Modernes Recruiting zur Personalgewinnung

Eine Stellenanzeige allein, so groß und gut formuliert sie auch sein mag, bringt heutzutage nicht mehr den Erfolg, den sie einmal hatte. Eine Tageszeitung ist für viele, auch geflüchtete Menschen, die auf Arbeitssuche sind, nicht die erste Wahl zur Stellensuche. Gerade für Bewerberinnen und Bewerber, die keine guten Deutschkenntnisse haben und Fachbegriffe nicht kennen, ist es am erfolgversprechendsten, wenn ein direkter Einblick in die Arbeitsabläufe gewährt wird. Deshalb organsierte das Jobcenter Berchtesgadener Land gemeinsam mit dem Logistikunternehmen Dachser in Ainring bei Freilassing einen Bewerbertag im Rahmen des Jobturbo. Die Firma Dachser ist ein fast einhundert Jahre altes Familienunternehmen mit weltweit knapp 34.000 Mitarbeitern und 382 Warehouse Standorten auf sechs Kontinenten. Internationalität und Vielfalt gehören zu sowohl zur Unternehmensphilosophie als auch zum konkreten Alltag. „Im Vorfeld wurden deshalb Kandidatinnen und Kandidaten vieler Nationen ausgewählt, die bereits einschlägige Kenntnisse im Speditionswesen, als Fahrer oder in der Verwaltung haben“, so Torsten Brunnauer, Teamleiter der Arbeitsvermittlung im Jobcenter Berchtesgadener Land. „Schließlich hatten wir eine motivierte Gruppe von 20 Bewerberinnen und Bewerbern zusammen. “Die Logistikunternehmen Dachser in Ainring öffnete an diesem Bewerbertag ihre Pforten, um neue Kolleginnen und Kollegen zu gewinnen. Nach einer kurzen Einführung durch Armin Enderlein, der als Manager Operations für die Planung und Steuerung von Arbeitsprozessen zuständig ist, zur Firmengeschichte, Rahmendaten zu den Standorten und der Mitarbeiterzahl ging es durch die Hallen und über das Gelände. Dort erfuhren die Teilnehmer wie der Warenumschlag organisiert wird, welche Logistik hinter den Warenlieferungen steckt und auch ganz konkret, mit welchen Fahrzeugen die Arbeit erledigt wird. 
Im Anschluss daran sammelte Linda Jeschke, HR-Generalist, die eigens aus München zum Bewerbertag anreiste, die Lebensläufe der Bewerberinnen und Bewerber ein. Die ersten Vorstellungsgespräche wurden gleich am Nachmittag eingetaktet. „Der Bewerbertag hat den Vorteil, dass wir die potenziellen neuen Kolleginnen und Kollegen gleich hier im Haus haben“, sagt Linda Jeschke, „wir können das Bewerbungsverfahren etwas kürzen und so relativ schnell zu einer Entscheidung kommen, weil wir sehen, wer echtes Interesse hat.“
„Das können wir gerne im nächsten Jahr wiederholen“, sagt Armin Enderlein, „es ist doch schade um jeden Kandidaten, der etwas kann und will, sich aber einfach nicht traut, den klassischen Weg zu nehmen“, so Enderlein abschließend.