Auf dem Arbeitsmarkt kehrt der Frühling ein

Die Arbeitslosenquote bleibt stabil bei 3,5 Prozent Der Bestand an Arbeitslosen liegt auf Vorkrisenniveau Die Zahl der Stellenangebote ist weiterhin sehr hoch

02.03.2022 | Presseinfo Nr. 13

Nach dem saisonbedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar ist auf dem regionalen Arbeitsmarkt wieder Entspannung eingekehrt. Die Zahl der Arbeitslosen sank seit Januar um 137 auf 10.245 Personen. Davon unberührt bleibt die Arbeitslosenquote, sie liegt weiterhin bei 3,5 Prozent. Im Vorjahresvergleich ist hingegen ein deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 17,7 Prozent bzw. 2.208 Personen und die Quote um 0,7 Prozentpunkte. 

Heribert Wilhelmi, Leiter der Agentur für Arbeit Trier sieht mehrere Einflussfaktoren für den Rückgang der Arbeitslosigkeit: „Saisonal bedingt steigt ab Februar wieder die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen, insbesondere in den Branchen, die von Witterungsbedingungen abhängig sind und in den Wintermonaten Arbeitnehmer entlassen müssen“, sagt der Agenturchef. „Auch wirkt sich positiv aus, dass die Gesellschaft gelernt hat, mit der Corona-Pandemie zu leben. Trotz der Omikron-Welle gibt es keine Lockdowns mehr und neue Lockerungen sind in Aussicht“.

Der Personalbedarf im Zuge einer wieder anziehenden Wirtschaft zeigt sich auch in der Statistik der BA. Insgesamt wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter im Februar 1.459 neue Stellenangebote gemeldet, eine deutliche Steigerung gegenüber Januar um 62,7 Prozent oder 562 Ausschreibungen. Im Vergleich zum Februar 2021 stieg die Zahl der neuen Angebote um 373 bzw. 34,3 Prozent. Auch der Bestand an offenen Stellen bewegt sich mit 5.994 weiterhin auf sehr hohem Niveau. Der Wert des Vormonats wird mit einem Zuwachs von 223 und der Wert des Vorjahresmonats mit einem Zuwachs von 1.781 signifikant überschritten.

Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick

In der Region Trier waren im Januar 10.245 Menschen arbeitslos gemeldet, 137 weniger als im Januar. Die Arbeitslosenquote bleibt jedoch konstant bei 3,5 Prozent. Gegenüber Februar des vergangenen Jahres waren 2.208 Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen, das entspricht einem Rückgang von 17,7 Prozent. Dadurch liegt die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Prozentpunkte niedriger. Der Bestand an Arbeitslosen im Februar bewegt sich auf dem Niveau vor der Corona-Krise.

Die Bewegungsdaten, die die Zugänge in Arbeitslosigkeit und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit bewerten, geben wichtige Hinweise zur Dynamik am Arbeitsmarkt. Weniger Zugänge als Abgänge weisen auf eine sinkende Arbeitslosigkeit hin. 2.433 Menschen haben sich im Februar arbeitslos gemeldet, 2.559 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Zugänge und Abgänge von Arbeitslosen liegen über den Vorjahreswerten.

Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit profitieren alle Personengruppen, auch die Langzeitarbeitslosen. „Um hier jedoch einen nachhaltigen Effekt zu erzielen, braucht es die forcierte Anwendung von zielgerichteten Maßnahmen“, sagt Heribert Wilhelmi. „Die Agentur für Arbeit und die Jobcenter haben deshalb das Thema Langzeitarbeitslosigkeit in den Fokus ihres Engagements gerückt. Mit Förderprogrammen nach dem Teilhabechancengesetz, Qualifizierungs- und Integrationsangeboten setzen wir uns verstärkt für berufliche Eingliederung und Teilhabe von Langzeitarbeitslosen ein.“ Das ist mit Anreizen für Arbeitgeber verbunden: „Arbeitgeber, die Langzeitarbeitslose in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung übernehmen, erhalten Lohnkostenzuschüsse oder auch Zuschüsse für die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter“, erklärt Heribert Wilhelmi. „Außerdem profitieren beide Seiten von einem beschäftigungsbegleitenden Coaching, das die neu Eingestellten bei der Eingliederung ins Berufsleben unterstützt.“

Personengruppen – jugendliche und ältere Arbeitslose, Frauen und Männer, Ausländer und Langzeitarbeitslose

5.601 der Arbeitslosen sind Männer, 4.644 Frauen. Unter den insgesamt 10.245 Arbeitslosen befinden sich 986 Jüngere unter 25 Jahren, 2.835 Ältere ab 55 Jahren sowie 2.415 Ausländer und 3.121 Langzeitarbeitslose. Jede dieser Personengruppen konnte die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich reduzieren.

Stellenangebote

Das Angebot an freien Stellen in der Region Trier befindet sich mit 5.994 Angeboten weiterhin auf hohem Niveau. Im Januar waren noch 223 Stellen weniger im Bestand gemeldet. Seit Februar 2021 hat sich der Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen um 1.781 Stellen bzw. 42,3 Prozent erhöht. Die meisten Stellenausschreibungen gibt es in der Zeitarbeit (wo die Fluktuation generell hoch ist) mit 1.395 Angeboten, im verarbeitenden Gewerbe mit 962 freien Jobs und im Handel mit 741 Angeboten.

Unterbeschäftigung

Wer an einer Qualifizierung teilnimmt oder erkrankt ist, wird während dieser Zeit laut Gesetz nicht als Arbeitsloser gezählt. Um hier Transparenz zu schaffen, publiziert die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat die sogenannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht zusätzlich zu den Arbeitslosen unter anderem all jene ein, die zur Erhöhung ihrer Integrationschancen arbeitsmarktpolitisch gefördert werden. Laut aktueller Datenbasis lag im Februar die Unterbeschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Trier bei 13.026 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote ist seit Januar konstant bei 4,4 Prozent geblieben. Im Vergleich zum Vorjahr sank sie jedoch um 0,7 Prozentpunkte.

Kurzarbeit

Ein wesentliches Instrument zur Vermeidung von Arbeitslosigkeit in der Region Trier ist nach wie vor die Kurzarbeit. Aufsummiert von April 2021 bis Februar 2022 haben 974 Betriebe für 11.709 Arbeitnehmer Kurzarbeit angezeigt. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor von April 2020 bis Februar 2021 waren es mit 7.896 Anzeigen für 77.144 Beschäftigte gut 8-mal so viele Anzeigen. In diesem Februar gingen bei der Agentur für Arbeit Trier 54 neue Anzeigen auf Kurzarbeit für 580 Beschäftigte ein.

Blick in die einzelnen Regionen

Stadt Trier

Die Arbeitslosigkeit in der Stadt Trier ist im Februar nahezu konstant geblieben. Gegenüber Januar ist die Zahl der Arbeitslosen nur um eins, auf 3.344 Personen gefallen. Im Vergleich zum Februar 2021 sind jedoch 743 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote bleibt, wie bereits im Januar, bei 5,4 Prozent. Sie liegt 1,2 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahresmonat.

In der Stadt Trier sind 1.929 der Arbeitslosen männlich, 1.415 weiblich. Unter allen 3.344 Arbeitslosen befinden sich 360 Jüngere unter 25 Jahren, 648 Ältere über 55 Jahren, 939 Ausländer und 1.146 Langzeitarbeitslose. In den Wochen des Februars haben sich 853 Menschen im Stadtbezirk arbeitslos gemeldet, 237 haben ihre Arbeitslosigkeit beendet.

Landkreis Bernkastel-Wittlich

Wie im Gesamtbezirk hat sich auch im Kreis Bernkastel-Wittlich die Zahl der Arbeitslosen im Februar reduziert. Mit 2.291 Menschen waren 65 Personen weniger arbeitslos als noch im Januar. Seit Februar 2021 ist die Zahl um 287 Menschen bzw. 11,1 Prozent gesunken. Die Arbeitslosenquote beträgt 3,6 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat liegt sie 0,1 Prozentpunkte und im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,5 Prozentpunkte niedriger.

In den letzten vier Wochen mussten sich 510 Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Bernkastel-Wittlich arbeitslos melden, 582 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. 1.171 der insgesamt 2.291 Arbeitslosen sind Männer, 1.120 sind Frauen. Darunter befinden sich 196 Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren, 744 Arbeitslose, die älter als 55 Jahre sind, 575 Ausländer und 563 Langzeitarbeitslose.

Eifelkreis Bitburg-Prüm

Der Arbeitsmarkt im Eifelkreis Bitburg-Prüm hat sich ebenfalls entspannt. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist von Januar auf Februar um 54 auf 1.282 Personen gesunken. Die Arbeitslosenquote hat sich um 0,1 Prozentpunkt auf 2,4 Prozent reduziert. Im Vergleich zum Vorjahr sind 460 Personen weniger arbeitslos. Dies ist ein Rückgang um 26,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag im Februar 2021 noch bei 3,3 Prozent.

Unter den aktuell 672 arbeitslosen Männern und 610 arbeitslosen Frauen befinden sich 130 Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren, 373 Ältere ab 55 Jahren, 302 Ausländer und 370 Langzeitarbeitslose. 329 Menschen konnten im Februar ihre Arbeitslosigkeit beenden, 378 Personen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos.

Kreis Vulkaneifel

Die Arbeitslosigkeit in der Vulkaneifel ist im Monat Februar gering, um 0,4 Prozentpunkte gesunken, und zwar um 5 auf 1.141 Personen. Damit liegt die Arbeitslosigkeit mit einem Rückgang um 169 Personen gegenüber Februar 2021 weiter unter dem Niveau des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote blieb von Januar auf Februar konstant bei 3,4 Prozent. Im Februar 2021 lag sie noch bei 4,2 Prozent.

Im Februar haben sich 261 Menschen arbeitslos gemeldet, 260 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Von den 1.141 Arbeitslosen sind 634 Männer und 507 Frauen, darunter befinden sich 100 Jüngere unter 25 Jahren, 349 Ältere ab 55 Jahren, 162 Ausländer und 361 Langzeitarbeitslose.

Landkreis Trier-Saarburg

Im Landkreis Trier-Saarburg entwickelt sich der Arbeitsmarkt im Februar leicht positiv. Die Zahl der Arbeitslosen verringert sich seit Januar um 12 auf 2.187 Personen. Im Vergleich zum Februar 2021 hat sich die Arbeitslosigkeit um 17,1 Prozent bzw. 223 Personen reduziert. Die Arbeitslosenquote liegt wie im Januar bei 2,7 Prozent. Vor einem Jahr war sie 0,6 Prozentpunkte höher.

Unter den 1.195 arbeitslosen Männern und 992 arbeitslosen Frauen befinden sich 200 Jüngere unter 25 Jahren, 721 Ältere ab 55 Jahren, 437 Ausländer und 681 Langzeitarbeitslose. 480 Menschen meldeten sich arbeitslos, 499 Personen haben ihre Arbeitslosigkeit beendet.