Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Traunstein sank im März um 0,3 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent, das sind 10 153 Menschen. Im Vergleich zum Februar sind 849 Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Vergleich zum März des Vorjahres sind es jedoch 688 mehr.
Die Arbeitslosenquoten der einzelnen Landkreise: Altötting 3,3 Prozent, Berchtesgadener Land 4,4 Prozent, Mühldorf 3,6 Prozent und Traunstein 3,2 Prozent.
„Die leichte Frühjahrsbelebung machen wir an der Zahl der Abmeldungen (plus 468) und an der Zahl der besetzten und deshalb abgemeldeten Stellen (623) fest“, so Michael Vontra, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein. „Beide sind im Vergleich zu Februar angestiegen und sind Indizien dafür, wie stark die Region von der Witterung und vom Tourismus abhängig ist. Die Wiedereinstellungen in den Außenberufen und in der Hotellerie sind in vollem Gange.“
Über alle Personengruppen gab es im Vormonatsvergleich Rückgänge. Die stärksten Rückgänge von jeweils minus 9,0 Prozent gab es bei den Älteren über 50 Jahre und den jüngeren bis 20 Jahre.
„Trotz der branchenweise gedämpften Konjunktur haben wir bei den Beschäftigtenzahlen insgesamt einen Zuwachs von 3 131 im Vergleich zum letzten Quartal vor der Erhebung im September“, erläutert Vontra. „Dieser Zuwachs ist zu über 45 Prozent auf die gestiegene sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Ausländern zurückzuführen. Die demographische Entwicklung erfordert, alle Potenziale zu nutzen. Selbstverständlich gehören zum Arbeitnehmerpotenzial auch die Geflüchteten aus der Ukraine und aus den anderen Herkunftsländern.“ Derzeit sind im Agenturbezirk Traunstein 3 525 Menschen ausländischer Herkunft aller Nationalitäten arbeitslos, 215 weniger als im Februar, jedoch 257 mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Die isolierte Arbeitslosenquote dieser Gruppe beträgt 8,7 Prozent. „Unser Bestreben ist die Integration der ausländischen Arbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt“, führt Vontra aus, „schon während der Integrationskurse sind unsere Kolleginnen und Kollegen in den Maßnahmen und erheben die Zielberufe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, damit eine Beschäftigungsaufnahme klappt. Die vier Geschäftsstellen haben einiges auf die Beine gestellt, unter anderem Jobbörsen und Speeddatings. Dazu kommt unser Förderportfolio für die finanzielle Unterstützung der Arbeitgeber. Interessierte Arbeitgeber können jederzeit ihre Ansprechpartnerin / ihren Ansprechpartner beim Arbeitgeberservice direkt anrufen unter der kostenlosen Servicenummer 0800 4 5555 20.“
Der Stellenbestand im März zeigt 4 038 Angebote, das sind 100 weniger als im Vormonat und 211 weniger als im März des Vorjahres. 567 Stellen wurden an den Arbeitgeberservice neu gemeldet; das sind 171 weniger als im Februar. „Darunter sind 880 Helferstellen, die auch besetzt werden können, wenn es mit den Sprachkenntnissen noch nicht so klappt. Wir appellieren an die Arbeitgeber, mehr auf die Fähigkeiten zu schauen und darauf zu vertrauen, dass sich mit den Kollegen die Sprachfertigkeit auch schnell verbessern wird“, so Vontra.
Der Blick auf den Ausbildungsstellenmarkt im Agenturbezirk Traunstein gesamt zeigt einen Anstieg bei den Bewerberzahlen um 6,2 Prozent, das heißt, die aktuell 2 656 Ausbildungssuchenden sind 156 mehr als im vorangegangenen Berichtsjahr. „Die Anzahl der Ausbildungsstellen, die uns gemeldet wurden, ist mit 3 337 Angeboten um 67 geringer als im vergangenen Berichtsjahr“, erläutert Vontra. „Wir appellieren dringend an Ausbildungssuchende, sich bei uns in der Berufsberatung zu melden. Die mit 1 286 hohe Zahl an unversorgten Bewerberinnen und Bewerbern bedeutet, dass noch zu wenige ihren Ausbildungsvertrag in der Tasche haben. Eine gute Gelegenheit, sich schon früh mit Berufsorientierung zu befassen, ist der Girls‘ und Boys‘ Day am 25. April. Einfach einmal unabhängig von Rollenklischees in einen Beruf hineinschnuppern, sich freimachen von „Männer- oder Frauenberufen“ und den eigenen Talenten folgen“, so Vontra abschließend.
Landkreis Traunstein
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Traunstein betrug im März 3,2 Prozent, das ist ein Rückgang gegenüber Februar um 0,4 Prozentpunkte und ein Anstieg um 0,3 Prozentpunkte zum März 2023. 3 257 Menschen sind arbeitslos gemeldet, das sind 332 Menschen mehr als vor einem Jahr und 340 weniger als im Februar, ein Rückgang um 9,5 Prozent.
Geteilt nach Rechtskreisen gehören 1 873 Menschen zur Agentur für Arbeit (SGB III) und 1 384 zu den Kunden des Jobcenters (SGB II). Unter den 3 257 arbeitslosen Menschen sind 280 jüngere unter 25 Jahren, das sind 24 weniger als im Vormonat. 1 320 (Vorjahr 1 242) Menschen sind älter als 50 Jahre; darunter sind 989 älter als 55 Jahre. 633 Menschen zählen zu den Langzeitarbeitslosen; innerhalb der Gesamtgruppe beträgt ihr Anteil 19,4 Prozent.
1 119 (März 918) Menschen konnten ihre Erwerbslosigkeit beenden. Dem stehen 788 Neumeldungen gegenüber, ein Rückgang zu März um 113 Menschen, das sind 12,5 Prozent.
Der Stellenbestand im Landkreis Traunstein beträgt 1 382, worunter 179 Neumeldungen sind. Der Arbeitsmarkt im Bereich Gesundheits- und Sozialberufe ist weiterhin sehr gut mit 186 aktuellen Angeboten. 192 Angebote kommen aus dem Gastgewerbe. Mit 208 Angeboten bieten die Zeitarbeitsunternehmen Wiedereinstiegschancen.
Landkreis Altötting
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Altötting betrug im März 3,3 Prozent, das sind 2 149 Menschen. Im Vormonat waren es noch 140 Menschen mehr, ein Rückgang um 6,1 Prozent. Der Vorjahresvergleich zeigt einen Anstieg um 9,9 Prozent, d.h. 193 Menschen mehr sind derzeit von Arbeitslosigkeit betroffen; die Quote lag im Vorjahresmonat bei 3,1 Prozent.
Gemeldet sind 45 Jugendliche unter 20 Jahren innerhalb der 210 unter 25 Jahren (Vormonat: 188). Die Anzahl der arbeitslosen Menschen über 50 Jahre ist mit 821 im Vergleich zum Vormonat um 89 deutlich gesunken, im März des Vorjahres waren es 69 weniger. Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen sank im Vormonatsvergleich um 12 und stieg im Vorjahresvergleich um 60, so dass 533 Menschen im Landkreis zu dieser Gruppe zählen.
568 Menschen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos und 709 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, davon 300 durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit.
Insgesamt teilen sich die Kunden in 1 042 bei der Agentur (SGB III) und 1 107 Kunden des Jobcenters (SGB II).
961 Stellenangebote sind im März im aktuellen Bestand, davon 143 neu aufgenommene. Im Februar gab es 68 Angebote mehr. Im Vorjahresvergleich sind es 142 Stellen mehr. Der Berufsbereich Handel und Reparatur von Kfz bildet mit 170 Angeboten den größten Anteil gefolgt von Rohstoffgewinnung und Fertigung mit 168 und den Gesundheits- und Sozialberufen mit 142 Chancen.
Landkreis Berchtesgadener Land
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Berchtesgadener Land betrug im März 4,4 Prozent, ein Rückgang um 0,4 Prozentpunkte gegenüber Februar und ein Anstieg um 0,3 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat. 2 326 Menschen sind arbeitslos gemeldet, 224 weniger als im Vormonatsvergleich. Darunter sind 174 Jüngere unter 25 Jahren und 1 032 Ältere über 50 Jahre. In beiden Gruppen konnte ein Rückgang zum Vormonat verzeichnet werden. 526 Menschen zählen zu den Langzeitarbeitslosen, das sind sieben weniger als im Vormonat und 68 mehr, als im März des vergangenen Jahres das entspricht einem Anstieg um 14,8 Prozent.
794 Abmeldungen wurden bearbeitet, das sind 119 mehr als im Februar; darunter 592 Kun-den der Agentur und 202 Kunden des Jobcenters Berchtesgadener Land. Insgesamt 436 da-von nahmen eine Arbeit auf (Agentur: 413; Jobcenter: 23), das sind 61,4 Prozent aller Abmeldungen. 567 Menschen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos.
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im März um 42 Stellen auf 880 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 183 Arbeitsstellen weniger. Neu aufgenommen wurden 129 Angebote, 83 weniger als vor einem Jahr.
Die beiden großen Berufsbereiche sind mit 156 Angeboten die Gastgewerbeberufe und mit 117 die Kaufleute, Handelsberufe und Tourismus.
Landkreis Mühldorf
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Mühldorf betrug im März 3,6 Prozent, das ist ein Rückgang um 0,2 Prozentpunkte im Vormonatsvergleich. 2 421 Menschen waren im März arbeitslos gemeldet, 145 oder 5,7 Prozent weniger als im Februar.
Aktuell sind 224 Jüngere unter 25 Jahre gemeldet, wovon 40 unter 20 Jahre alt sind. Im Februar waren es acht mehr. 934 Menschen sind älter als 50, darunter gehören 702 zu den Älteren über 55 Jahre. Diese Altersgruppe hat 38,6 Prozent Anteil an der Gesamtheit aller Arbeitslosen im Landkreis.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen liegt bei 676, das sind zwei mehr als im Februar und 21 mehr im Vorjahresvergleich.
Getrennt nach Rechtskreisen zählen 1 197 Kunden zur Agentur für Arbeit und 1 224 sind Kunden des Jobcenters.
547 Neumeldungen, das sind 71 weniger als im Vormonat wurden von der Arbeitsvermittlung bearbeitet. Hiervon kamen 245 aus Erwerbstätigkeit. Dem stehen 690 Abmeldungen, das sind 69 mehr als im Vormonat, gegenüber. Hiervon gingen 42,4 Prozent wieder in Erwerbstätigkeit, das sind 293 Menschen.
815 Stellenangebote sind beim Arbeitgeberservice registriert, gegenüber Februar ist das ein Minus von fünf Angeboten. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 122 Stellen weniger. 116 Angebote sind im März neu aufgenommen worden. 174 Angebote zählen zu den Fertigungsberufen und 77 Stellen gibt es in den Berufsbereichen medizinische und nicht-medizinische Berufe.