Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Traunstein lag im Juli bei 3,1 Prozent, das sind 9 191 Menschen. Der Bestand ist im Juli um 82 Menschen angewachsen, die Quote blieb jedoch gleich. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Anzahl an Arbeitslosen in allen ausgewiesenen Personengruppen zugenommen, es waren im vergangenen Monat 952 Menschen mehr als im Juli des Vorjahres.
„Obwohl die Arbeitslosenquote in den letzten drei Monaten konstant war, ist dennoch eine Menge Bewegung am Arbeitsmarkt“, resümiert Michael Vontra, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein, „wir sind in der Hochsaison, das macht sich beim Stellenzugang in der Hotellerie, Gastronomie und bei den Handelsberufen bemerkbar. Auch Dienstleistungs- und Gesundheitsberufe rund um den Tourismus bieten gute Chancen zum Einstieg. Wir hoffen auf einen guten Sommer, damit die Saison erfolgreich wird.“
Im Stellenbestand von 4 241 sind aktuell 47 Stellen mehr als im Juni, auch der Zugang ist im Vormonatsvergleich deutlich angestiegen auf aktuell 706 neue Angebote, das sind 118 mehr als im Vormonat. „Es lohnt sich für die Arbeitgeberschaft, auch bei Kandidaten, die vielleicht nicht sämtliche Anforderungen erfüllen, den berühmten „zweiten Blick“ zu wagen! Ein Bewerber/ eine Bewerberin kann, auch wenn die „Aktenlage“ nicht ganz passt, zum wichtigen Mitglied der Belegschaft werden oder auch durch eine innerbetriebliche Qualifizierung darauf vorbereitet werden.“ Der Arbeitgeberservice berät Unternehmen zu derartigen Förderungen und Qualifizierungsmöglichkeiten. Auch wer sich überlegt, den Beruf zu wechseln oder im Unternehmen aufzusteigen, kann durch Förderungen seine Chancen erheblich verbessern. Die Berufsberatung im Erwerbsleben bietet Beratung für alle, die in Beschäftigung sind, oder die sich mit einer Qualifizierung weiterbilden möchten. Persönliche Beratung immer Dienstag 11-13.00 Uhr und Donnerstag 16-18.00 Uhr unter 0861/703 – 515.
Der Ausbildungsmarkt ist in den letzten Jahren zum Bewerbermarkt geworden, Unternehmen suchen über Auszubildende die Fachkräfte von morgen. Vontra: „Wir sind stolz darauf, dass obwohl die Zahl der Schulabgänger rückläufig ist, die Bewerberzahlen für Ausbildungsplätze gestiegen sind.“ Die intensive Berufsorientierung in Zusammenarbeit mit den Schulen zeigt Erfolg. „Auch durch Initiativen und Projekte mit weiteren Netzwerkpartnern, durch Messen oder z.B. die Bustour im Berchtesgadener Land in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsservice, machen wir Jugendliche neugierig auf die verschiedensten Berufe“, führt Vontra aus. „Über 1 300 Ausbildungsstellen sind noch unbesetzt, in fast allen Branchen suchen die Unternehmen ihren Nachwuchs. Mit einer hochwertigen dualen Ausbildung stehen sämtliche Karrierewege offen. Die Fülle an Informationen ist für junge Menschen manchmal unübersichtlich, dafür braucht es unabhängige und individuelle Beratung. Wir sind mit unserer Berufsberatung hier der Lotse. Und sollte es einmal in der Ausbildung haken, können wir professionell unterstützen, damit der Abschluss gelingt“, so Vontra abschließend.
Auch in den Sommerferien gibt es Beratungstermine bei der Berufsberatung. Die Chancen stehen sehr gut, dass es im September mit dem Einstieg ins Berufsleben klappt. Termine unter der Telefonnummer 0861/703 – 555.
Ein Blick in die Landkreise
Die Arbeitslosenquoten der einzelnen Landkreise: Altötting 3,2 Prozent, Berchtesgadener Land 3,5 Prozent, Mühldorf 3,4 Prozent und Traunstein 2,8 Prozent.
Landkreis Traunstein
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Traunstein betrug im Juli 2,8 Prozent, das ist ein Gleichstand zum Juni und ein Anstieg um 0,2 Prozentpunkte zum Juli 2023. 2 811 Menschen sind arbeitslos gemeldet, das sind 226 Menschen mehr als vor einem Jahr und 31 weniger als im Juni, ein Rückgang um 1,1 Prozent.
Geteilt nach den Rechtskreisen gehören 1 485 Menschen zur Agentur für Arbeit (SGB III) und 1 326 zu den Kunden des Jobcenters (SGB II).
Unter den 2 811 arbeitslosen Menschen sind 265 jüngere unter 25 Jahren, das sind 37 mehr als im Vormonat. 1 141 (Vorjahr 1 050) Menschen sind älter als 50 Jahre; darunter sind 872 älter als 55 Jahre. 660 Menschen zählen zu den Langzeitarbeitslosen; innerhalb der Gesamtgruppe beträgt ihr Anteil 23,5 Prozent.
762 (Juni 741) Menschen konnten ihre Erwerbslosigkeit beenden. Dem stehen 736 Neumeldungen gegenüber, ein Anstieg zu Juni um 35 Menschen.
Der Stellenbestand im Landkreis Traunstein beträgt 1 574, worunter 252 Neumeldungen sind. Der Arbeitsmarkt im Bereich Lebensmittel- und Gastgewerbeberufen ist weiterhin sehr gut mit 239 aktuellen Angeboten. Mit 223 Angeboten bieten die Fertigungstechnischen Berufe gute Wiedereinstiegschancen. 186 Angebote kommen aus den Gesundheitsberufen.
Landkreis Altötting
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Altötting betrug im Juli 3,2 Prozent, das sind 2 094 Menschen. Im Vormonat waren es 33 Menschen weniger, was einen Anstieg der Quote um 0,1 Prozentpunkte bedingt. Der Vorjahresvergleich zeigt einen Anstieg um 13,8 Prozent, d.h. 254 Menschen mehr sind derzeit von Arbeitslosigkeit betroffen; die Quote lag im Vorjahresmonat bei 2,8 Prozent.
Insgesamt teilen sich die Kunden in 974 bei der Agentur (SGB III) und 1 120 Kunden des Jobcenters (SGB II).
Gemeldet sind 63 Jugendliche unter 20 Jahren innerhalb der 217 unter 25 Jahren (Vormonat: 198). Die Anzahl der arbeitslosen Menschen über 50 Jahre ist mit 764 im Vergleich zum Vormonat um 25 gesunken, im Juli des Vorjahres waren es 92 weniger. Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen stieg im Vormonatsvergleich um neun und im Vorjahresvergleich um 72, so dass 545 Menschen im Landkreis zu dieser Gruppe zählen.
596 Menschen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos und 570 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, davon 197 durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit.
1 010 Stellenangebote sind im Juli im aktuellen Bestand, davon 187 neu aufgenommene. Im Juni gab es 26 Angebote weniger. Im Vorjahresvergleich sind es 116 Stellen mehr. Die meisten Angebote gibt es bei den Fertigungstechnischen Berufen mit 145 Stellen, die medizinischen und nicht-medizinischen Berufe bieten mit 127 Angeboten gute Einstiegschancen, gefolgt von den Bau-, und Ausbauberufen mit 124 offenen Stellen.
Landkreis Berchtesgadener Land
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Berchtesgadener Land betrug im Juli 3,5 Prozent, ein Anstieg um 0,2 Prozentpunkte gegenüber Juni und ein Anstieg um 0,4 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat. 1 875 Menschen sind arbeitslos gemeldet, 77 mehr als im Vormonat. Geteilt nach Rechtskreisen gehören 895 Kunden zur Agentur für Arbeit (SGB III) und 980 Kunden zum Jobcenter (SGBII).
Unter den 1 875 Gemeldeten sind 136 Jüngere unter 25 Jahren und 788 Ältere über 50 Jahre. Bei den jüngeren gab es einen Anstieg um 27 junge Menschen. 507 Menschen zählen zu den Langzeitarbeitslosen, das sind sieben weniger als im Vormonat und 27 mehr, als im Juli des vergangenen Jahres das entspricht einem Anstieg um 5,6 Prozent.
466 Abmeldungen wurden bearbeitet, das sind 18 mehr als im Juni. Davon gingen 163 in eine Erwerbstätigkeit. 547 Menschen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos.
Der Bestand an Arbeitsstellen ist mit 829 im Juli um 43 geringer als im Juni. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 256 Arbeitsstellen weniger. Neu aufgenommen wurden 151 Angebote, 26 weniger als vor einem Jahr.
Die vier größten Berufsbereiche sind mit 120 Angeboten die Lebensmittel- und Gastgewerbeberufe, mit 95 die Gesundheitsberufe und mit jeweils 88 die Handelsberufe und die Verkehrs-, und Logistikberufe.
Landkreis Mühldorf
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Mühldorf betrug im Juli 3,4 Prozent, das ist ein Gleichstand zu der Juni-Quote. 2 411 Menschen waren im Juli arbeitslos gemeldet, drei oder 0,1 Prozent mehr als im Juni.
Getrennt nach Rechtskreisen zählen 1 065 Kunden zur Agentur für Arbeit und 1 346 sind Kunden des Jobcenters.
Aktuell sind 249 jüngere unter 25 Jahre gemeldet, wovon 57 unter 20 Jahre alt sind. Im Juni waren es 18 weniger. 901 Menschen sind älter als 50 Jahre, darunter gehören 681 zu den Älteren über 55 Jahre. Diese Altersgruppe hat 37,4 Prozent Anteil an der Gesamtheit aller Arbeitslosen im Landkreis.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen liegt bei 688, das sind acht mehr als im Juni und 31 mehr im Vorjahresvergleich.
641 Neumeldungen, das sind 64 mehr als im Vormonat wurden von der Arbeitsvermittlung bearbeitet. Hiervon kamen 227 aus Erwerbstätigkeit. Dem stehen 638 Abmeldungen, das sind 145 mehr als im Vormonat, gegenüber. Hiervon gingen 33,1 Prozent wieder in Erwerbstätigkeit, das sind 211 Menschen.
828 Stellenangebote sind beim Arbeitgeberservice registriert, gegenüber Juni ist das ein Minus von 37 Angeboten. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 69 Stellen weniger. 116 Angebote sind im Juli neu aufgenommen worden. 159 Angebote zählen zu den Fertigungstechnischen Berufen und 103 Stellen gibt es in den Berufen aus der Logistik.