 115 Menschen sind älter als 50 Jahre, ein leichter Anstieg um acht verglichen mit Januar und ein deutlicher Anstieg um 109, das entspricht 10,8 Prozent im Vorjahresvergleich. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen hat sich im Jahresvergleich um 13,4 Prozent geändert. 63 Menschen mehr als im Vorjahr, das heißt, 533 Menschen sind aktuell davon betroffen, länger als ein Jahr nach einer Arbeitsstelle zu suchen. Der Anteil an der Grundgesamtheit beträgt 20,9 Prozent.
675 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, gegenüber 485 im Vormonat. Darunter waren 509 Kunden der Agentur (SGB III) und 166 Kunden des Jobcenters (SGB II). Insgesamt 283 Menschen nahmen eine Erwerbstätigkeit auf und 151 gingen in Ausbildung oder Qualifizierung. 654 Neumeldungen sind zu notieren, das sind 444 weniger oder minus 40,4 Prozent verglichen mit Januar.
Landkreis Mühldorf
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Mühldorf lag im Februar bei 3,8 Prozent, ein Gleichstand zu Januar. 2 566 Menschen waren gemeldet, acht mehr als im Vormonat und 17 mehr im Vorjahresvergleich, als die Quote ebenfalls bei 3,8 Prozent lag.
Die Altersgruppen teilten sich im Februar so auf: 232 jüngere unter 25 Jahren, darunter 52 unter 20 Jahren, gegenüber 233 im Vormonat und 243 im Vorjahresmonat. Unter den 2 566 sind 1 021 Menschen zwischen 50 und 65 Jahren. Das sind 46 mehr als im Januar und 62 mehr als im Februar des Vorjahres. 214 arbeitslose schwerbehinderte Menschen im Landkreis Mühldorf bilden 8,3 Prozent aller Gemeldeten. Hier sind es fünf mehr als im Januar und einer mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres.
621 Menschen konnten im Februar ihre Arbeitslosigkeit beenden, das sind 120 mehr als im Januar, eine Steigerung um 24,0 Prozent. Darunter waren 411 Kunden der Agentur (SGB III) und 210 Kunden des Jobcenters (SGB II). Hiervon gingen insgesamt 222 in Erwerbstätigkeit, 155 in Ausbildung und 219 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab.
618 Menschen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos. Hiervon kamen 285 aus Erwerbstätigkeit, 136 Menschen kamen aus Ausbildung oder Qualifizierung und 174 kamen aus Nichterwerbstätigkeit.