Einsetzende Saison belebt den Arbeitsmarkt – Arbeitslosenquote sinkt auf 3,3 Prozent

Chancen für Arbeitssuchende und Ausbildungsinteressierte

30.04.2024 | Presseinfo Nr. 37

Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Traunstein sank im April um 0,2 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent, das sind 9 466 Menschen. Im Vergleich zum März sind 687 Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen.

„Die Zahl der Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit ist mit 3 377 wieder gestiegen, Wiedereinsteller aus dem Bau und der Hotellerie sind zum größten Teil wieder bei ihren Arbeitgebern“, so Michael Vontra, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist nach wie vor hoch, der Stellenbestand liegt bei 4 057 Angeboten. 650 Stellen wurden an den Arbeitgeberservice neu gemeldet; das sind 83 mehr als im März.

Die Steigerung des Arbeitslosenbestandes um 730 im Vergleich zum April des Vorjahres, erklärt sich zum Teil aus dem wetterbedingt verzögerten Saisonstart aber auch aus einem leichten Bestandsaufwuchs in den Jobcentern. Die isolierte anteilige Arbeitslosenquote im Rechtskreis SGB II beträgt damit 1,7 Prozent. Neben einer Vielzahl von Aktionen zur Beförderung der Beschäftigungsaufnahme in der Arbeitsagentur und den Jobcentern, fand in der letzten Woche eine Kampagnenwoche statt, welche auch an Beispielen aufzeigte, wie eine Beschäftigungsaufnahme geflüchteter Menschen gelingen kann.

Professor Enzo Weber (IAB) bewertet den IAB-Arbeitsmarktbarometer im April 2024 wie folgt: „Der Ausblick ist besser als die Lage. Die Wirtschaft in Europa kämpft sich aus der Flaute, die Stimmung unter den europäischen Arbeitsmarktservice ist auf dem Weg nach oben.“

„Lassen Sie sich gern von dieser Stimmung leiten, denn wir bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten an, dabei zu unterstützen, Arbeitskräfte – auch für den Saisonstart - zu finden. Gleichzeitig gibt es auch für Arbeitgeber Förderungen, um ihr Personal auf den neuesten Wissensstand zu bringen“, so Vontra. Das Qualifizierungsgeld ist ein Zuschuss für den Arbeitgeber. Zielgruppe des Qualifizierungsgeldes sind Beschäftigte, denen durch den Strukturwandel der Verlust des Arbeitsplatzes droht, bei denen eine Weiterbildung jedoch eine zukunftssichere Beschäftigung im gleichen Unternehmen ermöglichen kann. „Unser Arbeitgeberservice bietet ganz gezielt Qualifizierungsberatungen an, um dafür zu sorgen, dass die Fachkraft von heute auch morgen noch eine bleibt“, erläutert Vontra. „Interessierte Arbeitgeber können jederzeit ihre Ansprechpartnerin / ihren Ansprechpartner beim Arbeitgeberservice direkt anrufen unter der kostenlosen Servicenummer 0800 4 5555 20.“

Auch gibt es im Agenturbezirk noch 1 669 freie Ausbildungsstellen in allen Berufsbereichen und 1 159 Bewerberinnen und Bewerber, die noch keinen Ausbildungsplatz haben.
„In diesem „Bewerbermarkt“ sind kreative Ansätze gefragt, mehr Interesse an der dualen Ausbildung zu wecken. Deswegen freut es uns umso mehr, dass der länderübergreifende Girls- und Boys Day der letzten Woche so gut ankam.“ äußert Vontra dankend gegenüber allen daran Beteiligten und wünscht viel Erfolg: „denn beim Ausbildungsmarkt ist im Frühjahr Messezeit; viele Landkreise und Netzwerkpartner organisieren ihre Events, um jungen Menschen die Vielfalt unseres Ausbildungsmarkts zu präsentieren.“

„Wir unterstützen sowohl die Unentschlossenen bei der beruflichen Orientierung als auch diejenigen, welche schon wissen was sie wollen, aber das Passende noch nicht gefunden haben. Je schneller sie sind, desto leichter fällt es, das Richtige zu finden“ ermutigt Vontra. „Vereinbaren Sie doch einfach einen Termin bei der Berufsberatung unter 0861 /703-555.“

Die Berufsinformationszentren in Altötting und Traunstein bieten begleitend jederzeit einen Bewerbungsmappencheck und Vorträge zur Unterstützung der Berufsfindung an.


Ein Blick in die Landkreise

Die Arbeitslosenquoten der einzelnen Landkreise: Altötting 3,1 Prozent, Berchtesgadener Land 3,8 Prozent, Mühldorf 3,5 Prozent und Traunstein 3,0 Prozent.

 

Landkreis Traunstein

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Traunstein betrug im April 3,0 Prozent, das ist ein Rückgang gegenüber März um 0,2 Prozentpunkte und ein Anstieg um 0,3 Prozentpunkte zum April 2023. 3 035 Menschen sind arbeitslos gemeldet, das sind 306 Menschen mehr als vor einem Jahr und 222 weniger als im Februar, ein Rückgang um 6,8 Prozent.
Geteilt nach Rechtskreisen gehören 1 672 Menschen zur Agentur für Arbeit (SGB III) und 1 363 zu den Kunden des Jobcenters (SGB II).
Unter den 3 035 arbeitslosen Menschen sind 237 jüngere unter 25 Jahren, das sind 43 weniger als im Vormonat. 1 240 (Vorjahr 1 156) Menschen sind älter als 50 Jahre; darunter sind 934 älter als 55 Jahre. 629 Menschen zählen zu den Langzeitarbeitslosen; innerhalb der Gesamtgruppe beträgt ihr Anteil 20,7 Prozent.
1 163 (März 918) Menschen konnten ihre Erwerbslosigkeit beenden. Dem stehen 943 Neumeldungen gegenüber, ein Anstieg zu März um 155 Menschen, das sind 19,7 Prozent.
Der Stellenbestand im Landkreis Traunstein beträgt 1 383, worunter 157 Neumeldungen sind. Der Arbeitsmarkt im Bereich Lebensmittel- und Gastgewerbeberufen ist weiterhin sehr gut mit 260 aktuellen Angeboten. 159 Angebote kommen aus den Gesundheitsberufen. Mit 144 Angeboten bieten die Handelsberufe Wiedereinstiegschancen.

 

Landkreis Altötting

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Altötting betrug im April 3,1 Prozent, das sind 2 057 Menschen. Im Vormonat waren es noch 92 Menschen mehr, ein Rückgang um 4,3 Prozent. Der Vorjahresvergleich zeigt einen Anstieg um 10,2 Prozent, d.h. 190 Menschen mehr sind derzeit von Arbeitslosigkeit betroffen; die Quote lag im Vorjahresmonat bei 2,9 Prozent.
Insgesamt teilen sich die Kunden in 933 bei der Agentur (SGB III) und 1 124 Kunden des Jobcenters (SGB II).
Gemeldet sind 46 Jugendliche unter 20 Jahren innerhalb der 181 unter 25 Jahren (Vormonat: 210). Die Anzahl der arbeitslosen Menschen über 50 Jahre ist mit 801 im Vergleich zum Vormonat um 20 gesunken, im April des Vorjahres waren es 79 weniger. Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen stieg im Vormonatsvergleich um acht und im Vorjahresvergleich um 66, so dass 541 Menschen im Landkreis zu dieser Gruppe zählen.
568 Menschen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos und 658 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, davon 270 durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit.
957 Stellenangebote sind im April im aktuellen Bestand, davon 203 neu aufgenommene. Im März gab es vier Angebote mehr. Im Vorjahresvergleich sind es 154 Stellen mehr. Die Bau- und Ausbauberufe bieten mit 135 Angeboten die meisten Chancen, gefolgt von fertigungstechnischen Berufen mit einem Angebot weniger. In den Gesundheits- und Sozialberufen gibt es 131 offene Stellen.

 

Landkreis Berchtesgadener Land

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Berchtesgadener Land betrug im April 3,8 Prozent, ein Rückgang um 0,6 Prozentpunkte gegenüber März und ein Anstieg um 0,3 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat. 2 026 Menschen sind arbeitslos gemeldet, 300 weniger als im Vormonat. Geteilt nach Rechtskreisen gehören 1 019 Kunden zur Agentur für Arbeit (SGB III) und 1 007 Kunden zum Jobcenter (SGBII).
Unter den 2 026 Gemeldeten sind 135 Jüngere unter 25 Jahren und 887 Ältere über 50 Jahre. In beiden Gruppen konnte ein Rückgang zum Vormonat verzeichnet werden. 509 Menschen zählen zu den Langzeitarbeitslosen, das sind 17 weniger als im Vormonat und 33 mehr, als im April des vergangenen Jahres das entspricht einem Anstieg um 6,9 Prozent.
857 Abmeldungen wurden bearbeitet, das sind 63 mehr als im März. Davon gingen 517 in eine Erwerbstätigkeit. 558 Menschen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos.
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im April um 32 Stellen auf 848 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 268 Arbeitsstellen weniger. Neu aufgenommen wurden 180 Angebote, 103 weniger als vor einem Jahr.
Die beiden großen Berufsbereiche sind mit 149 Angeboten die Lebensmittel- und Gastgewerbeberufe und mit 107 die Gesundheitsberufe.

 

Landkreis Mühldorf

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Mühldorf betrug im April 3,5 Prozent, das ist ein Rückgang um 0,1 Prozentpunkte im Vormonatsvergleich. 2 348 Menschen waren im April arbeitslos gemeldet, 73 oder 3,0 Prozent weniger als im März. Getrennt nach Rechtskreisen zählen 1 093 Kunden zur Agentur für Arbeit und 1 255 sind Kunden des Jobcenters.
Aktuell sind 225 jüngere unter 25 Jahre gemeldet, wovon 39 unter 20 Jahre alt sind. Im März war es einer weniger. 889 Menschen sind älter als 50 Jahre, darunter gehören 666 zu den Älteren über 55 Jahre. Diese Altersgruppe hat 37,9 Prozent Anteil an der Gesamtheit aller Arbeitslosen im Landkreis.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen liegt bei 679, das sind drei mehr als im März und 20 mehr im Vorjahresvergleich.
621 Neumeldungen, das sind 74 mehr als im Vormonat wurden von der Arbeitsvermittlung bearbeitet. Hiervon kamen 247 aus Erwerbstätigkeit. Dem stehen 699 Abmeldungen, das sind neun mehr als im Vormonat, gegenüber. Hiervon gingen 46,5 Prozent wieder in Erwerbstätigkeit, das sind 325 Menschen.
869 Stellenangebote sind beim Arbeitgeberservice registriert, gegenüber März ist das ein Plus von 54 Angeboten. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 40 Stellen weniger. 110 Angebote sind im April neu aufgenommen worden. 157 Angebote zählen zu den Fertigungsberufen und 138 Stellen gibt es in den Verkehr und Logistik.