Nach dem saisonbedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar hat sich die Lage auf dem regionalen Arbeitsmarkt im Februar wieder leicht entspannt. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 115 auf 11.309 Personen. Die Arbeitslosenquote blieb davon unberührt bei 3,9 Prozent wie im Vormonat. Weniger Menschen wurden aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos: Der Zugang von Arbeitslosmeldungen im Anschluss an ein Beschäftigungsverhältnis verringerte sich gegenüber Januar um 440 oder 28,5 Prozent. Damit verstärkt sich ein positiver Trend, der sich im Vergleich der Februarwerte zum Vormonat kontinuierlich über die letzten fünf Jahre abbildet. Ebenfalls im positiven Trend liegt, dass im Februar 848 Menschen mit einem neuen Job ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten.
Nadine Mattes, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Trier sieht mehrere Einflussfaktoren für diese Entwicklungen: „Im Februar steigt die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen wieder, insbesondere in den Branchen, die von Witterungsbedingungen abhängig sind und in den Wintermonaten Arbeitnehmer entlassen mussten“, sagt sie mit Verweis auf saisonal übliche Vorgänge. „Entscheidend ist jedoch die weiterhin hohe Arbeitskräftenachfrage. Der regionale Arbeitsmarkt zeigt sich robust gegenüber Krisenfolgen und konjunkturellen Schwankungen. Entsprechend suchen die Betriebe weiterhin nach Personal“. Das untermauern die Statistiken zum Stellenmarkt. Er bleibt mit einem Bestand von 5.718 Job-Angeboten, auf einem hohen Niveau. Neu wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und den Jobcentern im Februar 1.081 Stellenangebote gemeldet, 411 mehr als im Januar. Besonders hoch im Vergleich zum Vormonat fallen mit einem Zuwachs um 142 Prozent die Stellen-Zugänge bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen aus, gefolgt vom Gastgewerbe (+ 127 Prozent). Auch im Baugewerbe (+ 69 Prozent) gibt es deutliche Steigerungen. „Überdies legen die Unternehmen zunehmend mehr Wert darauf, ihr Personal zu halten. Das spiegelt sich in den sinkenden Zahlen derjenigen, die aus einem Beschäftigungsverhältnis heraus arbeitslos werden“, erklärt Nadine Mattes. Besonders augenfällig äußert sich die Abnahme der Entlassungen im Februar in der Zeitarbeit (- 71 Prozent), im Gastgewerbe (- 62 Prozent), aber auch im Bereich Erziehung und Unterricht (- 63 Prozent). In dieser Branche sind zudem die Zugänge an Stellenmeldungen um 108 Prozent gegenüber Januar gestiegen. „Das ist zum großen Teil auf den hohen Bedarf an Sprachvermittlungsangeboten für Flüchtlinge aus der Ukraine zurückzuführen“, sagt Nadine Mattes. Ein Jahr nach Kriegsausbruch sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Trier 3.241 erwerbsfähige Menschen aus der Ukraine gemeldet (zum Vergleich, im Februar 2022 waren es 80 Personen). 2.315 von ihnen sind als arbeitssuchend registriert. „Viele haben jedoch keine oder kaum deutsche Sprachkenntnisse und müssen sie erst erwerben, um überhaupt eine Beschäftigung aufnehmen zu können. Überdies sind mit den überwiegend weiblichen Flüchtlingen aus der Ukraine sehr viele Kinder mit in unsere Region gekommen, für deren Betreuung in Kitas und Schulen Personal mit entsprechenden Sprachkenntnissen gebraucht wird“, erklärt die operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Trier.
Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick
In der Region Trier waren im Januar 11.309 Menschen arbeitslos gemeldet, 115 weniger als im Januar. Der Rückgang bildet sich nicht in der Arbeitslosenquote ab, sie bleibt konstant bei 3,9 Prozent. Gegenüber Februar des vergangenen Jahres waren 1.064 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen, das entspricht einer Steigerung von 10,4 Prozent. Dadurch liegt die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozentpunkte höher.
Die Bewegungsdaten, die die Zugänge in Arbeitslosigkeit und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit bewerten, geben wichtige Hinweise zur Dynamik am Arbeitsmarkt. Weniger Zugänge als Abgänge weisen auf eine sinkende Arbeitslosigkeit hin. 2.759 Menschen haben sich im Februar arbeitslos gemeldet, 2.846 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Zugänge und Abgänge von Arbeitslosen liegen über den Vorjahreswerten.
Personengruppen – jugendliche und ältere Arbeitslose, Frauen und Männer, Ausländer und Langzeitarbeitslose
5.990 der Arbeitslosen sind Männer, 5.319 Frauen. Unter den insgesamt 11.309 Arbeitslosen befinden sich 1.119 Jüngere unter 25 Jahren, 3.479 Ausländer und 2.922 Langzeitarbeitslose. Jede Personengruppe konnte von der sinkenden Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich profitieren, bis auf die Älteren ab 50 Jahren. Ihre Zahl hat sich um 14 auf 4.121 erhöht
Stellenangebote
Das Angebot an freien Stellen in der Region Trier befindet sich mit 5.718 Angeboten weiterhin auf hohem Niveau. Im Januar waren noch 18 Stellen weniger im Bestand gemeldet. Im Vergleich zum Februar 2022 hat sich jedoch der Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen um 276 Stellen bzw. 4,6 Prozent verringert. Die Zugänge an Stellenmeldungen im Monat sind im Vergleich mit Februar 2022 ebenfalls gesunken, um 378 oder 25,9 Prozent. Die meisten Stellenausschreibungen gibt es in der Zeitarbeit mit 1.236 Angeboten, im verarbeitenden Gewerbe mit 855 freien Jobs und im Handel mit 682 Angeboten.
Unterbeschäftigung
Wer an einer Qualifizierung teilnimmt oder erkrankt ist, wird während dieser Zeit laut Gesetz nicht als Arbeitsloser gezählt. Um hier Transparenz zu schaffen, publiziert die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat die sogenannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht zusätzlich zu den Arbeitslosen unter anderem all jene ein, die zur Erhöhung ihrer Integrationschancen arbeitsmarktpolitisch gefördert werden. Laut aktueller Datenbasis lag im Februar die Unterbeschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Trier bei 15.030 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote ist seit Januar konstant bei 5,1 Prozent geblieben. Im Vergleich zum Vorjahr stieg sie jedoch um 0,7 Prozentpunkte.
Blick in die einzelnen Regionen
Stadt Trier
Die Arbeitslosigkeit in der Stadt Trier ist im Februar nahezu konstant geblieben. Gegenüber Januar ist die Zahl der Arbeitslosen nur um eins, auf 3.702 Personen gefallen. Im Vergleich zum Februar 2022 sind jedoch 358 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote bleibt, wie bereits im Januar, bei 6,1 Prozent. Sie liegt 0,7 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat.
In der Stadt Trier sind 2.047 der Arbeitslosen männlich, 1.655 weiblich. Unter allen 3.702 Arbeitslosen befinden sich 378 Jüngere unter 25 Jahren, 1.074 Ältere über 50 Jahren, 1.297 Ausländer und 1.099 Langzeitarbeitslose. In den Februarwochen haben sich 894 Menschen im Stadtbezirk arbeitslos gemeldet, 902 haben ihre Arbeitslosigkeit beendet.
Landkreis Bernkastel-Wittlich
Anders als im Gesamtbezirk ist im Kreis Bernkastel-Wittlich die Zahl der Arbeitslosen im Februar gestiegen. Mit 2.677 Menschen waren 19 Personen mehr arbeitslos als noch im Januar. Gegenüber Februar 2022 hat sich die Zahl um 386 Menschen bzw. 16,8 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,2 Prozent wie im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt sie um 0,6 Prozentpunkte höher.
In den letzten vier Wochen mussten sich 673 Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Bernkastel-Wittlich arbeitslos melden, 644 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. 1.311 der insgesamt 2.677 Arbeitslosen sind Männer, 1.366 sind Frauen. Darunter befinden sich 232 Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren, 1.093 Arbeitslose, die 50 Jahre und älter sind, 888 Ausländer und 531 Langzeitarbeitslose.
Eifelkreis Bitburg-Prüm
Der Arbeitsmarkt im Eifelkreis Bitburg-Prüm hat sich leicht entspannt. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist von Januar auf Februar um 27 auf 1.332 Personen gesunken. Die Arbeitslosenquote hat sich um 0,1 Prozentpunkt auf 2,5 Prozent reduziert. Im Vergleich zum Vorjahr sind 50 Personen mehr arbeitslos. Dies ist eine Steigerung um 3,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag im Februar 2022 noch bei 2,4 Prozent.
Unter den aktuell 697 arbeitslosen Männern und 635 arbeitslosen Frauen befinden sich 145 Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren, 507 Ältere ab 50 Jahren, 335 Ausländer und 363 Langzeitarbeitslose. 407 Menschen konnten im Februar ihre Arbeitslosigkeit beenden, 372 Personen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos.
Kreis Vulkaneifel
Die Arbeitslosigkeit in der Vulkaneifel ist im Monat Februar gering, um 0,7 Prozentpunkte gesunken, und zwar um 10 auf 1.363 Personen. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind 222 oder 19,5 Prozent mehr Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote sank von Januar auf Februar um 0,1 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent. Gegenüber Februar 2022 hat sie sich um 0,7 Prozentpunkte erhöht.
Im Februar haben sich 279 Menschen arbeitslos gemeldet, 287 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Von den 1.363 Arbeitslosen sind 719 Männer und 644 Frauen, darunter befinden sich 139 Jüngere unter 25 Jahren, 522 Ältere ab 50 Jahren, 389 Ausländer und 339 Langzeitarbeitslose.
Landkreis Trier-Saarburg
Im Landkreis Trier-Saarburg entwickelt sich der Arbeitsmarkt im Februar positiv. Die Zahl der Arbeitslosen verringert sich seit Januar um 96 auf 2.235 Personen. Im Vergleich zum Februar 2022 hat sich die Arbeitslosigkeit um 2,2 Prozent bzw. 48 Personen erhöht. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,8 Prozent, 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Januar und 0,1 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat.
Unter den 1.216 arbeitslosen Männern und 1.019 arbeitslosen Frauen befinden sich 225 Jüngere unter 25 Jahren, 925 Ältere ab 50 Jahren, 570 Ausländer und 590 Langzeitarbeitslose. 541 Menschen meldeten sich arbeitslos, 606 Personen haben ihre Arbeitslosigkeit beendet.