Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Traunstein lag im September bei 3,2 Prozent, das sind 9 476 Menschen. Der Bestand ist im September um 298 Menschen gesunken, die Quote sank um 0,1 Prozentpunkte. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Anzahl an Arbeitslosen in allen ausgewiesenen Personengruppen zugenommen, es waren im vergangenen Monat 764 Menschen mehr als im September des Vorjahres. Der weitaus überwiegende Teil stammt aus dem Bereich der Arbeitslosenversicherung. Dieser Bestandsaufwuchs hat sich über die letzten Monate entwickelt. Der Zugang seit Jahresbeginn übersteigt die Abgänge um 452 Menschen. Ein Teil dieser Arbeitslosen sind Personen unter 25 Jahren, welche sich bei uns arbeitslos gemeldet haben und bisher noch keine Anschlussbeschäftigung gefunden haben. Sonst streut der Anstieg über alle Personengruppen. Nach Aussage des IAB sinkt bundesweit die Beschäftigung in den Bereichen Industrie, Bau und Zeitarbeit. Seit Jahresbeginn ist der Zugang an neuen Stellen auch bei uns um 888 im Vergleich zum Vorjahr gefallen.
„Die leicht gesunkene Arbeitslosenquote ist ein jährliches Ereignis Anfang September“, resümiert Michael Vontra, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein, „die Betriebe stellen nach den Sommermonaten wieder verstärkt ein.“
Mit Blick auf den Ausbildungsmarkt erklärt Vontra, dass es ihn freut, dass die Betriebe weiterhin so stark auf Ausbildung zur Gewinnung von Fachkräften setzen.
„In diesem Ausbildungsjahr gab es ein weiteres Mal einen Aufwuchs an Ausbildungssuchen-den, eine Besonderheit zu anderen südbayerischen Regionen. Knapp 3 000 junge Leute aus allen Schularten suchten über die Berufsberatungen ihren Traumberuf. „Das ist das Ergebnis der intensiven Beratungen an den Schulen und der Berufsorientierung, die ja nun früher angeboten wird“, so Vontra.
In Kooperation mit den Berufsschulen läuft seit 09. September eine Nachvermittlungsaktion, bei der die berufsschulpflichtigen Jugendlichen in den Berufsvorbereitungsklassen intensiv beraten werden. „Wir haben in allen vier Landkreisen noch eine sehr gute Auswahl an Ausbildungsstellen“ sagt Oliver Scharbert, Teamleiter der Berufsberatung im Team Süd „ein Einstieg ist bis Jahresende immer noch möglich, wenn der Jugendliche sich hineinhängt und Biss hat“, so Scharbert. „Manche tun sich nicht so leicht“, ergänzt Marika Werdan-Martius, Teamleiterin der Berufsberatung Team Nord, „mit der assistierten Ausbildung haben wir ein Förderinstrument an der Hand, das den Jugendlichen und die Betriebe unterstützt, so dass die Aus-bildung gut abgeschlossen werden kann“, sagt Werdan-Martius abschließend. Die Nachvermittlungsaktion geht noch bis zum 11. Oktober. Wer einen persönlichen Termin möchte, kann diesen jederzeit bekommen unter der Telefonnummer 0861/703 – 555. „Nutzen Sie dieses Angebot“, ermuntert Vontra, „denn eine abgeschlossene Berufsausbildung schützt vor zukünftiger Arbeitslosigkeit. Dies wird belegt durch die Analyse, dass 56,7 Prozent aller Arbeitslosen unter 25 Jahren keine abgeschlossene Berufsausbildung haben.“
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Traunstein waren im September 4 154 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber August ist das ein Rückgang von 35 oder 1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 414 Stellen weniger (–9 Prozent). Arbeitgeber meldeten im September 433 neue Arbeitsstellen, das waren 161 oder 27 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 5 572 Stellen eingegangen, das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 888 oder 14%. Von Januar bis September gab es insgesamt 5 489 Stellenabgänge, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 685 oder 11%.
„Für knapp die Hälfte unserer Stellenangebote braucht man eine handwerkliche Ausbildung“, so Vontra, „sei es speziell im Holz- Metall- oder Energiebereich, oder in den vielen Berufen, die wir brauchen, um sowohl die Grund- und Konsumbedürfnisse zu befriedigen, als auch die Infrastruktur und den Lebensraum der Menschen sicher zu stellen“, fasst Vontra zusammen, „jeder Handwerksberuf hat Zukunft, auch wenn sich die Ausbildungsinhalte und Anforderungen mit der Zeit ändern werden“, so Vontra abschließend.
Ein Blick in die Landkreise
Die Arbeitslosenquoten der einzelnen Landkreise: Altötting 3,2 Prozent, Berchtesgadener Land 3,6 Prozent, Mühldorf 3,5 Prozent und Traunstein 2,9 Prozent.
Landkreis Traunstein
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Traunstein betrug im September 2,9 Prozent, das ist ein Rückgang zu August um 0,1 und ein Anstieg zum Vorjahresmonat um 0,2 Prozentpunkte. 2 940 Menschen sind arbeitslos gemeldet, das sind 270 Menschen mehr als vor einem Jahr und 128 weniger als im August, ein leichter Rückgang um 4,2 Prozent.
Geteilt nach den Rechtskreisen gehören 1 540 Menschen zur Agentur für Arbeit (SGB III) und 1 400 zu den Kunden des Jobcenters (SGB II).
Unter den 2 940 arbeitslosen Menschen sind 313 jüngere unter 25 Jahren, das sind 88 weniger als im Vormonat und 45 mehr als im September 2023. 1 152 (Vorjahr 1 059) Menschen sind älter als 50 Jahre; darunter sind 909 älter als 55 Jahre. 641 Menschen zählen zu den Langzeitarbeitslosen; innerhalb der Gesamtgruppe beträgt ihr Anteil 21,8 Prozent.
843 (August 613) Menschen konnten ihre Erwerbslosigkeit beenden. Dem stehen 715 Neumeldungen gegenüber, ein Rückgang zu August um 163 Menschen.
Der Stellenbestand im Landkreis Traunstein beträgt 1 538, worunter 124 Neumeldungen sind. Der Arbeitsmarkt im Bereich Lebensmittel- und Gastgewerbeberufen ist weiterhin sehr gut mit 184 aktuellen Angeboten. Mit 218 Angeboten bieten die Fertigungstechnischen Berufe gute Wiedereinstiegschancen. Ebenfalls 184 Angebote kommen aus den Gesundheitsberufen.
Landkreis Altötting
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Altötting betrug im September 3,2 Prozent, das sind 2 132 Menschen. Im Vormonat waren es 66 Menschen mehr, was einen Rückgang der Quote um 0,1 Prozentpunkte erklärt. Der Vorjahresvergleich zeigt einen Anstieg um 2,7 Prozent, d.h. 56 Menschen mehr sind derzeit von Arbeitslosigkeit betroffen; die Quote lag im Vorjahresmonat ebenfalls bei 3,2 Prozent.
Insgesamt teilen sich die Kunden in 1 007 bei der Agentur (SGB III) und 1 125 Kunden des Jobcenters (SGB II).
Gemeldet sind 60 Jugendliche unter 20 Jahren innerhalb der 215 unter 25 Jahren (Vormonat: 259). Die Anzahl der arbeitslosen Menschen über 50 Jahre ist mit 795 im Vergleich zum Vormonat um 20 gestiegen, im September des Vorjahres waren es 48 weniger. Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen stieg im Vormonatsvergleich um 29 und im Vorjahresvergleich um 68, so dass 568 Menschen im Landkreis zu dieser Gruppe zählen.
532 Menschen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos und 604 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, davon 199 durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit.
984 Stellenangebote sind im September im aktuellen Bestand, davon 90 neu aufgenommene. Im August gab es 11 Angebote mehr. Im Vorjahresvergleich sind es 59 Stellen weniger. Die meisten Angebote gibt es bei den Fertigungstechnischen Berufen mit 160 Stellen, die Bau-, und Ausbauberufe bieten mit 131 offenen Stellen gute Einstiegschancen, gefolgt von den medizinischen und nicht-medizinischen Berufen mit 124 Angeboten.
Landkreis Berchtesgadener Land
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Berchtesgadener Land betrug im September 3,6 Prozent, ein Gleichstand zum August und ein Anstieg um 0,3 Prozentpunkte zum Vorjahresmonat. 1 932 Menschen sind arbeitslos gemeldet, 26 weniger als im Vormonat. Geteilt nach Rechtskreisen gehören 948 Kunden zur Agentur für Arbeit (SGB III) und 984 Kunden zum Jobcenter (SGBII).
Unter den 1 932 Gemeldeten sind 156 Jüngere unter 25 Jahren und 776 Ältere über 50 Jahre. Bei den Jüngeren gab es einen Rückgang zum August um 12 junge Menschen. 492 Menschen zählen zu den Langzeitarbeitslosen, das sind drei weniger als im Vormonat und zwei mehr, als im September des vergangenen Jahres.
496 Abmeldungen wurden bearbeitet, das sind 76 mehr als im August. Davon gingen 208 in eine Erwerbstätigkeit. 479 Menschen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos.
Der Bestand an Arbeitsstellen ist mit 817 im September um sechs geringer als im August. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 271 Arbeitsstellen weniger. Neu aufgenommen wurden 117 Angebote, 70 weniger als vor einem Jahr.
Die größten Berufsbereiche sind mit 111 Angeboten die Lebensmittel- und Gastgewerbeberufe, mit 98 die Gesundheitsberufe und mit 95 Stellen die Verkehrs-, und Logistikberufe.
Landkreis Mühldorf
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Mühldorf betrug im September 3,5 Prozent, das ist ein Rückgang um 0,1 Prozentpunkte zu der August-Quote. 2 472 Menschen waren im September arbeitslos gemeldet, 78 oder 3,1 Prozent weniger als im August.
Getrennt nach Rechtskreisen zählen 1 137 Kunden zur Agentur für Arbeit und 1 335 sind Kunden des Jobcenters.
Aktuell sind 261 jüngere unter 25 Jahre gemeldet, wovon 66 unter 20 Jahre alt sind. Im August waren es 38 mehr. 877 Menschen sind älter als 50 Jahre, darunter gehören 663 zu den Älteren über 55 Jahre. Diese Altersgruppe hat 35,5 Prozent Anteil an der Gesamtheit aller Arbeitslosen im Landkreis.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen liegt bei 682, das sind vier weniger als im August und 32 mehr im Vorjahresvergleich.
581 Neumeldungen, das sind 111 weniger als im Vormonat wurden von der Arbeitsvermittlung bearbeitet. Hiervon kamen 282 aus Erwerbstätigkeit. Dem stehen 666 Abmeldungen, das sind 118 mehr als im Vormonat, gegenüber. Hiervon gingen 35,6 Prozent wieder in Erwerbstätigkeit, das sind 237 Menschen.
815 Stellenangebote sind beim Arbeitgeberservice registriert, gegenüber August ist das ein Minus von sieben Angeboten. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 85 Stellen weniger. 102 Angebote sind im August neu aufgenommen worden. 143 Angebote zählen zu den Fertigungs-technischen Berufen und 114 Stellen gibt es in den Berufen aus der Logistik.