Nach der verhaltenen Entwicklung im März stellt sich auf dem Arbeitsmarkt der Region langsam die Frühjahrsbelebung ein. Gegenüber dem Vormonat ist die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen um 271 auf 11.109 gesunken. Die Arbeitslosenquote ging von März bis April um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent zurück.
„Da in witterungsabhängigen Bereichen wie dem Baugewerbe, dem Tourismussektor oder der Außengastronomie wieder mehr Personal eingestellt wird, ist ein Rückgang der Arbeitslosigkeit im Frühling saisontypisch“, erklärt Heribert Wilhelmi, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Trier. „Er fällt in diesem Jahr insgesamt jedoch schwächer aus als üblich.“
Das belegt die Statistik: Während im Durchschnitt der letzten acht Jahre eine Abnahme der Arbeitslosigkeit von März bis April um 5,5 Prozent verzeichnet wurde, liegt sie im aktuellen Monat nur bei 2,4 Prozent, also unter dem Durchschnitt. „Ausschlaggebend dafür ist die Entwicklung im Rechtskreis SGB II, also im Betreuungsbereich der Jobcenter“, erklärt der Agenturchef. „Hier hat sich der Bestand an Arbeitslosen erhöht, insbesondere bei älteren und schwerbehinderten Menschen, aber auch bei Langzeitarbeitslosen und Ausländern. Wie im Vormonat finden weiterhin Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, aber auch zunehmend Flüchtlinge und Asylsuchende aus anderen Drittstaaten Eingang in die Arbeitslosenstatistik, wenn Sie Leistungen der Jobcenter beanspruchen.“
Im Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagentur, zeigt sich dagegen ein anderes Bild: „Wenn wir die Entwicklung in den Jobcentern ausblenden und nur die Datenlage im Rechtskreis SGB III betrachten, sehen wir einen deutlichen, sogar überdurchschnittlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit von März bis April. Fast 25 Prozent mehr Menschen als im Vormonat haben aus der Arbeitslosigkeit heraus in eine Beschäftigung gefunden“, sagt Heribert Wilhelmi, „wie zu dieser Jahreszeit üblich haben die Unternehmen der Region wieder mehr Personal eingestellt“.
Das wirkt sich auch auf die Datenlage bei den gemeldeten Stellen aus. Der Bestand hat sich um 131 auf 5.666 Ausschreibungen verringert. Neben verstärkter Besetzung ist dafür allerdings auch ein geringerer Zugang an neuen Stellenangeboten verantwortlich. Mit 956 Jobangeboten unterschritt der Monats-Zugang den des März um 51 oder 5,1 Prozent und den des Vorjahresmonats um 300 oder 23,9 Prozent. Deutlich verringerten sich neue Stellenangebote im Bereich Verkehr und Lagerei sowie im verarbeitenden Gewerbe und der Unternehmensverwaltung.
Dennoch betont Heribert Wilhelmi: „Die Nachfrage nach Personal ist weiterhin sehr hoch. Beste Chancen schnell und nachhaltig auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen haben diejenigen, die in eine gute Ausbildung und stetige Weiterbildung investieren. Wir als Agentur für Arbeit bieten dafür umfassende Beratung und zahlreiche Unterstützungsangebote“. Insbesondere jungen Menschen rät er: „Nutzen Sie die Ausbildungsmöglichkeiten, die die regionalen Betriebe bieten für einen soliden Start in Ihre berufliche Zukunft. Auf unserer Ausbildungsmesse FUTURE am 12. und 13 Mai können sie sich umfassend orientieren“.
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Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick
In der Region Trier waren im April 11.109 Menschen arbeitslos gemeldet, 271 weniger als im März. Die Arbeitslosenquote sank auf 3,8 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen um 1.740 Personen oder 18,6 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt 0,6 Prozentpunkte höher als im April 2022.
Die Bewegungsdaten, die die Zugänge in Arbeitslosigkeit und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit bewerten, geben wichtige Hinweise zur Dynamik am Arbeitsmarkt. Mehr Abgänge als Zugänge deuten auf sinkende Arbeitslosigkeit. Im April sind 2.786 Menschen der Arbeitslosigkeit entkommen, 2.531 Menschen haben sich arbeitslos gemeldet. Der Zugang an Arbeitslosen liegt um 331 Personen höher als im Vorjahr, auch der Abgang liegt mit 105 Personen, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, über dem des Vorjahres.
Personengruppen – jugendliche und ältere Arbeitslose, Frauen und Männer, Ausländer und Langzeitarbeitslose
Vom gegenüber dem Vormonat verzeichneten Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Summe beider Rechtskreise profitieren im April alle Personengruppen, bis auf die Jüngeren unter 25 Jahren. 5.915 der Arbeitslosen im Agenturbezirk Trier sind Männer, 5.194 Frauen. Unter den insgesamt 11.109 Arbeitslosen befinden sich 1.149 Jüngere unter 25 Jahren, 2.939 Ältere ab 55 Jahren sowie 3.518 Ausländer.
Stellenangebote
Die Zahl der freien Stellen in der Region Trier liegt mit 5.666 Angeboten 11,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Gegenüber März hat sich der Bestand um 131 Stellen oder 2,3 Prozent verringert. Im April sind 956 Ausschreibungen neu gemeldet worden, 5,1 Prozent weniger als im Vormonat und 23,9 Prozent weniger als im April 2022.
Die meisten offenen Stellen gibt es in der Zeitarbeit mit 1.140 Angeboten, im verarbeitenden Gewerbe mit 832 und im Handel mit 656 freien Stellen. Die meisten neuen Jobangebote im April wurden in der Zeitarbeit (233), im Gesundheits- und Sozialwesen (122) und im Verarbeitenden Gewerbe (113) gemeldet.
Unterbeschäftigung
Wer an einer Qualifizierung teilnimmt oder erkrankt ist, wird während dieser Zeit laut Gesetz nicht als Arbeitsloser gezählt. Um hier Transparenz zu schaffen, publiziert die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat die sogenannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht zusätzlich zu den Arbeitslosen unter anderem all jene ein, die zur Erhöhung ihrer Integrationschancen arbeitsmarktpolitisch gefördert werden. Laut aktueller Datenbasis lag im April die Unterbeschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Trier bei 14.896 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 5,1 Prozent wie im März. Gegenüber April 2022 hat sie sich um 1,0 Prozent erhöht.
Blick in die einzelnen Regionen
Stadt Trier
Anders als im gesamten Agenturbezirk ist in der Stadt Trier die Arbeitslosigkeit im April gestiegen, was maßgeblich auf die Entwicklung im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) zurückzuführen ist. 3.760 Menschen sind arbeitslos gemeldet, 53 mehr als im Vormonat und 602 mehr als im April 2022. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,2 Prozent, 0,1 Prozentpunkte höher als im März und 1,1 Prozent höher als im Vorjahresmonat.
In der Stadt Trier sind 2.103 der Arbeitslosen männlich, 1.657 weiblich. Unter den insgesamt 3.760 Arbeitslosen sind 422 Jüngere unter 25 Jahren, 743 Ältere über 55 Jahren, 1.371 Ausländer und 1.142 Langzeitarbeitslose. Im April haben sich 863 Menschen im Stadtbezirk arbeitslos gemeldet, 819 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.
Landkreis Bernkastel-Wittlich
Wie jedes Jahr im Frühling mit Beginn der Tourismussaison, fällt auch in diesem April der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Kreis Bernkastel-Wittlich am deutlichsten aus. 2.420 Menschen sind arbeitslos, 245 oder 9,2 Prozent weniger als noch im März. Gegenüber April 2022 erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 486 Personen bzw. 25,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt 0,4 Prozentpunkte niedriger als im März und beträgt 3,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Quote um 0,8 Prozentpunkte.
In den Aprilwochen mussten sich 540 Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Bernkastel-Wittlich arbeitslos melden. Das sind 35 weniger als im Vormonat, aber 82 mehr als vor einem Jahr. 777 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, 190 mehr als im März und 73 mehr als im April 2022. 1.228 der insgesamt 2.420 Arbeitslosen sind Männer, 1.192 sind Frauen. Darunter befinden sich 207 Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren, 733 Arbeitslose, die älter als 55 Jahre sind, 803 Ausländer und 551 Langzeitarbeitslose.
Eifelkreis Bitburg-Prüm
Im Eifelkreis Bitburg-Prüm hat sich der Arbeitsmarkt im April wie im Gesamtbezirk entspannt. Die Zahl der Arbeitslosen ist gegenüber März um 37 auf 1.297 Personen gesunken. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozentpunkte zurück und beträgt nun 2,4 Prozent. Das ist die niedrigste Quote im Agenturbezirk Trier. Im Vergleich zum Vorjahr sind 102 Personen mehr arbeitslos und die Arbeitslosenquote liegt 0,2 Prozentpunkte höher als im April 2022.
Unter den aktuell 668 arbeitslosen Männern und 629 arbeitslosen Frauen befinden sich 151 Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren, 370 Ältere ab 55 Jahren, 314 Ausländer und 365 Langzeitarbeitslose. 357 Menschen konnten im April ihre Arbeitslosigkeit beenden, 42 mehr als im März und 14 weniger als im Vorjahresmonat. 326 Personen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos, 6 mehr als im März und auch 6 mehr als im April 2022.
Kreis Vulkaneifel
Im Vulkaneifelkreis ist die Arbeitslosigkeit im Monat April nur geringfügig gesunken. Die Zahl der Arbeitslosen verringerte sich nur um eine Person, insgesamt liegt sie bei 1.351 Menschen. Gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnet die Arbeitslosigkeit ein Plus von 309 betroffenen Personen, das entspricht einer Steigerung um 29,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote hat sich gegenüber März nicht verändert und liegt bei 4,1 Prozent. Gegenüber April 2022 erhöhte sie sich um 1,0 Prozent.
Im April haben sich 276 Bürgerinnen und Bürger aus dem Vulkaneifelkreis arbeitslos gemeldet, 59 mehr als im März und gleich viele wie im April 2022. 276 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, 49 mehr als im Vormonat und 20 mehr als im Vorjahresmonat. Von den 1.351 Arbeitslosen sind 686 Männer und 665 Frauen, darunter befinden sich 134 Jüngere unter 25 Jahren, 400 Ältere ab 55 Jahren, 378 Ausländer und 355 Langzeitarbeitslose.
Landkreis Trier-Saarburg
Im Landkreis Trier-Saarburg entwickelt sich der Arbeitsmarkt im April leicht positiv. Die Zahl der Arbeitslosen verringert sich seit März um 41 auf 2.281 Personen. Im Vergleich zum April 2022 hat sich die Arbeitslosigkeit jedoch um 11,8 Prozent bzw. 241 Personen erhöht. Die Arbeitslosenquote sank seit März um 0,1 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent und liegt im Vorjahresvergleich um 0,3 Prozentpunkte höher.
Unter den 1.230 arbeitslosen Männern und 1.051 arbeitslosen Frauen befinden sich 235 Jüngere unter 25 Jahren, 693 Ältere ab 55 Jahren, 652 Ausländer und 580 Langzeitarbeitslose. 526 Menschen meldeten sich arbeitslos, das sind 67 weniger als im März und 65 mehr als im April 2022. 557 Personen, 82 mehr als im März und 37 mehr als im Vorjahresmonat, haben ihre Arbeitslosigkeit beendet.