Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Traunstein betrug im Januar 3,9 Prozent, eine Steigerung gegenüber Dezember um 0,6 Prozentpunkte. 1 750 Menschen mehr als im Vormonat, und 799 mehr als im Vorjahresmonat sind arbeitslos. Insgesamt sind in den vier Landkreisen 11 107 Menschen auf Arbeitssuche.
Die Arbeitslosenquoten in den einzelnen Landkreisen: Traunstein 3,6 Prozent; Altötting 3,6 Prozent, Berchtesgadener Land 4,8 Prozent und Mühldorf 3,8 Prozent.
Die 11 107 Menschen sind nach Rechtskreisen wie folgt verteilt: 6 381 Arbeitslose sind Kunden der Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III), das sind 1 539 mehr als im Dezember, ein Anstieg um 31,8 Prozent. Im Rechtskreis SGB II, den die Jobcenter betreuen, sind es bei insgesamt 4 726 Menschen 211 oder 4,7 Prozent mehr als im Dezember. „Diese unterschiedliche Entwicklung ist in der Winterarbeitslosigkeit der Außenberufler begründet, von denen die meisten eine Wiedereinstellungszusage für das Frühjahr haben“, erläutert Michael Vontra, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein, „mit saisonalen Schwankungen müssen wir jedes Jahr umgehen. In diesem Jahr möchten wir vor allem Arbeitnehmer aus den Bauberufen dazu ermuntern, die Zeit für eine Qualifizierung zu nutzen. Mit einer Qualifizierung steigert man seinen Wert, was sich im Gehalt deutlich ausdrückt, dazu dient es auch als Arbeitsplatzsicherung.“
889 Arbeitslose sind jünger als 25 Jahre, darunter 1487 unter 20 Jahre. Die Arbeitslosenquote der Jüngeren beträgt 2,7 Prozent, dies sind 0,2 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Sie liegt deutlich unter der auf alle Arbeitslosen bezogenen Arbeitslosenquote.
4 507 arbeitslose Menschen sind älter als 50, darunter 3 361 älter als 55 Jahre. Der Anteil dieser Altersgruppe an allen Arbeitslosen beträgt 40,6 Prozent. Gegenüber Dezember bedeutet dies einen Anstieg um 744 (19,8 Prozent), gegenüber Januar 2023 einen Anstieg um 308 (703 Prozent) Menschen.
Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen liegt mit 2 363 um 118 Menschen über dem Wert vom Dezember, im Vorjahresvergleich um 207 höher, das entspricht 9,6 Prozent.
2 267 Abmeldungen und 4 017 Arbeitslosmeldungen im Berichtsmonat machen die Bewegung auf dem Arbeitsmarkt deutlich. „Eine genaue Betrachtung der Neumeldungen zeigt, dass sich 2 784 Menschen, das sind 69,3 Prozent, direkt aus Erwerbstätigkeit in unseren Agenturen gemeldet haben“, erläutert Vontra, „für uns bedeutet dies, dass sich der weitaus überwiegende Anteil dieser Kunden innerhalb der nächsten drei Monate, sobald die Witterung es zulässt, wieder abmelden wird.“
Der Stellenbestand ist mit insgesamt 4 041 Angeboten um 52 zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 7 Stellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Januar 548 neue Stellen, das waren 3 weniger als vor einem Jahr. Der größte Anstieg bei den Stellenangeboten kommt von den Gesundheitsberufen, dort sind 469 Stellen frei. Die meisten Stellenangebote liegen in den Fertigungsberufen mit einem Bestand von 532.
Die Stellenangebote der Personaldienstleister liegen bei unter 10 Prozent des Gesamtbestands.
„Einige große Firmen und Handelsketten organisieren gemeinsam mit unserem Arbeitgeber-Service Karrieretage, um potenzielle Bewerber und Bewerberinnen persönlich kennenzulernen und das Unternehmen und die freien Stellen zu präsentieren. Bei Interesse an einem Karrieretag ist der Kontakt zum Arbeitgeber-Service unter 0800 4 5555 20 jederzeit möglich“, ermuntert Vontra.
Landkreis Traunstein
Im Landkreis Traunstein lag die Arbeitslosenquote im Januar mit 3,6 Prozent über dem Niveau des Vergleichsmonats des Vorjahres mit damals 3,2 Prozent. Gegenüber Dezember 2023 gibt es einen Anstieg um 0,6 Prozentpunkte (643 Menschen). Insgesamt sind 3 624 Menschen gemeldet.
Darunter sind 280 jünger als 25 Jahre, ein Anstieg um 61 im Vergleich zu Dezember und ein Anstieg um 41 im Vorjahresvergleich. 1 489 Ältere über 50 Jahre, das sind 282 mehr als im Dezember und 128 mehr als im Januar 2023, bilden einen Anteil von 41,1 Prozent an der Gesamtzahl der Arbeitslosen. Darunter sind 1 107 älter als 55 Jahre.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen beträgt 646, das sind 46 mehr als im Dezember und 121 mehr als im Vergleichsmonat 2023. “Wer lange arbeitslos ist, verlernt oftmals auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und in die gelebte Berufserfahrung. Wir wissen, dass es auch in dieser Gruppe Fachkräfte zu finden gilt“, appelliert Vontra.
283 Menschen mit Schwerbehinderung sind gemeldet, 28 mehr als im Dezember, und 25 mehr als im Vorjahresmonat.
1 393 Neumeldungen wurden registriert. Das sind 463 mehr als im Dezember und entspricht einem Anstieg um 49,8 Prozent. Im Vorjahr waren es 156 weniger.
Den Neumeldungen stehen 760 Abmeldungen gegenüber. Hiervon gingen 406 Menschen wieder in Erwerbstätigkeit, 77 Menschen in Ausbildung und/oder Qualifizierung und 234 in Nichterwerbstätigkeit. „Im Landkreis Traunstein unterscheiden sich die Zugangszahlen nach den Rechtskreisen im Winter sehr stark“, analysiert Vontra „gut 80 Prozent der Neumeldungen erfolgten bei der Agentur (SGB III), der Anteil des Jobcenters beträgt 19,9 Prozent“.
1 408 Stellen sind im aktuellen Bestand, 40 weniger als im Vormonat und 41 mehr als im Januar des Vorjahres. 136 Angebote wurden neu aufgenommen. Die meisten Angebote (235) gibt es in den Berufsbereichen Lebensmittel und Gastgewerbe, gefolgt von Kaufmännischen Dienstleistungen und Handel mit 162 Chancen.
Landkreis Altötting
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Altötting betrug im Januar 3,6 Prozent, das ist ein Anstieg gegenüber Dezember um 0,4 und um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahresmonat. 2 352 Menschen waren im Januar arbeitslos gemeldet, 278 mehr als im Dezember und 113 mehr als im Vergleichsmonat 2023.
Darunter sind 183 Jüngere unter 25 Jahren, das sind 15 mehr als im Vormonat und sieben weniger als im Januar des Vorjahres. 936 Ältere über 50 Jahre, das sind 131 mehr als im Dezember, und 54 mehr als im Januar 2023, nehmen einen Anteil von 39,8 Prozent der Gesamtzahl der Arbeitslosen ein. Darunter sind 687 älter als 55 Jahre.
Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen ist im Januar um 32 gestiegen, im Vergleich zum Vorjahresmonat um 59. Aktuell sind noch 549 Menschen in dieser Situation. “In den Zahlen zur Langzeitarbeitslosigkeit sehen wir den gesellschaftlichen Auftrag, der sich dahinter verbirgt. Er lautet auch, dem Berufsweg dieser Menschen eine Chance zu geben. Und je länger die Arbeitslosigkeit dauert, umso mehr Chancen müssen es sein“, so Vontra.
179 Menschen mit Schwerbehinderung sind gemeldet, 35 mehr als im Dezember und 17 mehr als im Vorjahresmonat. 457 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, 155 darunter mit Aufnahme einer Erwerbstätigkeit. Dem stehen 740 Neumeldungen gegenüber. Hiervon kamen 457 Menschen aus Erwerbstätigkeit und 94 aus Ausbildung oder Qualifizierung. „Im Landkreis Altötting unterscheiden sich die Zugangszahlen ebenso nach den Rechtskreisen“, analysiert Vontra „allerdings in etwas geringerem Ausmaß, nur gut ein Viertel aller Neumeldungen gingen bei dem Jobcenter ein.“
957 Stellen sind im aktuellen Bestand, 31 mehr als im Vormonat und 200 mehr als im Januar des Vorjahres. 181 Angebote wurden neu aufgenommen. Die meisten Angebote mit 140 gibt es in den Gesundheitsberufen, IT und naturwissenschaftliche Dienstleistungsberufe bieten 125 Chancen, gefolgt von Produktion und Fertigung mit 124 Stellen.
Landkreis Berchtesgadener Land
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Berchtesgadener Land betrug im Januar 4,8 Prozent. Sie liegt damit um 0,3 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahresmonats und um 1,0 Prozentpunkte über dem Wert vom Dezember. Insgesamt waren 2 573 Menschen arbeitslos gemeldet, 543 (26,7 Prozent) mehr als im Vormonat, und 182 mehr als im Januar 2023.
Unter den derzeit 2 573 arbeitslosen Menschen sind 193 (Vorjahr 175) jüngere unter 25 Jahren; davon sind 34 unter 20 Jahre alt, vier mehr als im Dezember und neun mehr als im Vorjahresmonat.
1 107 Ältere über 50 Jahre, das sind 229 mehr als im Dezember, und 88 mehr als im Januar 2023, nehmen einen Anteil von 43,0 Prozent der Gesamtzahl der Arbeitslosen ein. 837 davon sind älter als 55 Jahre.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen beträgt 523, das sind 29 mehr als im Dezember und 47 mehr als im Vergleichsmonat 2023. „Langzeitarbeitslosigkeit betrifft alle Altersgruppen und kann sehr unterschiedliche Gründe haben“ erklärt Vontra, „wir brauchen deshalb verschiedene Konzepte, die die jeweiligen Ursachen beachten, um mit dem Menschen einen individuellen Weg zu finden, wieder in Erwerbstätigkeit zu kommen“, so Vontra.
162 Menschen mit Schwerbehinderung sind gemeldet, 22 mehr als im Dezember, und drei mehr als im Vorjahresmonat.
549 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. 299 nahmen eine Erwerbstätigkeit auf und 63 gingen in Ausbildung. Dem stehen 1 098 Neumeldungen gegenüber. Hiervon kamen 838 Menschen aus Erwerbstätigkeit, das sind 76,3 Prozent, der höchste Anteil in allen vier Landkreisen. 110 Menschen kamen aus Ausbildung und 138 meldeten sich aus Nichterwerbstätigkeit in der Agentur.
Der Stellenbestand umfasst 867 Angebote, das sind 52 weniger als im Dezember und 94 weniger als im Januar des Vorjahres. 136 Stellen wurden neu gemeldet, ein Rückgang gegenüber Vormonat um 44 Stelleneingänge. 148 Angebote kommen aus den Lebensmittel- und Gastgewerbeberufen, 113 aus Handel und Vertrieb und bei den Gesundheitsberufen sind 104 Stellen zu besetzen.
Landkreis Mühldorf
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Mühldorf betrug im Januar 3,8 Prozent und lag damit um 0,5 Prozentpunkte über der Quote des Vormonats. 2 558 Menschen waren im Januar arbeitslos gemeldet, 286, das sind 12,6 Prozent mehr als im Dezember und 89 Menschen mehr als im Vergleichsmonat 2023, als die Quote bei 3,7 Prozent lag.
Darunter sind 233 Jüngere unter 25 Jahren, das sind 13 mehr als im Vormonat und vier mehr als im Januar des Vorjahres. 975 Ältere über 50 Jahre, darunter 730 älter als 55 Jahre, sind insgesamt 102 mehr als im Dezember und 38 mehr als im Januar 2023 und bilden 38,1 Prozent der Gesamtzahl.
645 Langzeitarbeitslose, das sind 11 mehr als im Dezember und 20 weniger als im Vergleichsmonat 2023 bilden 25,2 Prozent der Gesamtgruppe. „Wir wenden uns an Arbeitgeber und werben bei jeder Bewerbung aus Langzeitarbeitslosigkeit um eine neutrale Haltung, die auf die Perspektive und das Können gerichtet ist und arbeitslose Zeit wohlwollend in den Hintergrund treten lässt“, appelliert Vontra. 209 Menschen mit Schwerbehinderung sind gemeldet, 13 mehr als im Dezember und drei mehr als im Vorjahresmonat.
501 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, darunter 151 durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit und 125 Menschen, die eine Ausbildung begonnen haben. 194 Menschen meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit ab. Dem stehen 786 Neumeldungen gegenüber, 31,2 Prozent mehr als im Dezember. Hiervon kamen 482 Menschen aus Erwerbstätigkeit, 102 aus Ausbildung oder Qualifizierung und 177 aus Nichterwerbstätigkeit.
809 Stellen sind im aktuellen Bestand, neun mehr als im Vormonat und 154 weniger als im Januar des Vorjahres. 95 Angebote wurden neu aufgenommen, das sind 14 weniger als im Dezember. Mit 196 Angeboten aus Produktion und Fertigung, 164 aus wissenschaftlicher und technischer Dienstleistung und 98 Angeboten aus den Gesundheits- und Erziehungsberufen sind knapp 60 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Stellenangebote diesen Berufsbereichen zuzuordnen.