Arbeitskräftebedarf ungebrochen – Arbeitslosenquote sinkt auf 3,1 Prozent

Gute Chancen für den beruflichen Einstieg und die Jobsuche

04.06.2024 | Presseinfo Nr. 49

Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Traunstein sank im Mai um 0,2 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent, das sind 9 108 Menschen. Im Vergleich zum April sind 358 Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Vorjahresmonat waren es 972 Menschen weniger.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist nach wie vor hoch, der Stellenbestand ist angestiegen und liegt bei 4 093 Angeboten. 712 Stellen wurden an den Arbeitgeberservice neu gemeldet, das sind 62 mehr als im April.

„Natürlich schauen wir uns täglich die unterschiedlichen Gruppen von arbeitslosen Menschen genau an“, sagt Michael Vontra, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein, „so stellen wir sicher, dass wir keine Personengruppe aus den Augen verlieren, auch wenn es im Jahresverlauf einzelne Schwerpunktthemen gibt. Nach wie vor bewegt uns, dass die Liste der Engpassberufe mittlerweile so lang ist, dass es in Teilen eine Vakanzzeit von mehreren Monaten gibt, bis eine Stelle neu besetzt wird. Bei 42,5 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Stellen liegt die Vakanzzeit bei über sechs Monaten. Der Durchschnitt liegt bei 203 Tagen. Vor einem Jahr lag er noch bei 166 Tagen.“ 

Das birgt für die Jobsuche oder einen beruflichen Wiedereinstieg eine Menge Chancen. Mütter, darunter Alleinerziehende, sowie Frauen, welche länger nicht berufstätig waren, tun sich teilweise schwer, wieder einen Fuß in den Arbeitsmarkt zu bekommen. Zum einen muss die Kinderbetreuung gesichert sein und diese muss mit den Arbeitszeiten korrespondieren, zum anderen fehlt manchmal das aktuelle Wissen für die angestrebte Beschäftigung.

„Wir haben durch die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt und die Berufsberatung im Erwerbsleben (BBiE) eine Vielzahl an Wiedereinstiegshilfen im Angebot. Mit dem Qualifizierungs-Chancengesetz können wir Wiedereinstiegsförderung anbieten, wodurch sich erfolgversprechende Perspektiven eröffnen. Es gibt Qualifizierungsbausteine zur Auffrischung des beruflichen Wissens und seit neuestem Online-Angebote, die bequem von zu Hause aus in Anspruch genommen werden können. Weiter ist es natürlich möglich mit dem Schuleintritt des Kindes eine Ausbildung zu starten, in den meisten Fällen geht das in Teilzeit“, ermuntert Vontra.

„Unsere nächste Aktion der BBiE ist der Quereinstieg in die Frühpädagogik. Wenn Sie Ihre sozialen Kompetenzen beruflich nutzen und einsetzen wollen, sind Sie zu diesem Vortrag herzlich eingeladen. Melden Sie sich einfach an unter https://eveeno.com/QuereinstiegKinderbetreuung. 

Für grundsätzliche Fragen zur individuellen Wiedereinstiegsplanung stehen Ihnen die Beauftragten für Chancengleichheit unter Traunstein.BCA@arbeitsagentur.de gerne Rede und Antwort“, führt Vontra aus.

Ebenfalls noch im Juni 2024 erörtern wir in einer gemeinsamen Veranstaltung mit den Agenturen für Arbeit Weilheim und Rosenheim mit den Bildungsträgern und den kommunalen Bedarfsträgern, wie wir weitere Qualifizierungsangebote im Bereich der Kinderpflege bedarfsorientiert auch landkreisübergreifend sicherstellen können. Dies mit dem Ziel, durch die Reduzierung von Personalengpässen ein mehr an Betreuung möglich zu machen.

Mit einem Blick zurück auf den Mai resümiert Vontra: „1 553 Ausbildungsstellen gibt es noch im Agenturbezirk zu besetzen. Wir waren im Mai auf Schulmessen in allen vier Landkreisen sowie auf der Ausbildungsroas in Traunreut. Seit Jahren ist aus dem Ausbildungsmarkt ein Bewerbermarkt geworden und sowohl große Unternehmen als auch kleine Betriebe denken sich eine Reihe von Benefits aus, um attraktiv für die jungen Leute zu werden. Dennoch heißt es jetzt, wo die Abschlussprüfungen vor der Tür stehen, sich für den Wunsch-Ausbildungsplatz zu beeilen. Ein Talente-Check und eine ausführliche Beratung helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Ein Termin bei der Berufsberatung ist unter 0861 / 703-555 schnell gemacht“, so Vontra abschließend.

Ein Blick in die Landkreise
Die Arbeitslosenquoten der einzelnen Landkreise: Altötting 3,1 Prozent, Berchtesgadener Land 3,4 Prozent, Mühldorf 3,3 Prozent und Traunstein 2,8 Prozent.

Landkreis Traunstein

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Traunstein betrug im Mai 2,8 Prozent, das ist ein Rückgang gegenüber April um 0,2 Prozentpunkte und ein Anstieg um 0,2 Prozentpunkte zum Mai 2023. 2 882 Menschen sind arbeitslos gemeldet, das sind 266 Menschen mehr als vor einem Jahr und 153 weniger als im April, ein Rückgang um 5,0 Prozent. 
Geteilt nach den Rechtskreisen gehören 1 530 Menschen zur Agentur für Arbeit (SGB III) und 1 352 zu den Kunden des Jobcenters (SGB II). 
Unter den 2 882 arbeitslosen Menschen sind 222 jüngere unter 25 Jahren, das sind 15 weniger als im Vormonat. 1 171 (Vorjahr 1 109) Menschen sind älter als 50 Jahre; darunter sind 895 älter als 55 Jahre. 648 Menschen zählen zu den Langzeitarbeitslosen; innerhalb der Gesamtgruppe beträgt ihr Anteil 22,5 Prozent.
838 (April 1 163) Menschen konnten ihre Erwerbslosigkeit beenden. Dem stehen 688 Neumeldungen gegenüber, ein Rückgang zu April um 255 Menschen, das sind 27,0 Prozent. 
Der Stellenbestand im Landkreis Traunstein beträgt 1 454, worunter 263 Neumeldungen sind. Der Arbeitsmarkt im Bereich Lebensmittel- und Gastgewerbeberufen ist weiterhin sehr gut mit 261 aktuellen Angeboten. Mit 171 Angeboten bieten die Fertigungstechnischen Berufe gute Wiedereinstiegschancen. 152 Angebote kommen aus den Gesundheitsberufen. 

Landkreis Altötting

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Altötting betrug im Mai 3,1 Prozent, das sind 2 051 Menschen. Im Vormonat waren es noch sechs Menschen mehr, was auf die Quote keinen Einfluss hat. Der Vorjahresvergleich zeigt einen Anstieg um 19,7 Prozent, d.h. 338 Menschen mehr sind derzeit von Arbeitslosigkeit betroffen; die Quote lag im Vorjahresmonat bei 2,6 Prozent.
Insgesamt teilen sich die Kunden in 896 bei der Agentur (SGB III) und 1 155 Kunden des Jobcenters (SGB II).
Gemeldet sind 46 Jugendliche unter 20 Jahren innerhalb der 188 unter 25 Jahren (Vormonat: 181). Die Anzahl der arbeitslosen Menschen über 50 Jahre ist mit 772 im Vergleich zum Vormonat um 29 gesunken, im Mai des Vorjahres waren es 107 weniger. Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen sank im Vormonatsvergleich um 12 und stieg im Vorjahresvergleich um 77, so dass 529 Menschen im Landkreis zu dieser Gruppe zählen.
559 Menschen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos und 567 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, davon 195 durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit.
952 Stellenangebote sind im Mai im aktuellen Bestand, davon 140 neu aufgenommene. Im April gab es fünf Angebote mehr. Im Vorjahresvergleich sind es 120 Stellen mehr. Die Fertigungstechnischen Berufe bieten mit 132 Angeboten die meisten Chancen, Bau- und Ausbauberufe haben mit 128 genauso viele offenen Stellen wie die Gesundheits- und Sozialberufe.

Landkreis Berchtesgadener Land

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Berchtesgadener Land betrug im Mai 3,4 Prozent, ein Rückgang um 0,4 Prozentpunkte gegenüber April und ein Anstieg um 0,3 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat. 1 849 Menschen sind arbeitslos gemeldet, 177 weniger als im Vormonat. Geteilt nach Rechtskreisen gehören 894 Kunden zur Agentur für Arbeit (SGB III) und 955 Kunden zum Jobcenter (SGBII).
Unter den 1 849 Gemeldeten sind 114 Jüngere unter 25 Jahren und 830 Ältere über 50 Jahre. In beiden Gruppen konnte ein Rückgang zum Vormonat verzeichnet werden. 511 Menschen zählen zu den Langzeitarbeitslosen, das sind zwei mehr als im Vormonat und 35 mehr, als im Mai des vergangenen Jahres das entspricht einem Anstieg um 7,4 Prozent. 
610 Abmeldungen wurden bearbeitet, das sind 247 mehr als im April. Davon gingen 272 in eine Erwerbstätigkeit. 443 Menschen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos.
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Mai um 24 Stellen auf 872 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 251 Arbeitsstellen weniger. Neu aufgenommen wurden 165 Angebote, 31 weniger als vor einem Jahr. 
Die drei größten Berufsbereiche sind mit 138 Angeboten die Lebensmittel- und Gastgewerbeberufe und mit 96 Stellen sowohl die Gesundheits-, als auch die Verkehrs- und Logistikberufe.

Landkreis Mühldorf

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Mühldorf betrug im Mai 3,3 Prozent, das ist ein Rückgang um 0,2 Prozentpunkte im Vormonatsvergleich. 2 326 Menschen waren im Mai arbeitslos gemeldet, 22 oder 0,9 Prozent weniger als im April. 
Getrennt nach Rechtskreisen zählen 1 059 Kunden zur Agentur für Arbeit und 1 267 sind Kunden des Jobcenters.
Aktuell sind 218 jüngere unter 25 Jahre gemeldet, wovon 37 unter 20 Jahre alt sind. Im April waren es sieben mehr. 882 Menschen sind älter als 50 Jahre, darunter gehören 666 zu den Älteren über 55 Jahre. Diese Altersgruppe hat 37,9 Prozent Anteil an der Gesamtheit aller Arbeitslosen im Landkreis. 
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen liegt bei 671, das sind acht weniger als im April und 13 mehr im Vorjahresvergleich. 
553 Neumeldungen, das sind 68 weniger als im Vormonat wurden von der Arbeitsvermittlung bearbeitet. Hiervon kamen 227 aus Erwerbstätigkeit. Dem stehen 579 Abmeldungen, das sind 120 weniger als im Vormonat, gegenüber. Hiervon gingen 35,2 Prozent wieder in Erwerbstätigkeit, das sind 204 Menschen.
815 Stellenangebote sind beim Arbeitgeberservice registriert, gegenüber April ist das ein Minus von 54 Angeboten. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 85 Stellen weniger. 144 Angebote sind im Mai neu aufgenommen worden. 160 Angebote zählen zu den Fertigungstechnischen Berufen und 95 Stellen gibt es in den Berufen aus der Branche Produktion.